Abschlussnoten im Recruiting fair vergleichen: So gelingt es!
Wird eine Stelle ausgeschrieben, so melden sich im Normalfall einige Bewerber darauf. Je nach Stelle und Betrieb sind das nicht selten Hunderte von eingehenden Bewerbungen. Einen Überblick über all die Lebensläufe, Anschreiben und Zeugnisse zu behalten, fällt in dieser Masse oft schwer.
Vor allem dann, wenn viele Bewerber unterschiedliche Qualifikationen mitbringen und einen völlig unterschiedlichen schulischen Werdegang zurückgelegt haben, ist ein Vergleich nicht immer einfach.
Schließlich lassen sich Noten beim Abschluss einer Hochschulausbildung kaum vergleichen, wenn diese unterschiedlicher Studiengänge, unterschiedlicher Hochschulen oder Schularten entsprungen sind, oder? Nicht zuletzt spielt die Wahl der belegten Kurse eine große Rolle, was die Aussagekraft einer Abschlussnote betrifft.
Wie der CASE Score hier helfen kann, lesen Sie in diesem Beitrag.
Über 30.000 verschiedene Studiengänge gibt es allein in Deutschland
Die Anzahl der angebotenen Studiengänge in Deutschland ist immens. Studierende können so aus mehr als 30.000 Studiengängen die Fächer auswählen, die für sie am spannendsten erscheinen oder von denen sie sich die besten Zukunftschancen erhoffen.
Belegen können sie diese Studiengänge an rund 500 Hochschulen. Dazu zählen nicht nur Universitäten, sondern auch Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen, Musikhochschulen, Berufsakademien und Fernuniversitäten.

Von Hochschule zu Hochschule unterscheidet sich das Notensystem dabei stark voneinander. Doch auch innerhalb der Hochschulen gibt es nicht immer ein einheitliches System. Immerhin ist der Bewertungsspiegel eines rechtswissenschaftlichen ein völlig anderer als der eines sportwissenschaftlichen Studiengangs.
Und auch wenn sich die Studieninhalte eines auf Lehramt studierten Faches mit dem gleichen Fach, das nicht auf Lehramt genommen wird, stark überlappen, ist die Notengebung hier eine völlig andere.
Verschiedene Bewerber anhand ihrer Noten beim Uni-Abschluss miteinander zu vergleichen, ist also deutlich komplexer. So gelten einige Studiengänge als besonders anspruchsvoll, während wiederum andere sich mit vergleichsweise geringem Aufwand bewältigen lassen. Auch einige Universitäten sind deutlich strenger in der Notengebung, als es bei anderen der Fall ist.
Schlussendlich sagt die Note häufig nicht nur wenig über die Arbeitsmoral eines potenziellen Arbeitnehmers aus, sondern ist unter Umständen auch das Ergebnis von Sympathien. Was also tun?
Noten sollten immer im Kontext betrachtet werden
Auf den ersten Blick weckt eine gute Note natürlich das Interesse. Sie vermittelt den Anschein, dass es sich dabei um einen besonders motivierten und schlauen Studierenden bzw. potenziellen Mitarbeiter handeln würde. Allerdings sollten Sie der Note nicht unbedingt mehr Beachtung schenken, als notwendig ist. Immerhin ist eine „schlechte“ Note nicht gleichzeitig auch mit einer schlechten Leistung gleichzusetzen und lässt auch nicht den Schluss der Inkompetenz zu.
Noten beim Abschluss einer Hochschulausbildung sollten somit so lange keine Rolle für Sie spielen, bis diese in den richtigen Kontext gesetzt wird. Alle Notenspiegel der mehr als 30.000 Studiengänge und die Art der Hochschule berücksichtigen zu lassen, wäre hierbei zwar zielführend, allerdings eine äußerst aufwändige Art des Notenvergleichs.
Schließlich würde diese Arbeit mehrere Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen – Zeit, die Sie im Recruiting nicht haben. Eine Stelle sollte möglichst schnell besetzt werden, um keine Verluste zu erzielen. Der sogenannte CASE Score hat sich jedoch diesem Problem angenommen. Noten können so im Recruiting fair bewertet werden, indem diese immer im entsprechenden Kontext betrachtet werden.
Was ist der CASE Score?

