Jobwechsel: Die 5 häufigsten Gründe
Es gibt unzählige Gründe für einen Jobwechsel von Angestellten. Nicht immer sind diese für Sie als Arbeitgeber und auch für die Kolleg*innen des entsprechenden Mitarbeiters einleuchtend. Oft kommt diese Entscheidung scheinbar völlig überraschend und plötzlich, da es keinen speziellen Anlass dafür gab – zumindest keinen, den Sie als Arbeitgeber kennen.
Viele Mitarbeiter*innen suchen vor einem Jobwechsel zunächst das Gespräch mit Ihnen als Arbeitgeber oder mit dem Abteilungsleiter*in oder einer anderen zuständigen Person, wenn sie unzufrieden mit ihrer Arbeit, ihrem Gehalt oder dem Arbeitsklima sind. Dies ist nicht nur ein mutiger, sondern ein sehr wichtiger Schritt in der Entwicklung des Mitarbeiters.
Nur wer offen ausspricht, was ihn stört oder wo es seiner Meinung nach Verbesserungspotenzial gibt, der kann auch damit rechnen, dass sich etwas ändert. Gemeinsam lasen sich auf diese Weise häufig Lösungen herausarbeiten, mit denen beide Parteien zufrieden sind.
Das gelingt allerdings nur durch die richtige Kommunikation. Kündigt ein Mitarbeiter*in seinen Job noch bevor es zum Gespräch kam oder lässt sich gemeinsam keine Lösung finden, die alle Beteiligten zufriedenstellt, dann ist ein Jobwechsel zwar bedauerlich, allerdings nicht zu ändern.
Einen kleinen Trost gibt es dabei: Häufig kündigen Mitarbeitende ihren Job, auch wenn sie rundum zufrieden sind. Gerade junge Menschen wollen sich häufig ausprobieren und Arbeitserfahrungen in verschiedenen Unternehmen sammeln. Hier sind unsere häufigsten Gründe für einen Jobwechsel von Mitarbeiter*innen.
Fehlende Karrierechancen verantwortlich für Jobwechsel
Für stolze 32 Prozent aller Arbeitnehmer*innen sind fehlende Karrierechancen ein Grund, ihren Job zu kündigen, auch wenn sie sonst zufrieden damit sind. Gerade junge Menschen setzen dabei häufig Wert darauf, die Möglichkeit zu haben, die Karriereleiter hinaufzuklettern.
Kein Wunder: Wer eine hohe Bildung vorweisen kann und lange Zeit studiert hat, der möchte auch eine entsprechende Belohnung für all seine Mühen. Ein gutes Gehalt und ein spannender Arbeitsplatz reichen dafür oft nicht aus. Gut gebildete Menschen sind häufig immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und wollen sich stetig weiterbilden.
Leider bietet nicht jeder Arbeitsplatz die Möglichkeit, die Karriereleiter nach oben zu klettern. Sehen sich Arbeitnehmer*innen in einer Sackgasse, so ist das häufig ein Grund für einen Jobwechsel. Die Möglichkeit, die Karriereleiter nach oben zu klettern, ist nämlich nicht nur mit steigendem Gehalt verbunden, sondern auch mit der Chance, sich selbst weiterzuentwickeln und weitere Arbeitsbereiche kennenzulernen.
Sollten Sie also wissbegierige Mitarbeiter*innen haben, die keine Angst davor haben, Verantwortung zu übernehmen und die sich gerne weiterentwickeln, sollten Sie diesen nach Möglichkeit Weiterbildungsmaßnahmen anbieten. Nicht jeder Mitarbeiter*in ist jedoch überhaupt für Führungspositionen geeignet. Durch intensive Gespräche finden Sie dabei heraus, welche Wünsche und Anliegen Ihre Mitarbeiter*innen haben und inwiefern diese in Ihrem Unternehmen umsetzbar sind.
Unterforderung als Problem

Tatsächlich ist häufig nicht Überforderung, sondern Unterforderung das Problem. Unterforderung ist in 31 Prozent aller Fälle der Grund, weshalb Mitarbeiter*innen sich für einen Jobwechsel und somit für eine Kündigung entscheiden. Hierbei gibt es zwei Formen: Die qualitative und die quantitative Unterforderung.
Während man im ersten Fall Tätigkeiten ausübt, die nicht dem eigenen Wissen und den eigenen Fähigkeiten entsprechen, sondern die weit darunter liegen, hat man im zweiten Fall schlichtweg zu wenig zu tun. Natürlich ist auch eine Kombination beider Arten möglich. Eines haben diese beiden Arten der Unterforderung jedoch gemeinsam: Sie machen auf Dauer unglücklich. Boreout, wie das Ganze auch genannt wird, ist dabei sogar weitreichender, als es zunächst scheinen mag.
Was zunächst nach einfacher Langeweile klingt, kann jedoch auch gesundheitliche Konsequenzen haben. Wer kontinuierlich unterfordert ist, kann dabei mit ähnlichen Folgen rechnen, wie bei einem Burnout. Betroffene fühlen sich dabei häufig wertlos und unmotiviert. Wer dauerhaft zu wenig zu tun hat und sich nicht richtig ausgelastet fühlt, der neigt außerdem dazu, seine Aufgaben aufzuschieben oder zu strecken, um langfristig etwas zu tun zu haben.
