Deine Bewerbungsunterlagen sind verschickt und du hast die Personalabteilung des potenziellen Arbeitgebers überzeugt? Dann ist das Vorstellungsgespräch nach der Bewerbung der nächste Schritt auf der Leiter zur neuen Anstellung.

Das sogenannte Bewerbungsgespräch dient dem näheren Kennenlernen beider Parteien. Bei diesem Gespräch prüfen die Personaler, ob die Bewerber fachlich gut für den Job geeignet sind. Es geht aber auch darum, ob das Unternehmen und der potenzielle Mitarbeiter zusammenpassen.

Dabei kannst du viel dafür tun, dass dein Vorstellungsgespräch erfolgreich ist. Neben fachlicher Kompetenz spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle, mit denen du überzeugen kannst. So ist es wichtig, dass du die richtige Kleidung trägst, dich vorab über das Unternehmen informierst und sowohl Gestik als auch Mimik trainierst.

So bereitest du dich auf ein Vorstellungsgespräch vor

Vorstellungsgespräch richtig organisieren

Was ziehst du zum Vorstellungsgespräch an? Musst du einen Anzug tragen und kannst du dich auf diesen Termin überhaupt sinnvoll vorbereiten? Wir beantworten dir diese Fragen und mindern deine Unsicherheit.

Grundsätzlich gilt: Wer eingeladen wird, hat mit seiner Bewerbung schon einmal punkten können. Nun musst du dich nur noch gut vorbereiten. Doch warum ist das überhaupt so wichtig? Hier unsere Tipps:

  • Gerade beim ersten Termin ist die Vorbereitung das A und O. Sie nimmt dir deine Unsicherheit und Angst vor dem Tag.
  • Wer gut vorbereitet ist, tritt meistens auch selbstbewusster auf.
  • Hast du dich im Voraus umfassend informiert, kannst du schneller auf Fragen antworten. Du wirkst gegenüber der Personalabteilung sicherer, gefasster und vor allem auch ehrlich interessiert.
  • Setze dich im Voraus mit dem Termin auseinander und arbeite an deiner Gestik, Mimik und Körpersprache – so lassen sich entscheidende Verbesserungen erzielen.

Nimm dir Zeit, denn gleich mehrere Punkte sind bei der Vorbereitung wichtig.

  1. Lerne das Unternehmen kennen: Zunächst einmal ist ein intensives Auseinandersetzen mit dem potenziellen Arbeitgeber wichtig. Verschaffe dir einen Überblick über Produkte, Services und Geschichte. Arbeite dabei auch Alleinstellungsmerkmale gegenüber den Mitbewerbern auf dem Markt heraus. Fragen, wie “Warum möchten Sie für unser Unternehmen arbeiten oder warum haben Sie sich für uns entschieden? Was gefällt Ihnen an unserer Firma besonders gut?”, tauchen in der Regel bei jedem Bewerbergespräch auf. Damit prüfen die Verantwortlichen, ob sich die Bewerber vorbereitet haben. Eine gute Recherche-Quelle sind Firmenbroschüren und Webseiten, aber auch Social-Media-Profile der Unternehmen.
  2. Übe das Gespräch: Auch, wenn du bereits mehrere Vorstellungsgespräche absolviert und damit eine gewisse Routine hast, ist eine intensive Vorbereitung dennoch nicht verkehrt. Am besten funktioniert das mit einem Rollenspiel mit Partner oder Eltern. Hier geht es nicht einmal zwingend darum, dass du perfekt antwortest, sondern vielmehr, dass du auf unterschiedliche Situationen eingehen kannst und dennoch souverän bleibst.
  3. Arbeite Stärken und Schwächen individuell aus: In der Regel fragt die Personalabteilung bei jedem Vorstellungsgespräch, was deine Stärken und Schwächen sind. Was zeichnet dich aus? Warum bist du für diese Firma wichtig? Die Nennung von Stärken und Schwächen der eigenen Person kannst du hervorragend im Voraus üben und das ist auch sehr empfehlenswert. Zögere dabei keineswegs, wenn es um die Nennung von Schwächen geht, denn diese zu kennen, ist oftmals eine große Stärke.
  4. Verinnerliche deine Selbstpräsentation: Bei den meisten Vorstellungsgesprächen haben die Bewerber das “zweite Wort”, denn nach der Begrüßung folgt die sogenannte Selbstpräsentation. Bedenke dabei: Deine Unterlagen haben sie bereits gelesen. Versuche daher in der Selbstpräsentation nur die wichtigsten Etappen zu nennen. Es ist auch die erste gute Möglichkeit, um auf deine Stärken, mögliche Weiterbildungen oder Berufserfahrungen einzugehen. Diese Selbstpräsentation solltest du ebenfalls individuell vorbereiten und trainieren.

