Im Prinzip wäre es doch so einfach: Lob am Arbeitsplatz motiviert und kann eine noch bessere Leistung des Mitarbeiters generieren. Wer von seinem Chef kontinuierlich Anerkennung im Job gespiegelt bekommt, ist zufriedener und erledigt seine Aufgaben mit mehr Freude und Engagement. Aber Moment mal, warum ist dann das Lob vom Chef im Arbeitsalltag oftmals genauso schwer zu finden wie die berühmt-berüchtigte Nadel im Heuhaufen? Wir helfen dir beim Suchen und geben dir 5 Anzeichen an die Hand, woran du erkennst, dass dein Chef dich wirklich wertschätzt.

#1: Das direkte Lob vom Chef

Selbst notorische Pessimisten, passionierte Schwarzmaler und hochbegabte Tiefstapler können in diesem Fall nicht anders: Sogar sie erkennen ein direktes Lob. In diesem Fall hat dein Vorgesetzter es doch glatt geschafft, dir ohne Umschweife klar und deutlich direkt ins Gesicht zu sagen, dass du etwas gut gemacht hast. Chapeau!

Hier ein paar Beispiele für diese unverblümte Art der positiven Mitarbeiterkommunikation aus der Chefetage:

„Frau Engel, dieses Projekt haben Sie wirklich toll gemanagt. Trotz des Zeitdrucks konnten wir super Ergebnisse einfahren. Herzlichen Glückwunsch!“

„Herr Jovanovic, ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich von Ihrer Leistung der letzten Wochen schwer beeindruckt bin. Danke für Ihr Engagement für die Firma!“

„Frau Stahlberg, gut gemacht. Den Konflikt haben Sie sehr professionell gelöst.“

Ein so deutlich formuliertes Lob ist vielleicht die höchste Form der verbalen Anerkennung. Es schmeichelt dir, pusht dein Selbstbewusstsein und zeigt dir, dass dein Vorgesetzter dich für deine gute Arbeit schätzt. Alles richtig gemacht!

Leider ist diese Form der Anerkennung im Arbeitsalltag sehr selten.

Chef lobt junge Mitarbeiterin vor Kollegen
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#2: Lob im Feedback-Gespräch

Quartalsgespräch, Feedbackgespräch, Jahresgespräch – wo viel gesprochen wird, sollte doch eigentlich auch Platz für die eine oder andere positive Erwähnung sein, oder? Sicher, und tatsächlich ist wohl das Mitarbeitergespräch die Gelegenheit, bei der den meisten Arbeitnehmern verbal Anerkennung vermittelt wird. In der Regel findet solch eine Unterredung zwischen Mitarbeiter und Führungskraft persönlich statt.

Beispiele hierfür sind:

„Im letzten Quartal konnten Sie alle Ihre Ziele erreichen. Ich bin sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit.“

„Projekt XY haben Sie wirklich gut gemeistert.“

Natürlich darf man sich über diese Form der Wertschätzung freuen. Aber Vorsicht: Ein Feedbackgespräch ist ganz bewusst so aufgebaut, dass der Vorgesetzte zunächst positive Ergebnisse oder Aspekte in der Vordergrund rücken und besprechen soll, bevor er dann zur Kritik kommt. Schließlich möchte er den Mitarbeiter nicht gleich zu Gesprächsbeginn „verlieren“, weshalb man ein gewisses Maß an Lobhudelei hier durchaus auch als taktische Kriegsführung sehen kann.

Trotzdem wirst du vermutlich nur gelobt, wenn du auch in irgendeinem Bereich gute Ergebnisse erzielt hast. Also freue dich über die positive Erwähnung, aber sei dir des Rahmens, in dem sie geäußert wird, bewusst. Natürlich kann auch in einem Quartalstermin ehrlich Lob geäußert werden – das merkst du dann aber sicher am Umfang und Ausmaß der Wertschätzung.

#3: Du wirst im Job um Rat gefragt

Jedoch nicht immer wird dir Wertschätzung durch ein direktes Lob gezeigt. Oftmals musst du etwas subtiler zwischen den Zeilen lesen. Denn einige Verhaltensweisen signalisieren dir, dass du in deinem Team anerkannt bist und gute Arbeit leistest.

