Dass Unternehmen darauf bestehen, Bewerbungsmappen auf postalischem Wege zu erhalten, kommt nur noch selten vor. Heute hat die Online-Bewerbung die klassische Bewerbung weitgehend abgelöst. Viele Firmen setzen auf eigene Online-Formulare, aber auch die E-Mail-Bewerbung ist weit verbreitet. Die Unterlagen liegen dabei meist in einem PDF-Format vor und beinhalten all das, was auch eine Bewerbung auf Papier enthalten sollte. Mit einer Ausnahme: Die handschriftliche Unterschrift fehlt. Denn mit einem Kugelschreiber auf einem PDF-Dokument zu unterzeichnen ist leider nicht möglich. Wie also geht man hier vor? Ist eine Unterschrift auf einer Online-Bewerbung wirklich nötig? Und wenn ja, wie erstellt man diese?

Ist eine Unterschrift bei einer Online-Bewerbung nötig?

Grundsätzlich gibt es kein Gesetz, das besagt, eine Bewerbung sei ohne Unterschrift ungültig. Du kannst also selbst entscheiden, ob du deinen Lebenslauf und dein Anschreiben unterzeichnen möchtest. Solltest du dich für eine Unterschrift entscheiden, unterschreibe jedoch bestenfalls beides, da dies einheitlicher wirkt. Der Personaler geht von der Richtigkeit der gemachten Angaben aus, ganz egal, ob der Bewerber eine Unterschrift daruntergesetzt hat oder nicht. Dennoch kann eine Unterschrift zeigen, dass dir die Stelle wichtig ist. Zudem bringt es eine persönliche Note in die Dokumente. 

Online-Bewerbung unterschreiben: So klappt es

Deine Bewerbung trotz digitaler Form zu unterschreiben ist gar nicht so kompliziert. Folge einfach diesen fünf Schritten:

Schritt 1: Schnappe dir ein weißes Blatt Papier und unterschreibe dort ordentlich mit deinem Vor- und Nachnamen. 

Schritt 2: Scanne das Blatt nun ein und übertrage es auf deinen PC. Speichere es im PNG-Format, da dies die besten Ergebnisse liefert. Die Auflösung sollte mindestens 300 dpi betragen. Abfotografieren ist nicht zu empfehlen, da dies unprofessionell wirkt. Solltest du keinen Scanner zuhause haben, kannst du auch zu einem Copy-Shop gehen.

Schritt 3: Schneide deine Unterschrift nun mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie beispielsweise Paint oder Photoshop zu.

Schritt 4: Füge die Signatur in das Word-Dokument ein. Das funktioniert über den Menüpunkt „Einfügen“ und dann „Bilder“. Anschließend wählst du den „Zeilenumbruch“ aus und die Option „Vor dem Text“. Dadurch kannst du die Datei im Dokument frei bewegen. Jetzt musst du nur noch die Größe anpassen, sodass alles ein stimmiges Bild ergibt. Achte darauf, die Unterschrift sowohl unter den Lebenslauf als auch unter das Anschreiben zu setzen. 

Schritt 5: Exportiere das Word-Dokument nun als PDF-Datei.

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Tipps für die perfekte Unterschrift bei einer digitalen Bewerbung

Hier sind ein paar Punkte, die du beachten solltest.

Tipp #1: Das richtige Papier

Damit deine Unterschrift nach dem Einscannen gut lesbar ist, solltest du das richtige Papier verwenden. Wichtig ist, dass es weiß ist und keinen Gelbstich hat, damit es sich gut in das Dokument einfügen lässt. Glänzendes Papier ist ungeeignet, da es reflektieren kann. Vorteilhaft ist es außerdem, dir eine Unterlage unter das Papier zu legen, damit nichts hindurchscheint.

Tipp #2: Das geeignete Schreibmittel

Auch die Wahl des richtigen Stiftes hat einen Einfluss darauf, wie gut dir die digitale Unterschrift gelingt. Benutze bestenfalls einen Füller mit dunkler und kräftiger Tinte. So macht die Unterschrift auch als Scan noch etwas her und ist gut lesbar. Von Bleistiften, Filzstiften und Fineliner solltest du lieber die Finger lassen. Ein guter Kugelschreiber dagegen kann ruhig verwendet werden, solltest du keinen Füller besitzen. Bei der Farbe kannst du zwischen Blau und Schwarz wählen, alles andere wirkt unseriös. 

Tipp #3: Keine Seitenränder

Vermeide in jedem Fall Seitenränder, die durch das eingescannte Papier entstehen können. Sie wirken höchst unprofessionell unter einem Lebenslauf und zeigen, dass du dir wenig Mühe gegeben hast. 

