Muss es wirklich noch der Plastikteller beim Picknick sein? Oder gibt es da vielleicht Alternativen? Stell dir vor, du entdeckst eine und revolutionierst das Einweggeschirr. Möglich wäre das, wenn du dich für ein duales Studium Werkstofftechnik und den Beruf des Werkstofftechnikers bzw. der Werkstofftechnikerin entscheidest. Die machen genau sowas. Welcher Stoff schadet unserer Umwelt mehr als er ihr nützt? Wie kann dieser ersetzt werden? Dabei kommen die verschiedenen Aspekte der Chemie, Physik und Ingenieurwissenschaft zusammen.

Welche Inhalte kommen im dualen Studium der Werkstofftechnik auf dich zu?

Du beschäftigst dich damit, wie Materialien oder Baustoffe überhaupt beschaffen sind und entwickelst sie entweder weiter oder überlegst dir etwas Neues. Denn innovative Werkstoffe und neue Herstellungsmethoden sind heute gefragter denn je. Die Ressourcen unserer Erde werden immer knapper und die Plastikberge im Meer immer größer.

Du wirst dich als Werkstofftechniker/in nicht nur mit Plastik beschäftigen. Auch Papier gehört zu den Ressourcen, die die Welt nicht unendlich nachproduzieren kann. Hierfür ist die Wissenschaft auf der Suche nach umweltschonenden und gleichzeitig günstigen Alternativen. Und du könntest sie dabei unterstützen. Alles, was du dafür brauchst, lernst du im dualen Studium Werkstofftechnik.

Wie lange dauert ein duales Studium Werkstofftechnik und wie ist der Ablauf?

Das duale Studium hat den Vorteil, dass du danach nicht nur über theoretisches Wissen verfügst, sondern auch jede Menge praktische Erfahrung gesammelt hast. Die Dauer des Studiums ist je nach Hochschule unterschiedlich und kann zwischen sechs und neun Semestern variieren.

Die Länge hängt davon ab, wie viele praktische Semester vorgesehen sind. In diesen sammelst du deine beruflichen Erfahrungen in einem entsprechenden Betrieb und kannst das Gelernte aus der Hochschule direkt anwenden. Denn Grundlagen wie Werkstoffkunde, Werkstoffprüfung, natürlich Chemie und Physik, aber auch ingenieurtechnische Grundlagen sowie die Analytik von Material lernst du dort. Üblicherweise wird das Wissen, wie an anderen Unis auch, im Rahmen von Vorlesungen vermittelt.

Beim Thema Werkstofftechnik lernst du zum Beispiel die physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften von Stoffen kennen und lernst jede Menge über Atome und kristalline Stoffe. Mit jedem Semester steigst du tiefer in die Materie ein und behandelst am Ende nahezu jeden Werkstoff in einem extra Fach. Als Werkstofftechniker/in solltest du auch in der Lage sein, den Zustand von Stoffen zu beschreiben. Das geschieht in der Regel mittels spezieller Diagramme, deren Erstellung ebenfalls Teil des Studiums ist.

Den größten Teil des Studiums macht die Chemie aus. Wie lassen sich Stoffe mittels Temperatur verändern? Wie sind Stoffe zusammengesetzt und was ist eigentlich die Atomtheorie? Diese Fragen wirst du nach Ende des dualen Studiums beantworten können und auch problemlos zu den Grundprinzipien der Thermodynamik Auskunft geben können. Grundlagen der Messtechnik und Elektrotechnik werden dir helfen, im Beruf später verschiedene Messtechniken anwenden zu können. Typische Lehrveranstaltungen können beispielsweise Einführung in die Materialphysik, Produktentwicklung, Modellbildung und Simulation oder auch Statik und Festigkeitslehre sein.

Im ersten Semester geht es jedoch erstmal mit den Grundlagen los, die hauptsächlich aus naturwissenschaftlichen Inhalten bestehen. Neben Physik und Chemie beschäftigst du dich auch mit Ingenieurmathematik, Statistik und Informatik. Erst in der zweiten Phase des Studiums dreht es sich dann mehr um den Kern des Ingenieurwesens. Hier wirst du Fertigungstechniken lernen, mit dem Maschinenbau konfrontiert werden oder auch Einiges zum Thema Qualitätsmanagement lernen. Außerdem wirst du viele Möglichkeiten bekommen, bestimmte Themen zu vertiefen, beispielsweise Spritzgusstechniken oder Werkzeugbau.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um ein duales Studium Werkstofftechnik zu absolvieren?