Hierzu zählt zum Beispiel der Umstand, dass du von deinen Kollegen beruflich um Rat gefragt wirst. Bittet dich eine Person im Unternehmen darum, ihr bei der Lösung eines Problems zu helfen, Tipps zu geben oder sie zu unterstützen, so heißt das ganz klar, dass du im Job mit deiner Leistung und deinem Erfolg geschätzt wirst. Deine Kollegen oder vielleicht sogar Vorgesetzten zollen dir Respekt und wissen um deine fachliche Expertise. Herzlichen Glückwunsch! Du kannst dich nicht über mangelnde Wertschätzung beschweren.

Kollegen beraten sich gegenseitig; Anerkennung im Job
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#4: Schwierige Aufgaben wandern zu dir

Fehlende Anerkennung im Beruf macht sich manchmal auch dadurch bemerkbar, dass man immer bei denselben langweiligen und wenig fordernden Aufgaben hängenbleibt. Andersherum formuliert: Betraut dich dein Chef mit neuen Projekten, spannenden Themen oder lässt er dich sehr unabhängig und selbstständig arbeiten, bedeutet das fachliche Wertschätzung und Vertrauen vonseiten deiner Führungskraft. Natürlich bietet dir diese neue Herausforderung zugleich einen Rahmen, um dich weiterhin beruflich zu etablieren, deine Motivation zu beweisen und deinen Arbeitgeber von dir zu überzeugen.

#5: Die Gehaltserhöhung

Wer denkt sich nicht manchmal: Es ist Zeit für eine Gehaltserhöhung. Doch wenn es ums Geld geht, werden viele Chefs einsilbig. Oftmals wird dann in den Gehaltsverhandlungen von alternativen Möglichkeiten gesprochen, um dem Mitarbeiter die verdiente Anerkennung zuteilwerden zu lassen.

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Mehr Geld – Tipps vom Experten für deine Gehaltsverhandlung

Doch ganz ehrlich: Natürlich sind Dinge wie ein ÖPNV-Ticket, eine Vergünstigung im Fitnessstudio oder Gutscheine für Fortbildungen eine schöne Sache. Aber wenn Arbeitnehmer wählen könnten, würden sie in der Regel immer für eins votieren: mehr Lohn. Klar ist: Wie viel Geld ich am Ende des Monats auf meinem Konto habe, signalisiert mir schon recht eindeutig, welchen Stellenwert meine Arbeitskraft bei meinem Unternehmen einnimmt. Studien belegen zudem: Geld ist sicherlich nicht alles für Arbeitnehmer, sie können durchaus auch durch verbal geäußerte Anerkennung motiviert werden. Es gibt jedoch bei jedem Arbeitnehmer eine bestimmte finanzielle Untergrenze: Liegt das Gehalt darunter, so kann man mit mündlicher Wertschätzung wenig machen. Kurz gesagt: Der finanzielle Rahmen muss stimmen, ansonsten kann man sich andere Formen der Mitarbeitermotivation sparen.

Und ganz egal, ob du 20.000 oder 60.000 Euro im Jahr verdienst: Über mehr Geld am Ende des Monats freut sich wohl jeder Mitarbeiter.

Fazit

Viele Arbeitnehmer beklagen fehlende Wertschätzung und mangelnde Anerkennung im Job. Denn im Alltag fällt das Loben oftmals unter den Tisch. Einige Vorgesetzte vergessen schlichtweg, ihre Mitarbeiter ab und an durch entsprechende Worte zu belohnen und weiterhin zu motivieren. Und dabei kann ein positives Feedback im Büro bzw. am Arbeitsplatz so viel bewirken: Es zählt zu den wichtigsten Faktoren, die die Arbeitszufriedenheit eines Menschen beeinflussen. Noch ein Geheimtipp: Auch ein gelegentliches „Respekt, das hast du echt super gemacht“ unter Kollegen tut allen im Arbeitsumfeld gut.

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