Home-Office einrichten: Mehr Power mit Feng Shui & Co.
Wer zuhause arbeiten will, braucht dort zunächst einmal einen Platz, von dem aus er das tun kann. Das Home-Office oder Arbeitszimmer sollte dabei in erster Linie ein Raum sein, in dem du der Tätigkeit, die du ausübst, perfekt nachgehen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Brauchst du dort vor allem Ruhe?
Oder wirst du regelmäßig auch Geschäftspartner empfangen?
Dein Home-Office gestaltest du so, dass es zu deinem Job und deiner Arbeitssituation passt. Darüber hinaus gibt es aber auch noch einige Prämissen guter Raumgestaltung, die wirklich Sinn machen und gutes Arbeiten ermöglichen. Das kann, muss aber nicht alles mit Feng Shui zu tun haben.
Bei der Planung eines Arbeitszimmers prallen zwei Realitäten aufeinander: Die vorhandene Raumsituation und mögliche Platzreserven treffen auf die Anforderungen, die dein ideales Home-Office erfüllen sollte. Wer nicht gerade neu baut, wird sich immer mit den Gegebenheiten im eigenen Zuhause arrangieren müssen. Doch auch aus einem Kompromiss kann ein tolles Homeoffice entstehen.
Separates Arbeitszimmer
Perfekte Voraussetzungen sind es jedenfalls, wenn du ein separates Zimmer zur Verfügung hast, um dort ein Home-Office einzurichten. Denn bei all den Vorteilen, die das Arbeiten von zuhause aus mit sich bringt, birgt es auch eine Gefahr: die der fehlenden Trennung von Beruflichem und Privatem. Mit einem eigenen Arbeitszimmer hast du die Möglichkeit, nach Arbeitsende einfach die Tür deines Büros zu schließen und dadurch eine klare Grenze zwischen Work und Life zu ziehen.
Kannst du sogar noch zwischen verschiedenen Räumen wählen? Perfekt, dann suche dir das Zimmer aus, das von der Himmelsrichtung her am besten geeignet ist. Das muss nicht gleich in Hokuspokus und Esoterik abdriften, sondern hat unter anderem mit der Sonneneinstrahlung im Tagesverlauf zu tun. Fenster, die gen Norden weisen, sind hier optimal: Hier hast du niemals mit direkter Sonneneinstrahlung auf dem Monitor zu kämpfen, egal wie dein Schreibtisch positioniert ist.
Wer Interesse daran hat, kann hier durchaus aber auch die fernöstliche Lehre des Feng Shui mit in die Planung einfließen lassen. Dabei geht es um eine Harmonielehre aus China, die durch eine bestimmte Ausgestaltung der Räume perfekte Voraussetzungen für den optimalen Energiefluss schaffen möchte. Ein guter Energiefluss hat im Geiste dieser Lehre zur Folge, dass sich der Mensch in diesem Umfeld gut konzentrieren kann, ausgeglichen ist und sich wohl fühlt. Dadurch lassen sich in der Folge optimale Arbeitsergebnisse erzielen. Wind (Feng) und Wasser (Shui) sollen in ausgewogenem Verhältnis stehen, damit die Lebensenergie (Chi oder Qi) ausreichend vorhanden ist.
Raumausrichtung nach Feng Shui
Orientiert man sich an Feng Shui, so sollte man auf keinen Fall im Keller sein Arbeitszimmer einrichten. Denn hier fließt Energie generell nur sehr träge und zäh. Das ist kein optimales Arbeitsumfeld. Je nach Business, das man ausübt, eignen sich andere Himmelsrichtungen für das Homeoffice. Hier ein kurzer Überblick:
Osten/Südosten: In diesem Raum werden Kommunikation und Kreativität gefördert.
Süden: Hier lassen sich eigene Ideen optimal vermarkten.
Westen: Das Arbeitszimmer in dieser Position eignet sich gut für Projektentwicklung, aber auch für alles, was mit Zahlen und Buchhaltung zu tun hat.
Nordwesten: Mit dieser Ausrichtung positionierst du dich als Führungskraft genau richtig. Diese „Chefposition“ unterstützt Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsfreudigkeit.
