7 Fragen, die du dir vor einer Jobzusage stellen solltest
Juhu, du hast endlich eine Zusage auf eine Bewerbung bekommen! Jetzt will dein potenzieller neuer Arbeitgeber natürlich wissen, ob du die Stelle auch annimmst. Was gibt es da schon groß zu überlegen? Du willst den Job, sonst hättest du dich nicht dafür beworben, oder? Stopp, nicht so schnell. Nimm dir Bedenkzeit. Eine Jobzusage sollte gut überlegt sein. Insbesondere dann, wenn du mehrere Zusagen erhalten hast und dich nun für einen Job entscheiden musst. Hier sind 7 Fragen, die du dir vor einer Jobzusage selbst stellen solltest.
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Bedenkzeit: Ja oder nein?
Es fühlt sich gut an, nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch eine Zusage zu bekommen. Doch nur, weil der Arbeitgeber sich für dich entschieden hat, heißt das noch lange nicht, dass diese Stelle auch wirklich die richtige für dich ist. Immerhin ist ein Jobwechsel eine wichtige Entscheidung, die gut überlegt sein soll, denn schließlich verbringen wir sehr viel Zeit in der Arbeit. Und du willst ja auch nicht nach ein paar Monaten schon wieder kündigen, weil die Stelle doch nicht deinen Erwartungen entspricht. Das macht sich auch im Lebenslauf nicht sonderlich gut.
Deshalb kannst du mit deiner Zusage durchaus ein wenig warten, um noch einmal genau darüber nachzudenken und die Antworten auf deine anderen Bewerbungen abzuwarten. Folgende Fragen können dir dabei helfen, eine Entscheidung nach einer kurzen Bedenkzeit zu fällen.
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1. Was sind meine Prioritäten?
Um zu wissen, ob der Job der richtige für dich ist, musst du dir erst einmal über deine eigenen Prioritäten klarwerden. Was ist dir in der Arbeit wichtig? Worauf möchtest du auf keinen Fall verzichten? Das können beispielsweise Themen wie Gehalt, Teamspirit, flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen sein.
Schreibe dir die wichtigsten Punkte auf und gleiche sie mit der Stellenbeschreibung ab. Passen deine Prioritäten mit der Stelle zusammen? Abstriche muss man fast immer machen, aber es ist essenziell, dass deine wichtigsten Wünsche erfüllt werden, damit du glücklich in deinem Job bist. Am besten ist es natürlich, wenn du dich bereits mit diesen Prioritäten im Kopf beworben hast und schon vor dem Vorstellungsgespräch weißt, dass das Unternehmen deine Ansprüche erfüllt.
2. Passe ich ins Unternehmen?
Heutzutage spielt es eine immer größere Rolle, ob ein Bewerber zur Unternehmenskultur passt und sich mit den Werten und Zielen eines Unternehmens identifizieren kann. Wir alle wollen in unserem Job das Gefühl haben, etwas Sinnvolles zu tun, und das geht nur, wenn wir hinter der Vision unseres Arbeitgebers stehen. Je höher der Cultural Fit, desto wahrscheinlicher ist es, dass du dich bei deinem potenziellen Arbeitgeber wohlfühlst und dort auch lange bleibst. So kannst du außerdem deine besten Leistungen erbringen und fühlst dich gut aufgehoben.
Um herauszufinden, wie das Betriebsklima ist, kannst du dir beispielsweise Bewertungsportale oder die sozialen Medien ansehen. Dort posten ehemalige und aktuelle Mitarbeiter oftmals ihre Erfahrungen mit dem Unternehmen. Auch das Vorstellungsgespräch hast du hoffentlich dazu genutzt, um dir einen Eindruck zu verschaffen. Wie war das Gespräch mit dem Personaler? Was für Fragen hat er gestellt und was hat er über die Firma erzählt? Hast du dich wohlgefühlt oder wolltest du so schnell wie möglich verschwinden?
Mache dir deine eigenen Werte klar und vergleiche sie mit denen des Unternehmens. Wenn dir Zuverlässigkeit wichtig ist, sollte das Vorstellungsgespräch bestenfalls nicht ohne gute Begründung abgesagt oder verschoben worden sein. Das könnte ein erstes Warnzeichen sein.
Mehr zum Thema Cultural Fit kannst du hier lesen: Cultural Fit: Wie du erkennst, zu welchem Unternehmen du am besten passt
3. Wo will ich in einem Jahr stehen?
Sicher hast du deine ganz persönlichen Karriereziele. Wenn du einen neuen Job anfängst, sollte der Arbeitgeber diese auch befriedigen können. Finde heraus, inwiefern dich das Unternehmen bei deinen Zielen unterstützen wird. Dafür solltest du dir erst einmal klar machen, wo du in einem Jahr stehen willst und welche Ziele du bis dahin erreicht haben möchtest. Entdecke dann, auf welche Ressourcen du bei der täglichen Arbeit zurückgreifen kannst. Welche Herausforderungen erwarten dich und wie kannst du an ihnen wachsen? Interessant ist auch, nach welchen Kriterien der Arbeitgeber neue Mitarbeiter beurteilt.