Um den CASE Score zu nutzen – einem speziell für den Vergleich von Abschlussnoten entwickelten System – brauchen Sie verschiedene Angaben der Bewerber. Dazu zählen die Hochschule, die Art des erlangten Abschlusses, der ausgewählte Studiengang sowie das Jahr, in dem der Abschluss gemacht wurde und auch die dabei erzielte Note.
Diese Angaben sind in der Regel weder für Bewerber noch für Sie als Personalverantwortlicher mit Aufwand verbunden. Immerhin lassen sich diese Angaben einfach dem Lebenslauf oder Abschlusszeugnis entnehmen. Datenschutzrechtlich gesehen stellt dies kein Problem dar – immerhin handelt es sich um keine personenbezogenen Angaben, die auf diese Weise für den CASE Score genutzt werden.
Der CASE-Score funktioniert ganz einfach: Verschiedene Informationen, wie etwa der Notenspiegel oder auch andere Bewertungskriterien unterschiedlicher Studiengänge und Hochschulen wurden über viele Jahre gesammelt und sind in dem System hinterlegt. Diese gehen teilweise bis in das Jahr 2004 zurück. Neuerungen werden zeitnah eingepflegt, sodass die Datensätze immer aktuell sind.
Mit nur wenigen Klicks können Sie auf diese Weise also die Noten verschiedener Bewerber miteinander vergleichen und erhalten somit eine aussagekräftige Meldung. Liegt der CASE Score eines Bewerbers beispielsweise bei 40 Prozent, bedeutet das, dass 40 Prozent aller vergleichbarer Studierenden besser in dem Studiengang waren und 60 Prozent schlechter.
Das heißt jedoch auch, dass dieser Student besser war als 60 Prozent aller Studierenden in Deutschland. Und das völlig unabhängig davon, um welchen Studiengang oder um welche Hochschulart es sich dabei handelt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ein Bewerber mit einer Note von 2,3 deutlich besser in Bezug auf seine im Studium erbrachten Leistungen sein kann als ein Bewerber mit einer auf den ersten Blick vermeintlich besseren Note von 1,5. Der Kontext entscheidet also.
Fazit: Noten geben keinen Aufschluss über Eignung
Der CASE Score kann dabei helfen, Abschlussnoten verschiedener Studiengänge und Hochschulen auf faire Weise miteinander zu vergleichen, ohne einen Mehraufwand für Bewerber und Personalverantwortliche darzustellen. Recruiter, die sich regelmäßig durch eine Flut von Bewerbungen arbeiten müssen, können so besonders leistungsstarke Bewerber herausfiltern. Letztendlich geben Noten beim Abschluss jedoch keinen Aufschluss darüber, ob sich ein Bewerber für eine Position eignet oder nicht – auch dann nicht, wenn diese in Relation gesetzt werden.
Wie vergleichen Sie Noten im Recruiting? Teilen Sie uns gerne Ihre Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren mit.
Interessiert an unserem Produktportfolio?
Sie sind auf der Suche nach einer reichweitenstarken und individuellen Stellenanzeige oder möchten Ihr Employer-Branding etwas aufleben lassen? Kein Problem, wir haben mit Sicherheit das perfekte Produkt für Sie. Auch spezielle Leistungen, um noch mehr Reichweite generieren zu können finden Sie bei uns im Portfolio. Schauen Sie doch einfach mal vorbei!
- Kategorie: Recruiting
- 09. März 2022
Verwandte Artikel

Gut vorbereitet ins Vorstellungsgespräch: Tipps für Arbeitgeber


Probearbeiten: Alles, was Personaler wissen müssen

Jahresrückblick: Arbeitsmarkt-Trends in Deutschland

