Jura ist ein breit gefächertes Feld. Es ist nicht nur umfangreich und zeitintensiv, es ist auch sehr trocken. Denn wenn du nur Recht studierst, beschäftigst du dich mit allen Möglichkeiten und Feldern, in denen ein Jurist oder eine Juristin gebraucht werden könnte. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich gleich zu spezialisieren. Das bietet dir das duale Studium Wirtschaftsrecht. Hier stehen ebenfalls Themen wie Rechtssprechung und natürlich Gesetze im Vordergrund. Diese werden aber kombiniert mit den wirtschaftlichen Zusammenhängen und der Ökonomie.

Der Unterschied zum reinen Jurastudium ist außerdem, dass du deine Zeit nicht nur an der Uni verbringst, sondern auch schon während des Studiums jede Menge praktische Erfahrungen sammelst. Ähnlich wie bei der Psychologie wird auch Jura noch nicht als duales Studium angeboten. Deshalb ist Wirtschaftsrecht eine Möglichkeit, Praxis und Theorie miteinander zu verbinden. Wenn du dir einen Praxispartner suchst, ist die Auswahl sehr umfangreich. Du wirst Möglichkeiten bei großen Firmen finden, aber auch bei Steuerberatungsunternehmen oder staatlichen Institutionen.

Welche Inhalte bringt das duale Studium Wirtschaftsrecht mit sich?

Der Inhalt des Studiengangs setzt sich so zusammen, dass die Themenfelder Jura und Betriebswirtschaftslehre miteinander verbunden werden. Das bedeutet, dass du lernst, wirtschaftswissenschaftliche Inhalte mit juristischen Fragen zu verbinden. Das Studium hat das Ziel, dich auf ein Berufsleben in einer Führungsposition vorzubereiten. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung bekommst du den Bachelor of Laws verliehen. Selbstverständlich kannst du diesen im Anschluss noch mit einem Master of Laws krönen.

Ein duales Studium Wirtschaftsrecht kombiniert zwei Themengebiete miteinander, es ist also ein interdisziplinärer Studiengang. Deshalb werden dir im Stundenplan auch Fächer aus beiden Themengebieten, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften, begegnen. Dabei verteilt sich der Fokus wie folgt: Etwa die Hälfte deines Studiums verbringst du mit Themen der Rechtswissenschaften. Rund 20 Prozent werden wirtschaftswissenschaftliche Inhalte sein und die restlichen 30 Prozent ergeben sich aus Fremdsprachen, Sozialkompetenz und Rhetorik.

Die ersten Semester befassen sich, wie in jedem anderen Studium auch, mit den Grundlagen. Du wirst Fächer wie Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre belegen, die Grundlagen des Rechts sowie Rechtsmethoden kennenlernen. Außerdem erwarten sich die Themen internes und externes Rechnungswesen, bürgerliches Recht, Verfassungs- und Verwaltungsrecht sowie Arbeitsrecht. Aber auch Schwerpunkte wie IT-Recht, Steuerrecht, Wettbewerbsrecht, Handels- und Unternehmensrecht und Wirtschaftsstrafrecht werden dir häufig begegnen.

Und es wäre natürlich kein wirtschaftlicher Studiengang, wenn nicht auch die Fächer Mathematik und Statistik eine Rolle spielen würden. Hast du die Grundlagen drauf, bietet dir das duale Studium Wirtschaftsrecht die Möglichkeit, dich zu spezialisieren. Du kannst in der Regel wählen zwischen Medienrecht, Vertragsrecht und Human Resources.

In der praktischen Zeit deines dualen Studiums vertiefst du das theoretische Wissen und wendest es direkt in der Praxis an. Das kann zum Beispiel bei einem Energieunternehmen sein oder auch ein Steuerberatungsunternehmen nimmt immer wieder Wirtschaftsrechtstudierende auf.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um ein duales Studium Wirtschaftsrecht zu absolvieren?