Bewahre Ruhe und bleibe bei allen Fragen konzentriert

Bei einem persönlichen Gespräch zwischen dem potenziellen Arbeitgeber und Bewerber tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf. Du findest im Folgenden 15 klassische und besonders oft gestellte Fragen eines Vorstellungsgespräches.

  • Warum haben Sie sich auf die Stelle beworben?
  • Warum passen Sie besonders gut zu unserem Unternehmen?
  • Welche Ziele haben Sie für den ausgeschriebenen Job?
  • Was erwarten Sie persönlich von Ihrer neuen Anstellung?
  • Sind Sie bereit, für Ihren Job umzuziehen?
  • Warum möchten Sie Ihren bisherigen Job aufgeben oder warum haben Sie Ihren bisherigen Arbeitgeber verlassen?
  • Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
  • Wie sehen Ihre Stärken und Schwächen aus?
  • Wie gestaltet sich Ihre Arbeitsweise?
  • Wie gehen Sie mit Ihren Kollegen um und was erwarten Sie von Ihren Kollegen?
  • Haben Sie besondere Qualifikationen oder Erfahrungen?
  • Was erwarten Sie von Ihrer Arbeitsumgebung?
  • Was machen Sie in Ihrer Freizeit und was sind Ihre Hobbys?
  • Warum verlief Ihr Studium so lange?
  • Warum haben Sie trotz Praktika noch keine Festanstellung erhalten?

Wichtig: Die letzten beiden Fragen sind sogenannte Stressfragen. Diese Fragen werden von den Bewerbern relativ schnell bemerkt. Die Personaler verfolgen damit vor allem ein Ziel. Sie möchten herausfinden, wie du mit Stress umgehst. Bleibe bei diesen Stressfragen daher ruhig und antworte souverän.

Typische Fragen im Vorstellungsgespräch downloaden

Hier noch drei Tipps für dich.

  • Grundsätzlich gilt bei einem persönlichen Vorstellungsgespräch, dass Ruhe und Konzentration die halbe Miete sind. Um den neuen Job wirklich zu bekommen, musst du beweisen, dass du mit verschiedenen Fragen und Problemen gut umgehen kannst.
  • Du wirst deswegen in einem Bewerbungsgespräch mit unterschiedlichen Fragetypen konfrontiert. Sei immer zu 100 Prozent konzentriert und versuche im Kopf herauszufinden, was die Verantwortlichen genau mit den Fragen bezwecken.
  • Sei dabei aber keineswegs verbissen, denn ein wenig Humor kommt auch beim Vorstand des Unternehmens gut an. Letzten Endes müssen Bewerber und Unternehmen immerhin zusammenpassen.

Übrigens ist es natürlich auch absolut in Ordnung (und oft auch wünschenswert), eigene Fragen zu stellen. Das gehört ebenfalls zu einer perfekten Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch, sodass du Fragen und konkrete Beispiele aufgreifen kannst und damit erneut Interesse und Engagement beweist.

Die richtige Organisation ist wichtig

Nicht nur die individuelle und fachlich gute Vorbereitung sind wichtig. Auch das Thema Organisation spielt eine große Rolle.

Pünktlichkeit ist besonders wichtig, um einen guten Eindruck zu machen. Kläre also vorab,

  • wie du zum Termin kommst,
  • ob du danach wieder nach Hause fährst
  • oder ob du aufgrund einer größeren Entfernung eine Nacht im Hotel verbringst.

Eine gute Organisation dieser Themen beruhigt und bringt Sicherheit.

  • Die Anreise: Plane die Anreise nicht zu knapp. Mit der Bahn, dem eigenen Auto oder mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln kann jederzeit etwas schiefgehen. Fahre aus diesem Grund rechtzeitig los. Bist du dann doch zu früh, findet sich mit Sicherheit noch irgendwo ein Plätzchen, an dem du in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken kannst.
  • Die Reisekosten: Bist du aktuell arbeitslos? Dann können die Reisekosten zu einem Vorstellungsgespräch rasch ein Loch in die Haushaltskasse reißen. Es gibt durchaus Firmen, die sich an den Anreisekosten der Bewerber beteiligen. Frage im Zweifelsfall freundlich in der Personalabteilung nach. Es wird dir bei einem Bewerbungsgespräch keiner übel nehmen. Was zählt, sind dein Engagement und der erste Eindruck. Auch eine mögliche Übernachtung planst du am besten rechtzeitig, damit du auch wirklich sorgenfrei zu deinem Gespräch fahren kannst. Falls es nicht möglich ist, bei Verwandten oder Bekannten zu übernachten, lässt sich auf Hotels oder günstige Pensionen ausweichen.

