Du interessierst dich für einen Job im Öffentlichen Dienst? Denn faire Bezahlung sowie Altersvorsorge, ein sicheres Arbeitsverhältnis und geregelte Dienstzeiten sind für dich sehr wichtig? Viele Stellenangebote in der Verwaltung, aber auch in technischen Bereichen warten auf dich.

Was ist der „Öffentliche Dienst“?

Im sogenannten „Öffentlichen Dienst“ (ÖD) arbeiten alle Menschen, die hierzulande im Staatsdienst beschäftigt sind. Das sind aktuell ca. 4,9 Millionen Menschen in Deutschland (Quelle: destatis.de). Als Arbeitsgeber kommen

  • der Bund,
  • die Länder,
  • die Kommunen,
  • Sozialversicherungsträger,
  • öffentliche Träger,
  • öffentlich-rechtliche Anstalten sowie
  • Hochschulen oder
  • Stiftungen

infrage. Wer bei der Polizei, beim Zoll, in der Justiz oder bei der Finanzverwaltung arbeitet, ist in der Regel ebenfalls im ÖD tätig. Auch Lehrer und viele Jobs im Gesundheits- und Erziehungsbereich können hierunter fallen. Rund die Hälfte der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst arbeitet bei den Bundesländern.

Ausschlaggebend für eine Beschäftigung im ÖD ist nicht eine bestimmte Berufsbezeichnung oder fachliche Ausrichtung, sondern der Arbeitgeber. Das hat zur Folge, dass es jede Menge ganz unterschiedlicher Jobs gibt, die in den Bereich Öffentlicher Dienst fallen. Egal, ob du Krankenpfleger, Sachbearbeiter, Rechtspfleger oder Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit bist: All diese Jobfelder können auch im ÖD angesiedelt sein.

Achtung: Nicht jeder, der im Öffentlichen Dienst tätig ist, ist automatisch verbeamtet. Die große Mehrzahl der Mitarbeiter im Staatsdienst befindet sich in einem Angestelltenverhältnis.

Vorteile im Öffentlichen Dienst

Doch was bringt es mir überhaupt, im Öffentlichen Dienst beschäftigt zu sein? 

Argumente für einen Job im Öffentlichen Dienst sind:

1.) Ein sicherer Job

Wer auf Bundes- oder Landesebene beschäftigt ist, für den gilt das Prinzip der „Unkündbarkeit“. Das heißt: Kann man mehr als 15 Jahre Betriebszugehörigkeit im Staatsdienst aufweisen und hat das 40. Lebensjahr vollendet, ist man quasi unkündbar – zumindest was betriebsbedingte Kündigungen angeht. Auch Beamtinnen und Beamte unterliegen einem ganz besonderen Kündigungsschutz, sie haben ihren Job „auf Lebenszeit“. Das ist natürlich ein enormes Sicherheitspolster: Die Angst um den Jobverlust gehört damit der Vergangenheit an.

2.) 1-A-Kreditwürdigkeit

Sollte es irgendwann in deinem Leben mal so weit sein, dass du bei einer Bank um einen großen Kredit bitten musst, dann kann ein Arbeitsverhältnis im Öffentlichen Dienst durchaus von Vorteil sein. Denn dieses wird von den meisten Geldinstituten als großer Sicherheitsfaktor angesehen, sprich das monatliche Einkommen kann als langfristig fest kalkulierbar gelten.
Bei Beamten spielen hier auch die relativ hohen Pensionszahlungen eine Rolle, sodass diese auch im fortgeschrittenen Alter von Banken noch als darlehenswürdig angesehen werden. Oftmals erhältst du als Angestellter im Öffentlichen Dienst oder als Beamter auch eindeutig bessere Darlehensbedingungen.

3.) Solides Gehalt

Wie man die Gehälter beurteilt, die im Öffentlichen Dienst bezahlt werden, hängt natürlich immer von der Vergleichsgröße ab, die man hinzuzieht. Während ein Sachbearbeiter im Finanzamt mit seinem Lohn im Vergleich zu seiner früheren Arbeitsstelle bei einem eingetragenen Verein sehr zufrieden ist, beurteilt ein Diplom-Ingenieur sein Einstiegsgehalt beim Bundesamt für Strahlenschutz vielleicht als nicht sehr attraktiv im Vergleich zu Vergütungen in der freien Wirtschaft. Für viele Geisteswissenschaftler wiederum sind die im ÖD bezahlten Gehälter für Uni-Absolventen ein echter Traum.

Generell lässt sich sagen: Weder Top-Spitzengehälter noch Hungerlohn-Bezahlungen finden sich im Öffentlichen Dienst. Die Gehaltsspannen sind individuell sehr verschieden, doch in der Regel ist die Vergütung durchaus attraktiv. Natürlich auch durch die langfristige Sicherheit der Anstellung. 