Allerdings wird es in der Praxis oftmals schwierig sein, die Ausrichtung des Arbeitszimmers nach der Himmelsrichtung zu wählen. Denn in der Regel hast du hier wenig Spielraum bzw. Alternativen zur Verfügung. Doch das macht nichts: Auch mit der Einrichtung des Büros lässt sich viel in puncto Harmonie und positive Arbeitsatmosphäre bewirken.
Im Zentrum des Geschehens: der Schreibtisch
Klar ist also: Wenn es geht, solltest du ein eigenes Zimmer als Home-Office zur Verfügung haben. Manchmal muss allerdings auch eine Arbeitsecke im Wohnzimmer ausreichen, wenn der Platz einfach knapp ist. Am ungünstigsten ist sicherlich die Kombination aus Schlafzimmer und Arbeitszimmer. Denn diese beiden Bereiche solltest du konsequent voneinander trennen, um die Gefahr eines Burnouts nicht unnötig herauszufordern. Gut kombinieren lässt sich das Home-Office mit einem Gästezimmer, also einer zusätzlichen Übernachtungsmöglichkeit für Besuch.
Position des Schreibtischs
Schon klar, mit einem Laptop lässt sich eigentlich auch am Ess- oder Couchtisch arbeiten. Doch wer mehrere Stunden und regelmäßig von zuhause aus arbeitet, der sollte sich auf jeden Fall um einen zweiten, ausreichend großen Bildschirm und einen fest eingerichteten Arbeitsplatz kümmern. Es ist weder für deinen Rücken noch für deine Augen auf Dauer gut, an solch einem in der Regel doch etwas kleineren Notebook-Bildschirm langfristig zu arbeiten.
Deshalb brauchst du am besten einen richtigen Schreibtisch. Die Position dieses Möbelstücks spielt auch eine ganz zentrale Rolle beim Einrichten des Arbeitszimmers. Feng Shui spricht hier von der „Lehnstuhl- oder Power-Position“:
Idealerweise hast du eine feste Wand in deinem Rücken, wenn du am Schreibtisch sitzt. Du solltest dich nicht zwischen Tür und Fenster positionieren, da sonst die Energie quasi durch dich hindurchfließt und verloren geht. Besser ist es, wenn du alle Fenster und Türen im Raum gut einsehen kannst. Ist das nicht möglich, ist auch eine Lösung mit Spiegeln denkbar, mit der du alles im Blick behalten kannst. Vermeide unbedingt, mit dem Fenster im Rücken zu sitzen. Geht es gar nicht anders, solltest du über blickdichte Vorhänge, einen Paravent oder große Pflanzen hinter dir nachdenken. Auf jeden Fall ist ein freier Blick in den Raum gut. Setze dich nie direkt vor eine Wand oder einen Schrank.
Aus welchem Material?
Aus welchem Werkstoff dein Schreibtisch besteht, ist sicherlich Geschmackssache. Hier spielen neben der Funktionalität auch Optik und Design eine Rolle.
Holz: Massive Holzschreibtische können eine sehr beruhigende, erdende Raumwirkung haben. Das Material strahlt Authentizität aus und schafft einen soliden Rahmen für deine Arbeit.
Glas: Bei Glastischen scheiden sich die Geister. Es gibt sicherlich viele, die die moderne Optik eines Glastisches bevorzugen. Nach Feng-Shui-Gesichtspunkten sind Tische aus Glas sehr ungünstig: Durch sie fällt die Energie quasi „hindurch“ und hat keine Chance, sich am Arbeitsplatz einzufinden. Viele empfinden das Arbeiten an einem Glastisch auch generell als sehr unruhig.
Laminat oder Kunststoff: Feng-Shui-Anhänger würden immer eher zu einem Naturmaterial wie Holz greifen, als sich für ein Kunststoff-Modell zu entscheiden. Der Vorteil von Kunststoffschreibtischen ist jedoch, dass sie sehr pflegeleicht sind und sich super reinigen lassen.
Ergonomie für einen gesunden Rücken
Sicher hast du das schon oft gehört: Ein Arbeitsplatz sollte vor allem „ergonomisch“ sein. Doch was heißt das eigentlich? Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist so gestaltet, dass der Mensch bei der Ausübung seiner Tätigkeit bestmöglich vor körperlichen Schäden geschützt ist. Interessant: Viele Grundsätze eines ergonomischen Arbeitsplatzes gehen mit gewissen Feng-Shui-Erkenntnissen Hand-in-Hand.