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Was solltest du beim Vorstellungsgespräch anziehen?

Eine Frage, die Mann und Frau gleichermaßen bewegt, ist die richtige Kleidung für das erste Vorstellungsgespräch. Es ist selbstverständlich, dass Jogginghose und T-Shirt nicht die richtige Wahl sind.

Trotzdem gilt: Das Outfit muss zum Beruf passen. Ein Handwerker in seiner traditionellen Berufsbekleidung kommt beim Meisterbetrieb sicherlich besser an, als ein Bewerber im Anzug. Im Assessment Management ist dagegen ein sehr seriöser und eleganter Look gefragt. Hier gehören Anzug, ein schickes Hemd sowie eine Krawatte zum Standard-Outfit. In der Pflege oder auch in jungen Werbeagenturen darf das Outfit gern ein wenig lockerer sein. Hier reicht auch eine ordentliche Jeans und ein eleganter Pullover aus, um Eindruck bei dem potenziellen Arbeitgeber zu hinterlassen. Achte aber grundsätzlich darauf, dass du gepflegt aussiehst.

  • Weniger ist mehr: Das gilt vor allem bei Schmuck und Make-up. Lieber als Frau ein bisschen weniger auftragen.
  • Sauberkeit ist unverzichtbar: Putze dir also die Schuhe und achte auch darauf, dass die Kleidung sauber und fusselfrei ist (das gilt vor allem für Tierhaare, die sehr hartnäckig sein können).
  • Wirke gepflegt: Zu einem gepflegten Outfit gehören unterschiedliche Aspekte. Deine Kleidung muss gebügelt und die Fingernägel angenehm kurz sein (aber auch nicht angeknabbert). Natürlich ist Nagellack erlaubt. Achte aber auch hier auf einen dezenten Nagellack.
  • Eine schicke Frisur darf nicht fehlen: Sie sollte zum Outfit passen und nicht übertrieben sein. Style dich am besten so, wie du es auch während der Arbeitszeit tun würdest.

Die Kleidung ist aber nur die eine Seite. Wichtig ist außerdem die Körpersprache. Personalverantwortliche können diese sehr gut einschätzen und bewerten.

Halte dir immer vor Augen: Mit der Einladung zu diesem ersten Vorstellungsgespräch hast du die erste Hürde auf dem Weg zum neuen Job schon genommen. Du darfst also durchaus selbstbewusst, aber keinesfalls arrogant sein.

Es ist wichtig, dass du mit einer ansprechenden Körperhaltung auffällst. Lasse dich also nicht in den Stuhl “fallen”, sondern sitze gerade. Die Hände dürfen dabei gern auf dem Tisch aufliegen, die Ellenbogen aber nicht.

Begrüße deinen zukünftigen Arbeitgeber mit einem festen, bestimmten Händedruck und schaue ihm oder ihr dabei mit einem freundlichen Lächeln in die Augen. Gutes Benehmen ist in den meisten Firmen genauso wichtig, wie fachliche Kompetenz. Daher gilt:

  • Sei immer höflich und begrüße die Personaler möglichst zuerst.
  • Ein Lächeln sieht man nicht nur, man hört es auch. Deswegen gilt: Ein kleines Lächeln ist während des gesamten Gesprächs wichtig.
  • Sollten dir Getränke angeboten werden, dann nimm sie an. Entscheide dich am besten für ein stilles Wasser.
  • Zu einem guten Benehmen gehört auch eine gute Aussprache. Rede stets deutlich und in angenehmer Lautstärke, schreie dabei aber nicht. Auch eine angenehme Geschwindigkeit beim Reden ist wichtig. Achte darauf, dass du immer zu deinem Gesprächspartner sprichst und nicht zur Seite. Wichtig ist auch, dein Gegenüber niemals einfach zu unterbrechen.
  • Die Arme sollten auf keinen Fall vor der Brust verschränkt werden. Das hat eine abwehrende und verschließende Haltung, was die Jobsuche durchaus erschweren könnte. Besser ist es, entspannt und locker, aber dennoch gerade zu sitzen und die Hände locker auf dem Schoß oder auf dem Tisch abzulegen.
  • Nicht jedes Vorstellungsgespräch läuft, wie du es dir wünscht. Ein typischer Ablauf kann auch einmal durcheinander kommen, je nachdem, welcher Kandidat und welches Unternehmen zusammenkommen. Selbst, wenn du das Gefühl hast, dass das Gespräch nicht gut lief: Verabschiede dich trotzdem immer freundlich, höflich und mit einem Lächeln. Du weißt nie, wann eventuell doch die Einladung für ein nächstes Vorstellungsgespräch kommt oder du deine Chance doch besser genutzt hast, als du selbst schätzt.