Hinzu kommt: Im Öffentlichen Dienst sind Gewerkschaften stark vertreten und es gelten Tarifverträge. Üblich ist in den Verträgen eine automatische Gehaltssteigerung in den ersten Jahren bzw. Jahrzehnten der Beschäftigung. Das heißt, mit längerer Betriebszugehörigkeit steigt dein Gehalt von selbst. Nach ca. 15 Jahren ist jedoch Schluss mit der stetigen Lohnanpassung, denn dann ist spätestens das Ende einer Gehaltsklasse erreicht. Aber: Auch die Renten- bzw. Pensionsvergütung im Öffentlichen Dienst ist sehr komfortabel, sodass man den Ruhestand relativ entspannt genießen kann.

Mehr Infos, welche Jobs es im Öffentlichen Dienst gibt und welche Ausbildung du dafür brauchst, findet du in diesem Artikel: Auf der sicheren Seite? Jobs im Öffentlichen Dienst

4.) Familienfreundlichkeit

Ein Anstellungsverhältnis im ÖD punktet zudem durch sehr geregelte Arbeitszeiten und eine große Vereinbarkeit von Job und Familie. Meist werden flexible Arbeitszeitmodelle angeboten, womit man Kinder und Beruf gut unter einen Hut bringen kann. Täglich um 15.30 Uhr die Tochter aus der Kita abzuholen, ist damit kein Problem. Auch Elternzeit kann in der Regel unproblematisch so lange genommen werden, wie man möchte.

Jobsuche Beamte
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Jobsuche im Öffentlichen Dienst

Für dich hört sich das alles perfekt an? Doch wie findest du nun deinen Traumjob im Öffentlichen Dienst? Große Stellenbörsen ermöglichen auf ihren Onlineportalen, ganz gezielt nach Stellenangeboten im ÖD zu suchen. Das macht es für dich leicht: Du kannst beispielsweise deine Fachqualifikation wie „Verwaltung und Sachbearbeitung“ in Kombination mit dem Suchbegriff „Öffentlicher Dienst“ angeben, und schon werden dir die passenden Jobs ausgespuckt.

Konkrete Arbeitgeber für dich sind beispielsweise:

  • Bundesministerien
  • Kreisverwaltungen
  • Städte und Gemeinden
  • Krankenkassen
  • Krankenhäuser
  • Institute und Hochschulen
  • Finanzämter
  • Polizei- und Justizorgane
  • Schulen in öffentlicher Hand

Bewerben beim Staat

Ist es dann so weit, und du hast eine interessante Position entdeckt, steht die Bewerbung an.

Wichtig: Bewirbst du dich bei einem staatlichen oder kommunalen Arbeitgeber, darf deine Bewerbungsmappe durchaus ein bisschen konservativer gestaltet sein, als du es vielleicht in der freien Wirtschaft gewohnt bist. 

Ein Fünkchen Wahrheit steckt durchaus in dem Klischee, dass in Behörden die Mühlen langsam mahlen und auch die Hierarchien noch fester zementiert sind als in manch anderen Unternehmensetagen. Es ist hier einfach üblich, sich klassisch zu bewerben, mit Lebenslauf samt Foto, Anschreiben und Zeugnissen. In vielen Fällen wird sogar noch auf eine postalische Bewerbung bestanden. Wähle eine sehr höfliche Ansprache, und achte unbedingt darauf, dass keine Rechtschreibfehler in deiner Mappe zu finden sind. Ein flapsiger oder witziger Tonfall, der vielleicht in der Werbebranche Tür und Tor öffnen kann, ist bei der Bewerbung auf die PR-Stelle im Gesundheitsamt meist eher von Nachteil. Seriosität ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Kommst du einen Schritt weiter und wirst zum Vorstellungsgespräch eingeladen, gilt auch hier: Tritt möglichst vertrauenserweckend und seriös auf. Also lieber einmal mehr das Sakko oder den Blazer aus dem Schrank geholt, als zu leger zum Termin zu erscheinen. Gerade in Behörden wird sehr viel Wert auf Außenwahrnehmung gelegt.

Fazit

Bei einer Anstellung im ÖD denkt man in erster Linie an die Sachbearbeiterin im Finanzamt oder den städtischen Kämmerer. Fakt ist jedoch: Fast die komplette Bandbreite an Berufen kann auch im Öffentlichen Dienst ausgeübt werden, wenn denn dein Arbeitgeber in öffentlicher Hand ist. Dein Beschäftigungsverhältnis hängt also von deinem Arbeitgeber ab. Vorteile solch einer Anstellung sind ein sicheres, solides Einkommen, geregelte Arbeitszeiten sowie gute Pensionsansprüche. Bewirbst du dich auf einen Job im Öffentlichen Dienst, ist seriöses Auftreten das A und O.

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