Je nachdem, wo du dich in einem Jahr siehst, benötigst du unterschiedliche Möglichkeiten. Willst du zum Beispiel nächstes Jahr eine Familie gründen, sind flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder ein kurzer Anfahrtsweg wichtige Punkte, ebenso wie ein unbefristeter Arbeitsvertrag. Aufstiegschancen interessieren dich erst einmal nicht wirklich. Bist du dagegen Berufseinsteiger und hast vor, die Karriereleiter in Rekordschnelle zu erklimmen, sieht das Ganze schon wieder völlig anders aus. Hier hast du den Personaler im Vorstellungsgespräch hoffentlich danach gefragt, wie es um deine Aufstiegsmöglichkeiten steht.
4. Wie steht das Unternehmen aktuell da?
Unternehmen gehen im Laufe der Jahre durch verschiedene Veränderungsprozesse. So kann es sein, dass die Firma, die dir eine Zusage gegeben hat, mitten in einer Umstrukturierung steckt oder eine solche bevorsteht. Das kann mühsam sein und hat eventuell auch Auswirkungen auf deine Tätigkeit. Natürlich kann dir das auch neue Chancen und Möglichkeiten eröffnen, jedoch solltest du dir vor der Zusage trotzdem gut überlegen, wie okay es für dich ist, wenn deine Rolle auf einmal eine ganz andere sein wird.
Recherchiere gut über die aktuelle Situation des Unternehmens, bevor du eine Entscheidung triffst. Führt das Unternehmen derzeit eine Umstrukturierung durch? Durchläuft es eine Fusion? Steckt es in einer Krise? Wie sicher ist deine neue Stelle? Suche dazu am besten auf der Firmenhomepage, den sozialen Medien und auch in Pressemitteilungen nach Antworten.
5. Wie sind die Kollegen?
Natürlich müssen deine Kollegen nicht unbedingt zu deinen besten Freunden werden, dennoch ist es wichtig, dass du dich mit ihnen verstehst. Ein gutes Betriebsklima ist das A und O, um sich in der Arbeit wohlzufühlen. Am besten ist es daher, wenn du deine neuen Kollegen bereits vorab kennenlernen darfst. Oft ist dies ja im Vorstellungsgespräch der Fall. Durch ein Gespräch mit anderen Mitarbeitern aus deinem potenziellen Team kannst du besser einschätzen, ob ihr ungefähr auf einer Wellenlänge seid oder ob es bereits jetzt schon Reibereien gibt.
6. Was sagt mein Gefühl?
Klar, Daten und Fakten sind wichtig, aber sie sind nicht die einzigen Kriterien, auf die du dich bei deiner Entscheidung verlassen solltest. Auch das Bauchgefühl spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Hast du dich während des Vorstellungsgesprächs wohl gefühlt und dich gut mit dem Personaler unterhalten, ist dies nicht viel weniger wichtig wie die Tatsache, dass es gute Weiterbildungsmöglichkeiten gibt. Um glücklich in deinem neuen Job zu sein, muss das Gesamtpaket stimmen. Und hier hilft dir deine Intuition weiter.
Hast du beispielsweise im Gespräch von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt, ist der Job vielleicht nicht der richtige für dich, auch wenn das Gehalt sehr gut ist. Egal wie sehr der Job mit deinen Prioritäten übereinstimmt – ist das Arbeitsklima schlecht und du verstehst dich nicht mit Kollegen oder deinem Chef bzw. deiner Chefin, wirst du auf Dauer nicht glücklich werden.
7. Bis wann möchte ich mich entscheiden?
Es ist wichtig, dass du dir Zeit für diese große Entscheidung nimmst – allerdings auch nicht zu viel. Schließlich bist du vermutlich nicht der einzige Bewerber und der Arbeitgeber möchte wissen, ob er mit dir rechnen kann, oder ob er einen der anderen Bewerber kontaktieren muss. Deshalb solltest du dir selbst ein Zeitlimit setzen, das zwei Wochen auf keinen Fall übersteigen sollte.
Je länger du über der Entscheidung brütest, desto schwerer wird sie. Und auch beim Arbeitgeber macht es keinen guten Eindruck, wenn du ihn so lange hinhältst und währenddessen eventuell mit einem anderen Unternehmen liebäugelst. Nutze die kurze Zeit dazu, intensiv über alle oben genannten Dinge nachzudenken und triff dann eine Entscheidung.
Fazit
Befindest du dich während der Jobsuche in der luxuriösen Position, mehrere Zusagen erhalten zu haben, solltest du diese Chance unbedingt nutzen. Mache dir deine Prioritäten, Ziele und Wünsche klar, bevor du eine Entscheidung triffst. Vergiss dabei auch deine Intuition nicht. Letzten Endes muss das Gesamtpaket stimmen, damit du dich dauerhaft wohlfühlst und deine besten Leistungen erbringen kannst. Mit der Beantwortung der oben genannten Fragen kommst du deiner Entscheidung einen großen Schritt näher.
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.