Shanti Shanti Shanti: Wie du die entspannteste Person im Büro wirst
Die Quartalsziele wurden nicht erreicht, dein Schreibtischkollege ist trotz Magen-Darm-Infekts pflichtbewusst am Platz, und heute funktioniert die Telefonanlage leider wieder nicht? Shanti Shanti Shanti, kannst du darauf nur sagen, dich bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Denn dein Karma stimmt und der Rest wird sich fügen. Oder auch nicht. Egal.
Inhaltsverzeichnis
Du hättest auch gerne so viel Tiefenentspannung? Dann komm‘ mit: Wir begleiten dich auf deiner Metamorphose zur entspanntesten Person im Büro. Mit unseren 5 Tipps wirst auch du heißer Anwärter auf den Titel „Muse (oder Muße? 😊) des Monats“.
1. Zuhause aufräumen
Wutausbrüche im Büro müssen nicht sein. Auch keine lauten Streitgespräche im Meeting. Genauso wenig wie fiese Sticheleien in der Kaffeeküche. Du wärst auch gerne oft entspannter auf der Arbeit, aber irgendwie klappt es nicht? Schon die kleinsten Zwischenfälle bringen dich im Büro auf die Palme? Dann lass dir gesagt sein: Zuallererst solltest du bei dir zuhause groß reinemachen. Und zwar im übertragenen Sinne. Denn oftmals ist die Rechnung relativ einfach: Hast du Stress und emotionale Belastungen im privaten Umfeld, so bringst du diese natürlich auch mit in dein Arbeitsumfeld. Dort dann plötzlich komplett tiefenentspannt daher zu kommen, kann nicht funktionieren.
Um zu mehr Gelassenheit zu finden, frage dich deshalb zuallererst:
- Gibt es private Konflikte, die mich belasten?
- Welche sind das und wie kann ich sie beheben?
- Bin ich zufrieden mit meiner privaten Situation?
- Falls nein: Was kann ich tun, um glücklicher zu werden?
Oftmals hilft es schon, sich in einer ruhigen Minute Gedanken zu diesen Themen zu machen. Am besten schreibst du dir die Fragen und deine Antworten auf, denn dann hast du alles Schwarz auf Weiß. Vielleicht fragst du dich, was dein Privatleben mit deiner Arbeit zu tun hat? Eine ganze Menge. Denn deine aktuelle Gefühlslage lässt sich an der Bürotür nicht einfach ablegen wie ein Mantel.
2. Ein Motto suchen
Wer im Alltag gerne mehr Gelassenheit an den Tag legen würde, es aber nicht schafft, kann zu einem kleinen Trick greifen. Lege dir ein Motto zu, das deinen Wunsch am besten in Worte fasst. Hier ein paar Beispiele:
Leben und leben lassen.
Der höchste Genuss besteht in der Zufriedenheit mit sich selbst.
Der beste Aussichtsturm des Lebens ist Gelassenheit.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Miteinander, statt gegeneinander.
Schreibe dir dein persönliches Motto auf einen kleinen Zettel und stecke diesen in dein Portemonnaie, sodass du ihn ständig bei dir tragen kannst. Wenn du merkst, gleich reißt dir wieder einmal die Hutschnur im Büro, dann hole einfach deinen Motto-Zettel aus der Tasche und lies ihn kurz durch. Diese Routine wird dir dabei helfen, dich auf das Wesentliche zu besinnen. Und schon allein durch die Aktion gelingt es dir vielleicht, die Situation zu entschärfen und dich emotional herauszunehmen. Sicher verblüffst du auch dein Gegenüber mit dieser Handlung, was euch beiden eine kurze Verschnaufpause verschafft. Im Idealfall holst du dann nicht gleich zum Gegenschlag aus, sondern atmest erst einmal tief durch und reagierst gelassener.