Häufig verlieren Betroffene auch die Lust an ihren Aufgaben, wenn diese sie nicht ausreichend erfüllen. Beide Verhaltensweisen führen dabei nicht selten zu einer notwendigen Konsequenz: Sie als Arbeitgeber erkennen das Problem an sich nicht.
Strecken Ihre Mitarbeiter*innen die Aufgaben, bekommen Sie das Gefühl, diese seien ausreichend beschäftigt und ausgelastet. Bringen Ihre Mitarbeitenden aus Langeweile weniger Leistung, dann hat das zur Folge, dass Sie anspruchsvollere Aufgaben eher an andere Mitarbeiter*innen verteilen.
Nicht immer können Sie als Arbeitgeber etwas gegen dieses Problem tun. Manchmal passen die Jobanforderung und die Qualifikation des Jobinhabers einfach nicht zusammen. In diesem Fall ist es tatsächlich sinnvoll, wenn sich der entsprechende Mitarbeiter*in einen anderen Job sucht, der besser zu ihm passt.
Häufig schaffen aber auch Gespräche mit allen Mitarbeitenden Abhilfe. Vielleicht finden Sie ja heraus, dass einige Mitarbeiter*innen mit ihrem Arbeitspensum überfordert sind, während es anderen Kolleg*innen genau andersrum geht. In einem solchen Fall wäre es möglich, die Aufgaben zwischen den Mitarbeiter*innen entsprechend aufzuteilen.
Nicht genügend Anerkennung als Grund für einen Jobwechsel
Sicher sind viele Aufgaben, die ihre Mitarbeiter*innen Tag für Tag erledigen, mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden – sowohl für Sie als auch für Ihre Angestellten selbst. Dennoch schadet es nicht, regelmäßig Anerkennung auszusprechen und die Leistungen Ihrer Mitarbeiter*innen damit zu würdigen.
Anerkennung sorgt nicht nur für ein gutes Selbstwertgefühl, sondern steigert damit auch die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter*innen – eine Win-Win-Situation für Sie und Ihre Angestellten also. Fehlt Ihren Angestellten Anerkennung, bekommen diese das Gefühl, ihre Arbeit sei nicht gut genug oder keine Besonderheit.
Gerade dann, wenn Ihre Mitarbeiter*innen oft Überstunden leisten oder besonders tolle Ideen haben, ist Anerkennung nicht zu verachten. Die Unzufriedenheit, die von Ihren Mitarbeiter*innen ansonsten einherkommt, führt nicht selten dazu, dass diese sich nach einem anderen Job umschauen. Achten Sie also darauf, Lob auszusprechen, wenn es angebracht ist und nicht nur negative Kritik zu äußern.
Fehlende Work-Life-Balance

Nicht nur für Familien ist eine gute Work-Life-Balance von enormer Wichtigkeit. Neben Unterforderung ist auch Überforderung zu Recht ein Grund zur Unzufriedenheit und damit auch für Kündigungen von Seiten der Arbeitnehmer*innen. Dabei muss es noch nicht einmal zu einem Burnout kommen: Das Gefühl, kaum oder gar keine Freizeit mehr zu haben reicht aus, damit Arbeitnehmer*innen die Lust an ihrem Job vergeht.
Auch wenn der Beruf noch so viel Spaß macht und die Kolleg*innen nett sind, bringt auch der tollste Job keine Freude mehr, wenn es keinen Ausgleich zum Arbeitsalltag gibt und keine Zeit mehr für die anderen wichtigen Dinge des Lebens bleibt.
Behalten Sie daher die Überstunden Ihrer Mitarbeiter*innen im Auge und passen Sie die Aufgabenverteilung dementsprechend an. Auch flexible Arbeitszeitmodelle können dabei helfen, Ihre Angestellten zu entlasten und es ihnen zu ermöglichen Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.
Eine zu geringe Vergütung
Der wichtigste und bekannteste Grund für einen Jobwechsel liegt auf der Hand: Eine zu geringe Vergütung entsprechend der Arbeit, die sie verrichten. Eine zu niedrige Bezahlung ist nach wie vor der Hauptbeweggrund, weshalb Arbeitnehmer*innen sich dazu entscheiden, zu kündigen.
Zwar können Sie nicht verhindern, dass Mitarbeiter*innen kündigen, wenn Sie in anderen Unternehmen eine ähnliche Stelle mit besserer Bezahlung angeboten bekommen, allerdings können Sie trotzdem etwas dagegen tun, um die Chance zu minimieren und auf diese Weise gute und qualifiziere Mitarbeitende zu verlieren.
Übernehmen Ihre Mitarbeiter*innen mehr Verantwortung, indem sie verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen, ist eine Gehaltserhöhung angebracht. Das gleiche ist der Fall, wenn Ihre Mitarbeiter*innen häufig unbezahlte Überstunden machen, deutlich mehr leisten als von ihnen verlangt ist oder aufgrund von Personalmangel Aufgaben übernehmen, die nicht in ihrem Aufgabengebiet liegen.
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- Kategorie: Personalmanagement, Personalführung
- 06. Januar 2021
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