Tipp #4: Eine ausdrucksstarke Unterschrift

Deine Unterschrift kann eine Menge über dich verraten, auch wenn dir das vermutlich kaum bewusst ist. Daher sollte sie auf jeden Fall gut lesbar und akkurat ausgeführt sein. Auf Schnörkel und sonstige Verzierungen solltest du lieber verzichten. Ebenso auf eine zackige Schrift, da diese aggressiv wirkt. Eine schwungvolle Signatur wirkt dagegen selbstbewusst. Achte außerdem darauf, dass du genug Platz unter dem Text lässt und deine eingescannte Unterschrift nicht so auf die Seite quetscht, dass es unordentlich aussieht. Die Unterschrift sollte außerdem maximal den Platz von zwei Zeilen der digitalen Schrift einnehmen. 

Tipp #5: Dateiformat und -größe

Speichere deine Unterschrift mit Vor- und Nachnamen in einem gängigen Bildformat wie PNG oder JPEG. Achte darauf, dass die Bilddatei eine hohe Auflösung hat, aber nicht zu groß ist – idealerweise zwischen 300×100 und 600×200 Pixel.

Tipp #6: Konsistenz

Verwende dieselbe Unterschrift in allen Dokumenten deiner Bewerbung, um Konsistenz zu gewährleisten. Dies gilt für das Bewerbungsschreiben, den Lebenslauf und alle weiteren Dokumente, die du einreichst.

Tipp #7: Nutzung von Signatur-Apps

Nutze Apps wie Adobe Sign, DocuSign oder ähnliche, um deine Signatur in deine Bewerbungsunterlagen zu integrieren. Diese Apps bieten oft zusätzliche Sicherheitsfunktionen und stellen sicher, dass die Unterschrift rechtlich anerkannt wird.

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Tipp #8: Signatur in E-Mails

Wenn du deine Bewerbungsunterlagen per E-Mail versendest, kannst du auch deine digitale Signatur in die E-Mail-Signatur einfügen. Das verleiht deiner E-Mail eine persönliche Note und macht einen professionellen Eindruck.

Tipp #9: Unterschrift auf mobilen Geräten

Wenn du unterwegs bist und schnell eine digitale Signatur benötigst, kannst du mit speziellen Apps auf deinem Smartphone eine Signatur erstellen und in deine Dokumente einfügen. Diese Apps sind oft einfach zu bedienen und bieten eine schnelle Lösung für mobile Anwendungen.

Tipp #10: Alles nochmal überprüfen

Um zum Schluss nochmal zu überprüfen, wie gut dir deine Unterschrift tatsächlich gelungen ist, solltest du Anschreiben und Lebenslauf unbedingt einmal ausdrucken. Manchmal werden beispielsweise Seitenränder erst auf dem ausgedruckten Dokument sichtbar. 

Fazit: Digitale Signatur ist keine Pflicht, kann aber positiv auffallen

Ob eine Unterschrift unter Anschreiben und Lebenslauf in einer Online-Bewerbung wirklich notwendig ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Deshalb musst du dir selbst klar machen, ob sich der Aufwand für dich lohnt. Solltest du beispielsweise keinen Scanner besitzen, keinen Copy-Shop in der Nähe haben und kein Bildbearbeitungsprogramm bedienen können, dann lass es lieber bleiben. Denn schließlich ist eine fehlende Unterschrift kein Ausschlusskriterium und deine Bewerbung wird deshalb nicht sofort aussortiert. Wichtiger ist ein sympathisches Anschreiben und ein ausdrucksstarker, lückenloser Lebenslauf. Du kannst auch einfach deinen Namen in Druckbuchstaben unter die Grußformel setzen. 

Solltest du allerdings über die notwendigen Mittel verfügen, spricht nichts dagegen, eine digitale Signatur zu erstellen. Dem einen oder anderen Recruiter fällt die eingescannte Unterschrift womöglich positiv auf und vielleicht schätzt er oder sie es, dass der Bewerber sich hier Mühe gegeben hat, sofern das Ganze technisch gut umgesetzt wurde. Zudem wirkt eine Bewerbung mit einer handschriftlichen Unterschrift persönlicher. Ist die Grafik außerdem erst einmal erstellt, kannst du sie mühelos für alle folgenden Bewerbungen verwenden.

FAQs

Bildquellen: „Frau unterschreibt für Online Bewerbung“ ©BartekSzewczyk – istockphoto.com; „Unterschrift auf Tablet“ ©YakubovAlim – istockphoto.com;  „R-U-P-E-R-T“ ©thesimpsonschannel – giphy.com; „Unterschrift am PC“ ©Rawpixel – istockphoto.com

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