3. Den Fokus richtig setzen
Das Traurige an den ganzen Bürokonflikten ist ja: Sie rauben so viel Energie. Und die könnten wir eigentlich gut für positive Projekte brauchen. Ganz klar: Jeder von uns setzt sich Ziele, auch im beruflichen Umfeld. Möchtest du generell zu mehr Gelassenheit im Leben finden, so solltest du bei der Wahl deiner sonstigen Ziele darauf achten, dass diese damit auch in Einklang stehen. Es macht also wenig Sinn, sich vorzunehmen, im nächsten Jahr
A) zuerst die Kollegin rauszumobben,
B) möglichst schnell den Chef zu beerben, und
C) gelassener zu werden.
Die ersten beiden Ziele, die bereits in der Formulierung ein erhebliches zwischenmenschliches Konfliktpotenzial umreißen, vertragen sich absolut nicht mit deinem Wunsch nach mehr Gelassenheit.
Das heißt jedoch umgekehrt nicht, dass man keine ambitionierten Karriereziele mehr verfolgen sollte. Es kommt eher darauf an, wie du sie formulierst und worauf du den Schwerpunkt legst. Unterschätze dabei niemals die Macht der Sprache! Oftmals beeinflusst die Wahl der Formulierung durchaus, wie du dich im Alltag verhältst. Legst du den Fokus auf dich und deine Aktion und bleibst gedanklich bei dir, hat das noch einen Vorteil: Das allein ist der Bereich, den du auch wirklich in der Hand hast. Andere Menschen wirst du hingegen kaum ändern können, das ist leider so.
Ein Beispiel für ein positiv formuliertes Karriereziel:
„Ich möchte meine Aufgabenbereiche ausbauen und baldmöglichst Führungsverantwortung übernehmen.“
Bei einem Punkt musst du jedoch aufpassen: Wer sich sehr konkrete, rein materiell ausgerichtete Ziele wie beispielsweise „mehr Gehalt“ oder „einen Dienstwagen“ setzt, läuft Gefahr, schnell enttäuscht zu werden. Hier ist kein Spiel- oder Interpretationsraum verfügbar, falls du dein Ziel nicht erreichst. Enttäuschung ist dann vorprogrammiert.
4. Vom entspannten Körper zum entspannten Geist
Die richtige Technik macht’s
Es ist kein Ammenmärchen: Nur in einen entspannten Körper kann auch ein entspannter Geist einziehen. Eigentlich ist das ja auch einleuchtend: Denn wenn es in der Schulter zwickt, der Kopf dröhnt oder du einen betonharten Nacken hast, wirst du kaum dazu in der Lage sein, Zufriedenheit und Gelassenheit am Arbeitsplatz auszustrahlen. Warum auch: Du bist schließlich weder zufrieden noch entspannt.
Doch hier kannst du ziemlich schnell Abhilfe schaffen. Denn es gibt jede Menge einfacher Entspannungsübungen, die – richtig angewandt – schnell Erfolg zeigen können. Hierzu zählen unter anderem:
- progressive Muskelentspannung
- autogenes Training
- meditative Atem-Entspannung
Alle diese Entspannungstechniken kannst du in Kursen in Sportzentren, an Volkshochschulen oder auch von den Krankenkassen gesponsert erlernen. Wichtig ist, dass du sie dann auch täglich anwendest. Ca. 20 Minuten Zeit solltest du dir dafür auf jeden Fall mindestens nehmen.
Es muss aber auch gar kein Hokuspokus mit ideologischem Überbau sein, um zu mehr Entspannung zu gelangen. Auch einfache Sportübungen, die dir dabei helfen, deine Nackenmuskulatur zu lockern oder deinen Rücken- und Schulterbereich nicht einrasten zu lassen, können sehr effektiv sein.
Kurze Entspannungseinheit
Hier ein Beispiel für eine kurze Sporteinheit neben dem Schreibtisch:
- Stehe auf und stelle dich aufrecht, locker und entspannt hin – am besten mit Blick Richtung Fenster.
