Du interessierst dich für Medikamente und ihre Herstellung? Dann ist die Ausbildung Pharmakant bzw. Pharmakantin genau richtig für dich! Hier erfährst du alles Wissenswerte rund um die Ausbildung!

Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Pharmakant/in während der Ausbildung?

Als Pharmakantin oder Pharmakant bist du die Fachperson für die industrielle Herstellung von Arzneimitteln. Du arbeitest aller Wahrscheinlichkeit nach in einem großen Pharmaunternehmen und bedienst bereits während deiner Ausbildung riesige Maschinen, die Medikamente produzieren. Darüber hinaus bist du in der Qualitätssicherung zuständig und prüfst eintreffende Grundstoffe auf ihre Qualität hin, bist für die Einhaltung hygienischer Standards zuständig, überprüfst die Funktionsfähigkeit der Maschinen, bist für die Zusammenstellung der einzelnen Wirk- und Hilfsstoffe verantwortlich und sorgst für die korrekte Abpackung der fertigen Arzneimittel. Da unterschiedlichste Medikamente in unterschiedlichsten Formen hergestellt werden, ist der Job ganz schön abwechslungsreich!

Wie lange dauert die Ausbildung Pharmakant bzw. Pharmakantin und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung zum Pharmakanten bzw. zur Pharmakantin ist eine klassische duale Berufsausbildung. Das bedeutet, dass du während der dreieinhalbjährigen Ausbildung nicht nur im Betrieb arbeitest, sondern auch eine Berufsschule besuchst. Dort eignest du dir das theoretische Wissen, das für die Ausübung des Berufs nötig oder hilfreich ist, an und wirst auch in allgemeinbildenden Fächern unterrichtet.

Auf dem Programm stehen in der Berufsausbildung vor allem naturwissenschaftliche und technische Fächer. So erhältst du etwa tiefergehendes chemisches Wissen, um Zusammensetzung und Wirkweise der einzelnen Medikamente nachvollziehen zu können, und lernst, wie große Industrieanlagen funktionieren, um sie sicher bedienen und warten zu können. Auch die Mathematik nimmt in der Berufsschule viel Raum ein.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Pharmakant/in zu werden?

Ausbildungsunternehmen fordern von ihren Auszubildenden in diesem Beruf in aller Regel die mittlere Reife. Darüber hinaus sind naturwissenschaftliche Vorkenntnisse und Interesse an naturwissenschaftlichen sowie technischen Zusammenhängen von Vorteil – schließlich geht es in diesem Beruf genau darum.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Pharmakant/in arbeiten?

Nach deiner Ausbildung kannst du als Pharmakant/in in Unternehmen arbeiten, die Medikamente herstellen. Du bist also bestens für Tätigkeiten in der pharmazeutischen Industrie qualifiziert. Auch in einigen angrenzenden Berufszweigen kannst du als Pharmakant tätig sein. So bietet dir etwa auch die chemische Industrie, die eng mit der pharmazeutischen verwandt ist, beste Arbeitsbedingungen. Dein Arbeitsort wird dabei in den allermeisten Fällen ein Labor oder eine Produktionshalle sein.

In der Apotheke kannst du mit deiner Berufsausbildung hingegen nicht arbeiten – hier stellen Apothekerinnen und Apotheker sowie Pharmazeutisch-Technische Assistenten und Assistentinnen Medikamente individuell für einzelne Patientinnen und Patienten her und prüfen sie. Für diese Tätigkeit bist du mit deiner Ausbildung formal nicht qualifiziert.

Was verdiene ich als Pharmakant/in nach meiner Ausbildung?

Direkt nach deiner Ausbildung kannst du im Normalfall mit einem Gehalt von ungefähr 2.250 Euro pro Monat rechnen. Im Laufe deiner Berufstätigkeit wird das Gehalt stetig ansteigen – mit der Übernahme verantwortungsvollerer Tätigkeiten auch sprungartig. Durchschnittlich verdienen Pharmakantinnen und Pharmakanten etwas mehr als 3.400 Euro pro Monat. Mit Personalverantwortung und weiteren Zusatzaufgaben kannst du es aber auch durchaus noch weiter bringen: Hier sind Gehälter von bis zu etwa 4.700 Euro im Monat möglich.

Mit Aufstiegsweiterbildungen kannst du dich nach deiner Ausbildung für zusätzliche Aufgaben und verantwortungsvollere Positionen qualifizieren. So kannst du als Pharmakant/in etwa Industriemeister/in im Bereich Pharmazie oder Techniker/in im Bereich Chemietechnik werden.

Welche Arbeitszeiten habe ich im Beruf?

Als Pharmakant/in musst du meist mit Schichtarbeit rechnen. In Pharmaunternehmen ist es üblich, rund um die Uhr zu produzieren. Du wirst also auch nachts und am Wochenende zum Einsatz gebeten werden. Umgehen lassen sich diese Einsätze als Pharmakant/in in der Arzneimittelproduktion kaum. Findest du jedoch einen Job, in dem du ausschließlich für das Qualitätsmanagement oder andere Spezialaufgaben zuständig bist, kannst du deinen Job durchaus auch als 9-to-5-Job ausüben – derartige Stellen sind jedoch eher selten.




Gibt es Besonderheiten im Job als Pharmakant/in zu beachten?

Wie bereits erwähnt, solltest du als Pharmakant/in bereit sind, im Schichtbetrieb und damit auch nachts und am Wochenende zu arbeiten. Darüber hinaus wird von dir gefordert werden, penibel auf Hygienestandards zu achten. Konkret bedeutet das, dass du in deinem Job Schutzkleidung wirst tragen müssen. Das dient einerseits deiner eigenen Sicherheit, da du auch mit explosiven und ätzenden Stoffen arbeiten wirst, andererseits aber auch der Einhaltung von Qualitätsstandards – schließlich sollen die Arzneimittel, die du herstellst, nicht verunreinigt werden.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit in diesem Beruf sind ferner mathematisch-naturwissenschaftliches und technisches Verständnis sowie Interesse. Du solltest dir darüber im Klaren sein, täglich mit hochkomplexen technischen Geräten konfrontiert zu sein und Verantwortung für die Massenproduktion möglicherweise lebenswichtiger Arzneimittel zu tragen.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

In der Pharma- und Chemiebranche herrscht ein großer Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Die Ausbildungen in pharmazeutisch-chemischen Berufen ist jedoch keineswegs überlaufen – hier trifft also eine große Nachfrage auf ein eher mäßiges Angebot, was für dich sehr gute Jobaussichten bedeutet. Darüber hinaus gilt der Job des Pharmakanten bzw. der Pharmakantin als krisensicher: Medikamente werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Jahrzehnten noch produziert werden. Auch die Tatsache, dass der Medikamentenverbrauch stetig steigt, sorgt dafür, dass der Beruf als sehr sicher gilt. Insgesamt darfst du dich also auf beste Berufsaussichten freuen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.