Die wichtigsten Eckpunkte eines ergonomischen Arbeitsplatzes solltest du auch beim Einrichten deines Home-Offices berücksichtigen:
- Sowohl der Schreibtisch als auch der Bürostuhl sind idealerweise höhenverstellbar. Das ist wichtig, um deine optimale Arbeitsposition korrekt einstellen zu können. Nur so kannst du dauerhaft Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und Kopfweh vorbeugen.
- Der Bürostuhl sollte sich nicht nur in der Höhe anpassen lassen, sondern auch eine flexible Rückenlehne aufweisen. Auch verstellbare Armlehnen sind wichtig. Als Richtwert gilt: Die Stuhlhöhe so einstellen, dass die Knie im Sitzen mindestens einen 90°-Winkel bilden. Auch die Armlehnen so positionieren, dass die Arme idealerweise einen 90°- bis 100°-Winkel zeigen.
- Schreibtische gibt es mittlerweile auch in erschwinglichen Preisklassen inklusive Höhenverstellbarkeit. Bei manchen ist auch ein Kippen der Tischplatte möglich. Gerade für Zeichenarbeiten ist es oft ideal, wenn man zwischendurch im Stehen und auf einer leicht schräg gestellten Platte arbeiten kann. Die Standardhöhe für Schreibtische ist 72 cm; höhenverstellbare Exemplare lassen sich zwischen 65 cm und 128 cm positionieren, falls auch Arbeiten im Stehen möglich sein soll.
Tipp für Heimwerker: Du kannst dir auch in einem Baumarkt eine Arbeitsplatte auf Maß zuschneiden lassen. Die Mechanik für den höhenverstellbaren Schreibtisch kannst du online bestellen und anschließend mit etwas handwerklichem Geschick die Tischplatte darauf montieren und die Elektrik anschließen. Für Menschen mit handwerklichem Geschick kann das eine kostengünstige Lösung sein.
- Die Oberkante deines Bildschirms darf maximal auf Augenhöhe sein, andernfalls holst du dir Nackenprobleme. Der Abstand zum Bildschirm sollte ca. eine Armlänge betragen, ansonsten ist es schlecht für deine Augen.
- Positioniere den Schreibtisch parallel zum Fenster. Das hat einen günstigen Tageslichteinfall für die Bildschirmarbeit zur Folge.
- Achte auf Bein- und Fußfreiheit. Du musst hier genügend freie Fläche unter dem Schreibtisch haben. Papierkorb und Rollcontainer dürfen keinen Platz wegnehmen.
Es werde: Licht!
Da optimale Lichtverhältnisse die Konzentration fördern, solltest du unbedingt auf ein stimmiges Licht-Gesamtkonzept in deinem Arbeitszimmer bzw. deiner Arbeitsecke achten.
Ideal ist generell ein seitlicher Lichteinfall. Bei Rechtshändern am besten von links, bei Linkshändern von rechts. Ein Mix aus künstlicher Lichtquelle und natürlichem Lichteinfall ist die perfekte Voraussetzung für eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Licht ist natürlich auch Geschmackssache: Während der eine in einer schummrigen Stimmung besonders kreativ wird, braucht der andere besonders klares, helles Licht, um exakt arbeiten zu können. Generell gilt: Für eine ideale Arbeitsbeleuchtung wählt man neutralweiße (3.300 – 5.300 Kelvin) bis tageslichtweiße (ab 5.300 Kelvin) Leuchtmittel. Das optimale Licht ist hell, blendet jedoch nicht und wirft keine Schatten im Arbeitsbereich.
Eine Lichtquelle mit Schwenkarm ist sehr praktisch, gerade wenn du einmal deine Position am Schreibtisch leicht verändern willst. Ergänzt wird sie optimalerweise durch eine Allgemeinbeleuchtung, die den kompletten Raum ausfüllt.
Ordnung ist das halbe Leben
Ja, klammheimlich hast du es ja schon immer geahnt: Den ganzen schlauen Sprüchen deiner Elterngeneration wohnt doch ein Fünkchen Wahrheit inne. Und so ist das auch mit der Ordnung. Sicherlich gibt es Menschen, die ein gewisses Maß an kreativem Chaos brauchen, um produktiv zu sein. Aber unbestritten ist: Zieht dauerhaft die Unordnung auf deinem Schreibtisch ein, findest du irgendwann nicht mal mehr einen Stift oder ein Zettelchen Papier und strukturiertes Arbeiten wird unmöglich.
