Pandemie als ein ständiger Change-Prozess: Wie vermittle ich als Arbeitgeber Sicherheit und Stabilität?
Wir haben in diesem Beitrag sechs Erfolgsfaktoren zusammengestellt, die Ihnen als Arbeitgeber dabei helfen können, Ihren Angestellten Sicherheit und Stabilität in Corona-Zeiten zu vermitteln.
Die weltweite Corona-Pandemie zum Anfang des Jahres 2020 hat viele Veränderungen und Einschränkungen mit sich gebracht. Nicht nur im persönlichen Bereich ist neben Kontaktreduzierungen, Einschränkungen im Freizeitbereich, fehlenden Betreuungsmöglichkeiten und weiteren Hygieneauflagen eine große Veränderung spürbar, auch im beruflichen Kontext sind Veränderungen oder sogar Unsicherheiten zu vernehmen.
Durch die wirtschaftlichen Einbußen und Umsatzeinbrüche, die beispielsweise durch Produktionsstopps, Änderungen in Betriebsabläufen oder fehlenden persönlichen Kundenkontakten entstanden sind, mussten viele Menschen ihre Arbeitszeit deutlich reduzieren und z.B. in Kurzarbeit gehen oder haben ihre Jobs vollständig verloren. Finanzielle Unsicherheiten, Engpässe oder Nöte sind das Resultat und führen zu einer großen Verunsicherung bis hin zu (Verlust-)Ängsten.
Für Sie als Arbeitgeber, die mit Ihrer Firma oder Ihrem Unternehmen in der Pandemie weiterhin bestehen und Ihre Arbeitnehmer auch in dieser Krise beschäftigen können, stellt die Corona-Pandemie wohl möglich nicht nur wirtschaftliche Reduzierungen oder Umstrukturierungen dar, sie wird auch auf der personellen, sozialen und emotionalen Ebene in Bezug auf die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die ein oder andere Herausforderung bedeuten. Themen wie Sicherheit und Stabilität spielen hier eine besonders große Rolle.
Wie kann ich als Arbeitgeber Sicherheit und Stabilität gegenüber meinen Arbeitnehmern vermitteln?
Vorab: Eine 100%-ige Sicherheit für Etwas gibt es leider äußerst selten – so realistisch müssen Sie sein. Es gibt jedoch eine Hand voll verschiedener Faktoren, die Sie als Arbeitgeber nutzen können, um das Sicherheits- und Stabilitätsgefühl gegenüber Ihren Arbeitnehmern zu vermitteln und die, im Umgang und in der Kommunikation mit den Angestellten, unbedingt beachtet und eingebunden werden sollten.
Denn Sicherheit im Job stellt ein sehr großes Bedürfnis von Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen dar. Neben entscheidenden anderen Werten, die beispielsweise für die Jobauswahl und die Tätigkeitsausführung besonders wichtig sind, steht neben einer fairen und angemessenen Bezahlung sowie Freude und Lust an der Arbeit für sich, die Jobsicherheit für Arbeitnehmer weit oben.
Das Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität bedeutet für die Arbeitnehmer selbstverständlich viel, denn davon hängt manchmal ihre komplette Existenz ab. Sicherheit im Job bedeutet für viele Angestellte gleichermaßen Sicherheit für lang- oder kurzfristige (Lebens-) Planungen, finanzielle Sicherheit und Stabilität und natürlich auch die berufliche Sicherheit an und für sich, in dem man eben nicht ständig nach einem neuen Job suchen muss oder Gefahr läuft, den Job zu verlieren.
Sechs Erfolgsfaktoren zur Vermittlung von Sicherheit und Stabilität:
1. Klare Kommunikation zur Umsetzung von (neuen) Regeln, Strukturen und Abläufen

Als Arbeitgeber bzw. als Führungs- oder Leitungskraft eines Unternehmens ist es unermesslich, eine eindeutige und klare, aber wertschätzende Kommunikation mit seinen Arbeitnehmern zu führen. Denn klare Anweisungen, Leitlinien und Handlungsempfehlungen bieten Sicherheit und Stabilität, insbesondere dann, wenn sich Dinge im Umbruch oder in Unsicherheiten befinden.
Wichtig ist zwar eine klare Linie vorzugeben, diese allen zugänglich und verständlich zu machen, um eben keine Ratlosigkeit oder Unsicherheiten zu verkörpern, gleichzeitig aber auch die Bedürfnisse und Sorgen der Arbeitnehmer nicht aus dem Blick zu verlieren. Dazu sollte Empathie auf der Seite der Arbeitgeber eine zentrale Rolle spielen, die Verständnis und bestenfalls Perspektiven schafft und gleichzeitig keine Hoffnungs- und Ratlosigkeit signalisiert.
Dazu ist ebenfalls die klare Kommunikation hinsichtlich der Jobsicherheit bzw. eines drohenden Jobverlustes gemeint. Hier sollten Sie als Arbeitgeber in die eindeutige Kommunikation mit Ihren Plänen zur Sicherung und Erhaltung der Arbeitsplätze gegenüber Ihren Angestellten gehen. Dies schafft Transparenz und Vertrauen für alle Beteiligten – insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie.
2. Ansprechpartner sein
Daran angelehnt, erschließt sich der zweite Aspekt, der wesentlich zur Schaffung von Sicherheit und damit auch von Vertrauen ist: als Arbeitgeber ansprechbar sein. Sollten Fragen, Unsicherheiten oder Verständnisschwierigkeiten vorhanden sein, sollte man als Führungs- oder Leitungsperson eines Unternehmens für seine Angestellten ansprechbar und erreichbar sein.
