
Ausbildung Drahtzieher/in (m/w/d)

Welche Tätigkeiten übernimmt ein Drahtzieher/in während der Ausbildung?
Die Ausbildung Drahtzieher oder Drahtzieherin verläuft im dualen System. Du lernst also in der Berufsschule und in deinem Ausbildungsbetrieb. An der Berufsschule lernst du alles Nötige über die unterschiedlichen Metalle, Verarbeitungsverfahren und Legierungen. Hierbei wird dein Wissen aus den Bereichen der Naturwissenschaft, wie Physik, Mathematik und Chemie, gefordert und weiter ausgebildet. Als Basis reichen dabei Kenntnisse aus, welche du mit einem Hauptschulabschluss erreichen kannst. Im Ausbildungsbetrieb arbeitest du in einer Maschinenhalle oder in einer Werkstatt. Hier lernst du die einzelnen Maschinen kennen und nutzt dein Wissen, um die Kabel- und die Drahtspulen herzustellen.
Inhaltsverzeichnis
Zu Anfang einer Schicht im Rahmen deiner Ausbildung kontrollierst du den Zustand der Maschinen. Hierbei müssen vor allem die beweglichen Bauteile geölt sein. Auch eine Kontrolle auf Fehlermeldungen ist wichtig. Dann kannst du mit der Arbeit beginnen. Hierbei verarbeitest du unterschiedliche Walzerzeugnisse aus Kupfer, Eisen, Aluminium, Messing, Gold oder unterschiedliche Legierungen. All jene Metalle müssen gemäß der speziellen Eigenschaften verschiedenartig vorbereitet werden. So musst du verschiedene Verfahren nutzen, um das noch nicht bearbeitete Metall von Resten der Oxidation zu befreien. Die passenden Rezepturen und die Anwendungsweise lernst du im theoretischen bzw. im schulischen Teil deiner Ausbildung. Bedeutend ist dabei stets, auf deine eigene Sicherheit zu achten, da weil Umgang mit den Chemikalien gefährlich ist. Hierfür bekommst du ebenfalls die entsprechenden Anleitungen.
Wie lange dauert die Ausbildung Drahtzieher oder Drahtzieherin?
Die Ausbildung dauert 2 Jahre. Diese erfolgt im in Betrieb sowie an der Berufsschule.
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Drahtzieher/in zu werden?
Mit einem Hauptschulabschluss sowie der Bereitschaft zum sorgfältigen Arbeiten hast du gute Chancen in diesem Beruf. Vor allem die Sorgfalt ist bei der korrekten Prüfung der fertigen Werkstücke besonders wichtig. Das Rechnen ist ebenfalls von Bedeutung, da außer den Maßen an den Werkstücken zugleich die Zusammensetzung der Flüssigkeiten für die Behandlung der Metalldrähte zu ermitteln ist. Das Interesse an Chemie und Physik ist ebenfalls vorteilhaft, da die geltenden Gesetze eine wichtige Voraussetzung zum Verstehen der des Materialverhaltens und der -eigenschaften sind. Kenntnisse in Technik und Werken sind für den Umgang mit Maschinen, Geräten und Werkzeugen besonders hilfreich.
Auch technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sind gefragt. Die Auszubildenden sollten gute physikalische und mathematische Kenntnisse besitzen und genau arbeiten können. Zugleich ist eine körperliche Leistungsfähigkeit ebenfalls von Vorteil.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Drahtzieher/in arbeiten?
Nach deiner abgeschlossenen Ausbildung Drahtzieher oder Drahtzieherin kannst du in den entsprechenden Unternehmen arbeiten oder eine Weiterbildungsmöglichkeit nutzen, um dein Profil zu schärfen. Möglichkeiten gibt es im Bereich der Umformtechnik. Durch diese Weiterbildung erweiterst du deine Kenntnisse und Fertigkeiten und steigerst damit deinen persönlichen Stellenwert auf dem Arbeitsmarkt.
Nach der Ausbildung ist eine Arbeit als Industriemeister oder Industriemeisterin auf dem Gebiet der Metallbearbeitung möglich. Hierzu kann ebenfalls eine Weiterbildung absolviert werden. Mithilfe einer solchen Maßnahme und der folgenden Meisterprüfung kannst du zur Meisterin oder zum Meister der Fachrichtung Metall ernannt werden und dann führende Positionen ausüben oder in deine eigene Selbstständigkeit gehen.
Was verdiene ich als Drahtzieher/in nach meiner Ausbildung?
Das Einstiegsgehalt eines Drahtzieher/in liegt bei etwa 1900 Euro brutto und erhöht sich mit zunehmender Erfahrung im Beruf auf bis zu 3000 Euro oder mehr.
Welche Arbeitszeiten habe ich als Drahtzieher/in?
In dieser Berufsrichtung ist in vielen Unternehmen Schichtarbeit an sieben Tagen in der Woche üblich.
Gibt es Besonderheiten im Job als Drahtzieher/in zu beachten?
Drahtzieher und Drahtzieherinnen stellen aus Metallen wie Kupfer oder Eisen und aus verschiedenen Walzerzeugnissen Kabel, Profile und Drähte von unterschiedlicher Stärke und Länge her. Damit dabei Drähte mit einem definierten Durchmesser geformt, muss der Draht durch einen sogenannten Ziehring gezogen werden, bis die Öffnung des Rings so klein wie der zu erreichende Umfang des Drahtes ist. Hierbei ist besondere Vorsicht in Bezug auf die Unfallgefahr nötig.
Dabei bist du dafür zuständig, das Metall vorzubereiten und die Maschinen zum Ziehen zu bedienen und diese zugleich zu kontrollieren. Du ziehst dann die Drähte, schweißt diese und kontrollierst am Schluss die Qualität der Produkte. Drahtzieher/innen sind in aller Regel in Metallziehereien beschäftigt. Weitere Möglichkeiten ergeben sich für diese in der Produktion von Drahtwaren wie beispielsweise von Litzen und Kabeln.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Drahtzieher/in aus?
Einer der Vorteile dieses Berufs ist, dass Drahtzieherinnen und Drahtzieher in besonders vielen Metallbranchen eingesetzt werden können. Dies macht sie zu einer sehr gefragten Ressource auf dem Markt. Wenn auch die Ausbildungsdauer von zwei Jahren recht kurz ist, haben diese Fachkräfte sehr gute Perspektiven auf eine optimale Karriere. Vor allem im Ausland sind diese sehr begehrt. Viele Arbeiter und Arbeiterinnen gehen daher auf Montage oder sind dauerhaft in den benachbarten Ländern tätig.
Der Beruf eines Drahtziehers oder einer Drahtzieherin gehört inzwischen zu den sogenannten „Altberufen“ aus dem Bereich des Metallwesens. Daher gehen sehr viele Regelungen und Verordnungen im Bereich der Ausbildung noch auf das Jahr 1955 zurück. Zugleich hat sich der Bedarf der Industrie an solchen Fachkräften aber sehr stark geändert. In der Zukunft kann es sein, dass es diesen Beruf und somit auch die Ausbildung Drahtzieher oder Drahtzieherin nicht mehr in Deutschland geben wird. Anstelle dessen wird überlegt, die Inhalte zur Vertiefung in jene Ausbildung zum/zur Facharbeiter/in für Metalltechnik mit dem Kernpunkt Feder- und Drahttechnik einfließen zu lassen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
Zurück zu allen Ausbildungsberufen