Richte dir also deinen Arbeitsbereich von vornherein so ein, dass du ausreichend Stauraum zur Verfügung hast, um Ablage zu betreiben. Dann schaffst du es auch, den Überblick zu behalten. Du brauchst auf jeden Fall ein Regal oder eine Schranklösung mit Platz für Ordner, Papiere und Unterlagen.
Feng Shui rät übrigens von offenen Regalsystemen ab: Sie bringen viel zu viel Unruhe in den Raum, was die Konzentrationsfähigkeit stören kann. Besser sind Schubladen oder Türen, hinter denen sich die Arbeitsmaterialien verbergen.
Auch deine Schreibutensilien ordnest du in einer Stiftebox oder ähnlichem. Locher, Tacker und Post-Its haben ebenso ihren festen Platz.
Achte zudem darauf, dass du – auch im Home-Office – bei Arbeitsende immer deinen Schreibtisch aufräumst. Psychologisch gesehen macht es einen großen Unterschied, ob du dich am nächsten Morgen wieder mitten ins Chaos setzt oder ob du an einem übersichtlichen Arbeitsplatz neu loslegst. Bei letzterer Variante wirst du merken, dass dein Start in den Arbeitstag mit viel mehr positiver Energie vonstatten geht.
Auch im Arbeitszimmer solltest du außerdem keinen Kabelsalat produzieren. Besorge dir Kabelrohre, in denen sich die Kabel ordentlich zusammenführen lassen. Wer optisch für Klarheit sorgt, ist oft auch gedanklich strukturierter.
Ein bisschen Deko darf sein
Schlussendlich darfst du beim Einrichten deines Heimarbeitsplatzes aber auch ein bisschen in die Dekokiste greifen. Weniger ist hier zwar generell mehr, aber trotzdem sollst du dir ja ein Plätzchen schaffen, an dem du dich wohl fühlst und gerne arbeitest.
Auch im Feng-Shui ist man der Ansicht, dass sich Motivation und Kreativität durchaus durch die richtigen Formen und Accessoires fördern lassen. Hier wird in erster Linie auf runde Formen gesetzt, die das Fließen der geistigen Energie positiv unterstützen. Eine runde Lampe, ein runder Beistelltisch oder ein runder Spiegel an der Wand sind Beispiele für solche Elemente.
Pflanzen sind ebenfalls sehr wichtig fürs Home-Office. Zum einen haben sie „luftreinigende“ Wirkung, zum anderen können sie durch eine runde Form der Blätter Harmonie in den Raum bringen. Und sie sind auch einfach schön anzusehen.
Wandbilder und Farben eignen sich ebenfalls zur individuellen Raumgestaltung. Während Orange beispielsweise die Arbeitsfreude wecken soll und Energie freisetzt, wird der Farbe Grün eine beruhigende und erfrischende Wirkung nachgesagt. Blau hingegen fördert die Konzentration und stärkt die Nerven.
Fazit
Richtest du dir ein Home-Office ein, solltest du vor allem gut planen. Überlege dir vorab, welchen Tätigkeiten du in erster Linie an deinem Heimarbeitsplatz nachgehen wirst, und checke dann im nächsten Schritt, welche räumlichen Gegebenheiten dir zur Verfügung stehen. Wie lassen sich diese optimal nutzen? Wie groß ist dein Budget? Wähle ergonomische Büromöbel, achte auf gute Lichtverhältnisse und mache es dir leicht, Ordnung zu halten. Nicht zuletzt solltest du dir aber mit deinem Home-Office auch einen Wohlfühlplatz schaffen, an dem du gerne arbeitest.
Aktuelle Homeoffice-Jobs
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
Veronika ist Redakteurin und Content-Managerin. Sie hat Kommunikationswissenschaften, Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Französische Sprachwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert und ist bereits über 15 Jahre journalistisch in Print und online unterwegs. Für careeasy – Dein Karriere-Magazin von stellenanzeigen.de recherchiert und schreibt Veronika zu Themen rund um Studium & Ausbildung, Karriere, Gesundheit im Job und Arbeitsrecht.