- Beginne, langsam mit den Schultern zu kreisen. Zuerst nach vorne, dann nach hinten.
- Jetzt ist der Kopf dran. Neige ihn vorsichtig zur linken Seite, sodass sich das linke Ohr der linken Schulter nähert. Dann beschreibst du mit dem Kopf einen Richtung Brust geneigten Halbkreis, bis sich das rechte Ohr zur rechten Schulter neigt.
- Große Armkreise nach vorne und hinten lockern anschließend die Schultergelenke.
- Das Kreisen mit den Handgelenken, abwechselnd in beide Richtungen, entspannt die müde gewordenen Tastatur-Hände.
- Am Schluss noch etwas Entspannung für die Augen: Versuche, einen Punkt in der Ferne zu fixieren, ohne ihn anzuschauen – du guckst quasi nur hindurch. Das hört sich nicht so leicht an, lässt sich aber trainieren. Schließe am Schluss für mindestens 20 Sekunden die Augen.
Vor allem in stressigen Situationen kann es Wunder wirken, wenn du dir kurz solch eine Auszeit nimmst und du eine körperliche Entspannungseinheit einlegst. Du wirst sehen: Mit der muskulären Anspannung, die aus deinem Körper entweicht, wird sich auch dein Geist entspannen. Ein Schub neue Energie und Gelassenheit sind garantiert!
5. Freund und Feind erkennen
Bei all dem Harmonie- und Entspannungsgesäusel denkst du dir jetzt vielleicht, schön und gut, aber mit deinem Büroalltag hat das wenig zu tun. Deine permanent nörgelnde Chefin und den Kollegen, der schon morgens einen flauschigen Teppich schlechter Laune in deinem Büro ausbreitet, kannst du in diesem Wohlfühlszenario gerade nicht so richtig verorten. Fakt ist: Die Arbeitskollegen, die uns den lieben langen Büroalltag umgeben, können wir uns in der Regel nicht aussuchen. Das heißt umgekehrt auch: Wir müssen einen Weg finden, mit ihnen umzugehen, ohne dass wir dabei allzu viel negative Energien freisetzen.
Dabei hilft ein einfacher Trick: Lerne, Freund und Feind zu erkennen. In Normalfall spürst du selbst ganz gut, welche Menschen dir guttun und welche dich eher auf die Palme bringen. Natürlich lässt sich der Kontakt mit unliebsamen Kollegen nicht komplett vermeiden, vor allem, wenn ihr Teamkollegen seid. Was dann zählt, ist deine mentale Vorbereitung auf das Zusammentreffen.
Weißt du bereits, dass du deine Probleme mit Kollege XY hast, so stelle dich auch mental auf ein schwieriges Gespräch ein. So kann dich nichts und niemand überrumpeln. Oft hilft es auch, vorab gedanklich schon einmal die Situation durchzuspielen. So kannst du Gelassenheit üben und trainieren.
Abseits von Geschäftlichem lohnt es sich, sorgsam auszuwählen. Suche den Kontakt mit denjenigen Leuten, die dir guttun. Niemand zwingt dich dazu, deine Mittagspause mit dem Besserwisser aus dem Controlling und der Dauerquasselstrippe vom Marketing zu verbringen. Manchmal macht es durchaus Sinn, Konflikten bewusst aus dem Weg zu gehen. Dann bleibt auf jeden Fall mehr Platz für Entspannung und Zufriedenheit im Joballtag.
Fazit
Spürst du es schon? Ist dein Karma jetzt auf dem richtigen Weg? Falls nicht, dann musst du einfach noch ein wenig trainieren. Wichtig ist dabei neben körperlichem Wohlbefinden, dass du deine Ziele klar formulierst und an dir arbeitest, mit etwas mehr Ruhe und Friedfertigkeit durchs Leben zu gehen. Und auch auf dem Weg zur entspanntesten Person im Büro hilft dabei vor allem eins: Gelassenheit.
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