Die wohl wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium in diesem Bereich ist das Interesse für Naturwissenschaft. Fächer wie Physik, Chemie und auch Biologie sollten dich interessieren und in der Schule nicht schwer gefallen sein. Du hattest immer großen Spaß an Versuchen im Labor? Dann bist du hier an der richtigen Stelle.

Neben den naturwissenschaftlichen Fächern ist auch die Mathematik ein wichtiges Gebiet der Werkstofftechnik. Das Fach wird zum Alltag im Studium gehören. Wenn du außerdem Spaß dran hast, Ursachen auf den Grund zu gehen und Dinge genau zu erforschen, ist ein duales Studium Werkstofftechnik auch nicht verkehrt. Logische Zusammenhänge erkennen sollte ebenfalls zu deinen Stärken gehören.

Wo kann ich nach meinem dualen Studium der Werkstofftechnik arbeiten?

Wenn du dich für dieses duale Studium entscheidest, stehen deine Karrierechancen sehr gut. Denn gerade das Thema Klimawandel kann nur nachhaltig angegangen werden, wenn es Unternehmen und Werkstofftechniker/innen gibt, die sich mit neuen Werkstoffen und deren ökologischen Möglichkeiten auseinandersetzen. Nach dem Studium bist du Expertin oder Experte auf diesem Gebiet und wirst Jobmöglichkeiten bei großen Industriekonzernen finden.

Dort beschäftigst du dich dann in der Regel mit der Herstellung, Verarbeitung und auch dem Recycling von modernen Materialien, die eine bestimmte Funktion haben. Du wirst mit der gesamten Prozesskette zu tun haben, dich mit der Werkstoffsynthese auseinandersetzen, das Umformen von Stoffen studieren und über die verschiedensten Fertigungsverfahren und Optimierungen am Ende vor dem fertigen Bauteil stehen.

Du findest Jobmöglichkeiten in der werkstoffherstellenden Industrie, aber auch im Bereich der Metallurgie oder der Keramik- und Glasindustrie. Wenn dir das nicht zusagt, bietet dir das duale Studium der Werkstofftechnik auch die Möglichkeit, in der Automobilindustrie, der Elektronik, Informationstechnik oder Energietechnik zu arbeiten. Genauso gut ist ein gut bezahlter Arbeitsplatz im Bereich der werkstoffwissenschaftlichen Forschung oder im öffentlichen Dienst möglich.

Was verdiene ich nach meinem dualen Studium der Werkstofftechnik?

Außerdem ist das Gehalt als Ingenieur/in auch nicht schlecht. Das Bruttogehalt schwankt bei Werkstoffingenieuren zwischen rund 2.800 und 6.200 Euro – wenn man 40 Stunden in der Woche arbeitet. Im Jahr macht das zwischen rund 35.000 und 77.000 Euro.

Welche Arbeitszeiten habe ich nach dem Studium?

Die Arbeitszeiten sind je nach Unternehmen unterschiedlich, sind jedoch fern von Schicht- oder Nachtarbeit. In der Regel arbeitest du als Werkstoffingenieur/in zwischen 36 und 40 Stunden in der Woche. Überstunden können je nach Betrieb ebenfalls anfallen, deren Abrechnung muss vorher geklärt werden.




Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Als Werkstofftechnikerin oder Werkstofftechniker kannst du tatsächlich die Welt verändern. Das mag kitschig klingen, ist aber gar nicht so abwegig. Los geht es schon bei den mittlerweile umstrittenen Plastikstrohhalm. Während die einen ihren Cocktail durch eine weich werdende Nudel schlürfen oder die Reste des Papierstrohhalms im Mineralwasser rumschwimmen sehen, versuchen es die Anderen mit Glas und müssen die Scherben dann aus den Mündern ihrer Kinder sammeln, die gern mal auf den Halmen herumbeißen. Die Werkstofftechniker/innen sind es, die neue und innovative Strohhalme erfinden und das Umweltverhalten von uns besser machen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.