Die Mitarbeitenden sollten sich in ihrer Position ernst genommen fühlen und beispielsweise durch Angebote wie einer unverbindlichen Kontaktaufnahme, Sprechzeiten oder individuellen Terminvereinbarungen angstfrei mit der Führungs- oder Leitungsperson in Kontakt oder in ein Mitarbeitergespräch gehen können.
Dazu gehören natürlich auch Teamsitzungen, für die das Gleiche gilt: Sie sollen Raum für Unklarheiten, wichtige Informationen oder den Austausch bieten. Hier sollten Stimmungen im Team auch von der Leitungs- oder Führungsperson adäquat aufgefangen werden, um sie für Änderungsanstöße, Empfehlungen oder Klarstellungen zu nutzen.
Ist dies in Pandemiezeiten persönlich nicht umsetzbar, sollte ein digitales Angebot hierzu unterbreitet werden, um weiterhin den Kontakt zu ermöglichen und zu halten.
3. (neutrale) Ansprechpartner haben und anbieten
Erweist es sich als schwierig, als Arbeitgeber oder Führungs- bzw. Leitungsperson selbst als Ansprechpartner zu agieren, sollte zumindest deutlich gemacht werden, wo angemessene Ansprechpartner zu finden und zu erreichen sind.
Zudem sollte es nach Möglichkeit auch neutrale Beratungs- und Vermittlungsangebote zwischen Ihnen als Arbeitgeber und Ihren Angestellten geben, wie beispielsweise einen Personalrat (PR) oder einen Betriebsrat (BR), die bei Fragen, Unsicherheiten oder Klärungsbedarf vertraulich konsultiert werden können. Die Informationen zur Kontaktaufnahme und zu den Aufgaben und Handlungsschwerpunkten des PR oder BR sollten für die Arbeitnehmer leicht zu finden und zugänglich sein (z.B. Intranet, Internet…).
4. Befolgen der (neuen) Regelungen zu Hygiene, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das Vertrautmachen, Einhalten und Beibehalten von neuen und notwendigen Regelungen zur Hygiene, Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz.
Diese müssen zunächst einmal an alle Beteiligten bzw. für die Belegschaft der Arbeitnehmer bekannt gemacht werden. Sie sollten über verschiedene Kanäle wie das Intranet, Aushänge, Informationsportale oder Ansprechpartner verfügbar sein.
In Pandemiezeiten gehören neben den typischen Regeln der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes auch Maßnahmen der Hygiene wie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen in bestimmten Bereichen, das Desinfizieren von Händen und Flächen, Abstandseinhaltungen, Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice usw. dazu. Hier ist je nach Branche und Arbeitsplatz ein größtmöglicher Schutz für die Arbeitnehmer zu gewährleisten.

5. Materialien zur Verfügung stellen
In Bezug auf den zuvor genannten Punkt, ist eine weitere Art, Sicherheit und Stabilität zu signalisieren, indem Sie Ihren Worten auch treu bleiben. Bieten Sie Ihren Arbeitnehmern beispielsweise die Möglichkeit des Homeoffice an, sollten natürlich auch die notwendigen Materialien zur Verfügung stehen oder zumindest geklärt und besprochen werden, wie die notwendigen Materialien bereitgestellt werden können.
Insbesondere im Hinblick auf die gesundheitliche Sicherheit, die durch das Virus stark gefährdet sein kann, sollten auch gesundheitliche Schutzmaterialien vorhanden sein. Dazu zählen beispielsweise adäquate Mund-Nasen-Bedeckungen, Desinfektionsmittel und kostenlose Covid-19-Testungen im Unternehmen.
6. Unternehmenskultur / Leitbild leben
Zu guter Letzt sollten Sie als Arbeitgeber Ihr festgeschriebenes Leitbild und Ihre nach außen gelebte Unternehmenskultur auch verkörpern. Sollten im Leitbild bestimmte Werte, Verhaltensetiketten o.ä. stehen, die sich beispielsweise auf Themen wie Sicherheit und Stabilität beziehen, sollten Sie diese konsequenterweise beachten und stets gegenüber Ihren Angestellten signalisieren. Nur so bleiben sie authentisch, glaubhaft und verkörpern Stabilität.
Sicherheit und Stabilität als Arbeitgeber vermitteln - Fazit
Die Vermittlung von Sicherheit und Stabilität kann also bereits mit wenigen Faktoren berücksichtigt und begünstigt werden. Als sehr wichtig stellt sich in diesem Zusammenhang vor allem eine gelungene und wertschätzende Kommunikation und Mitarbeiterführung heraus und die Umsetzung von allgemeinen Schutz- und Hilfsmaßnahmen für die Arbeitnehmer.
Nichtsdestotrotz ist die allgemeine Sicherheit und Stabilität im Berufsalltag auch immer noch von der Branchenzugehörigkeit abhängig. Einige Branchen erscheinen zukunftsträchtiger, nachhaltiger oder gefragter als andere Bereiche und bieten daher insgesamt eine höhere (Job-)Sicherheiten und mehr Stabilität. Dies gilt insbesondere für die Branchen, in denen ein großer Fachkräftemangel herrscht und dessen Aufgaben und Tätigkeiten im Bereich der Pflege und Medizin, im IT-Bereich, im öffentlichen Dienst oder im Ingenieurswesen liegen. Aber eine 100%-ige Sicherheit gibt es leider so gut wie nie!
Fallen Ihnen noch weitere Erfolgsfaktoren ein, die Arbeitgebern dabei helfen könnten, ihren Angestellten Sicherheit und Stabilität in dieser Krisenzeit zu vermitteln? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.
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- Kategorie: Personalmanagement, Personalführung, Corona
- 17. Mai 2021
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