FAQ: Wichtige Fragen und Antworten

Du hast immer noch Fragen zum Vorstellungsgespräch und willst beispielsweise wissen, wie das Gespräch zu führen ist oder wen du bei mehreren Personen anschauen sollst? Das und mehr beantworten wir dir in unserer FAQ.

Wie soll ich das Vorstellungsgespräch bestätigen?

Bestätige ein Vorstellungsgespräch immer schnellstmöglich, am besten noch an dem Tag, an dem du die Einladung erhalten hast. Die Bestätigung kannst du schriftlich per E-Mail oder Telefon abgeben, sofern nichts anderes gefordert ist.

Wer ist beim Vorstellungsgespräch dabei?

An dem Vorstellungsgespräch nehmen Abteilungsleiter, Personalverantwortliche und oft auch die Geschäftsführer eines Unternehmens teil. In kleinen Betrieben sind es meist nur die Arbeitgeber.

Wann habe ich das Vorstellungsgespräch nach meiner Bewerbung?

Nach dem Versand der Bewerbungsunterlagen können Wochen vergehen, bis du eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommst. Hast du nach fünf Wochen immer noch nichts von dem Unternehmen gehört, darfst du allerdings höflich nachfragen.

Wofür ist ein zweites Vorstellungsgespräch?

Ein weiteres Vorstellungsgespräch ist immer ein gutes Zeichen, denn du befindest dich dann schon in der engeren Auswahl und hast dich erneut gegenüber vielen möglichen Konkurrenten durchgesetzt. Jetzt gilt aber: Gib alles, denn ein erfolgreiches, zweites Vorstellungsgespräch ist meistens die Eintrittskarte für die neue Anstellung.

Welcher Krawattenknoten ist beim Vorstellungsgespräch am besten?

Eine dezente und dunkle Krawatte wird zum Vorstellungsgespräch am besten mit einem einfachen Knoten gebunden. Ideal ist ein Four-in-hand-Knoten. Alternativ können ein einfacher und doppelter Windsor-Knoten eingesetzt werden.

Welcher Anzug ist am besten für das Gespräch?

Dezente, dunkle Anzüge sind im Vorstellungsgespräch die richtige Wahl. Du punktest hier am besten mit Grau, Dunkelblau und Schwarz. Achte darauf, dass die Knöpfe beim Sakko immer geschlossen sind. Sie werden erst beim Setzen geöffnet. Die Anzughose endet etwa einen Zentimeter über dem Schuhabsatz.

Wem gibt man beim Vorstellungsgespräch zuerst die Hand?

Du gibst im Bewerbungsgespräch der Hierarchie folgend den teilnehmenden Personen die Hand. Der Chef ist also immer der oder die Erste. Grüße zuerst mündlich, wenn mehrere Personen im Raum sind. Es wird in der Regel die Person zuerst antworten, die die niedrigste Position in der Firma hat. Ist nur eine Person im Raum, gehst du freundlich auf sie zu und reichst die Hand.

Wen soll ich während des Gesprächs anschauen?

Auch, wenn in einem Vorstellungsgespräch meistens nur einer das Wort hat, solltest du immer darauf achten, dass auch stille Gesprächsteilnehmer berücksichtigt werden. Schaue also bei Gelegenheit nicht nur den Chef, sondern auch dessen Mitarbeiter an. Ein freundliches Lächeln unterstützt die Einbindung aller Teilnehmer.

Welches Parfüm sollte ich auftragen?

Im Vorstellungsgespräch solltest du keinen allzu aufdringlichen Duft tragen. Leichte Parfums sind eine gute Wahl. Beliebt sind Kräuter- und Zitrusnoten. Du kannst auch auf holzige Düfte ausweichen.

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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.