Die wichtigste Voraussetzung, um das duale Studium Wirtschaftsrecht starten zu können, ist ein Abitur oder Fachabitur. Hast du das in der Tasche, kannst du dich in der Regel an jeder Hochschule, die für dich infrage kommt, bewerben. Außerdem erwarten die Unternehmen, in denen du dann deinen praktischen Teil absolvierst, gute Noten in Deutsch, Mathe und sämtlichen wirtschaftlichen Fächern. Vorkenntnisse und Praktika sind zwar von Vorteil, aber meist nicht erforderlich. Außerdem ist es dir selbst überlassen, ob du dir zuerst einen Praxispartner oder eine Hochschule suchst. Je nach dem hat meist die andere Komponente Kooperationspartner, die sich dann miteinander kombinieren lassen.

Auf persönlicher Ebene solltest du dich natürlich für die Themen Recht und Wirtschaft begeistern können. Wenn dich beides nicht interessiert, ist das definitiv der falsche Studiengang für dich. Ökonomische Zusammenhänge verstehen, rechtliche Themen lernen und verinnerlichen und komplizierte Formulierungen drauf haben – all das sollte dir keine Angst bereiten, wenn du dich für das duale Studium Wirtschaftsrecht interessiert. Auch die Mathematik sollte zu deinen Interessen gehören und dir keine Probleme bereiten.

Als Wirtschaftsrechtlerin oder Wirtschaftsrechtler arbeitest du immer wieder mit Menschen zusammen, vertrittst Interessen und musst deine Meinung zum Ausdruck bringen. Sei meinungsstark, gleichzeitig freundlich und teamfähig, dann steht deiner Karriere als Wirtschaftsrechtler nichts mehr im Weg.




Wo kann ich nach meinem dualen Studium des Wirtschaftsrechts arbeiten?

Hast du das Studium erfolgreich abgeschlossen, beginnt deine Karriere. Und die kann vielfältig sein. Die späteren Einsatzmöglichkeiten ergeben sich natürlich aus der Wahl deines Schwerpunktes während des Studiums. Unabhängig davon kannst du sowohl in der freien Wirtschaft tätig werden, als auch in der öffentlichen Verwaltung.

Auch die Berufsbezeichnung kann nach einem Studium des Wirtschaftsrecht ganz unterschiedlich lauten. Mit einer zusätzlichen Prüfung bist du in der Lage als Wirtschaftsprüfer/in zu arbeiten. Darüber hinaus ist es möglich, einen Job als Vertragsmanager/in, Insolvenzverwalter/in oder Legal Affairs Manager anzutreten. Banken oder Kreditinstitute, Wirtschaftsverbände, Versicherungen, Finanzdienstleister, Immobiliengesellschaften oder Unternehmensberatungen – all das können deine zukünftigen Arbeitgeber sein.

Wenn du dich für ein duales Studium Wirtschaftsrecht entscheidest, erhöhst du automatisch auch die Chancen einer Übernahme. Das bietet dir nicht nur einen Job direkt nach Ende des Studiums, sondern auch Aufstiegschancen in einem Unternehmen, was du durch die praktische Zeit während des Studiums bereits kennst.

Was verdiene ich nach meinem dualen Studium des Wirtschaftsrechts?

Als Wirtschaftsjuristin oder Wirtschaftsjurist kannst du dich auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von knapp 60.000 Euro brutto freuen. Wenn du im Berufsleben startest, steigst du finanziell meist mit einem Jahresgehalt von ungefähr 40.000 Euro ein. Mit ein bisschen Glück lassen sich in diesem Bereich sogar knapp 81.000 Euro jährlich verdienen, das ist dann aber die Obergrenze.

Wenn du dich später beispielsweise für den Job des Insolvenzverwalters oder der Insolvenzverwalterin entscheidest, kannst du mit einem durchschnittlichen Gehalt von rund 66.000 Euro rechnen. Los geht es in diesem Bereich bei rund 31.000 Euro, die Obergrenze liegt bei 99.000 Euro.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Aufgrund der Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten nach dem Studium sind die Zukunftsperspektiven sehr gut.

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