Ausbildung Dachdecker/in (m/w/d)
Wie lange dauert die Ausbildung zum Dachdecker oder der Dachdeckerin und wie ist der Ablauf?
Dachdecker oder Dachdeckerin ist ein in Deutschland anerkannter Ausbildungsberuf. Du kannst ihn in drei Jahren in einer dualen Ausbildung Dachdecker/in erlernen, die durch die Ausbildungsverordnung in Deutschland geregelt ist. Dabei arbeitest du im Ausbildungsbetrieb sowie in überbetrieblichen Ausbildungsstätten und erlernst das theoretische Knowhow in der Berufsschule.
Inhaltsverzeichnis
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Dachdecker oder Dachdeckerin zu werden?
Um Dachdecker zu werden, solltest du die Hauptschule erfolgreich abgeschlossen haben. 51% aller Dachdecker haben einen Hauptschulabschluss, 31% haben einen mittleren Bildungsabschluss und nur 9% die Hochschulreife.
Gibt es Besonderheiten im Job als Dachdecker/in zu beachten?
Wenn du dich für den Beruf des Dachdeckers oder der Dachdeckerin interessierst, solltest du gute Noten in Technik, Mathematik und Physik mitbringen. Um Balken zu montieren oder Dach- und Wandflächen zu decken, brauchst du handwerkliches Geschick, dass du bereits im Technikunterricht in der Schule erlernen konntest. Deine mathematischen Grundkenntnisse helfen dir, Berechnungen am Material durchzuführen oder Bauteile genau einzumessen. Auch physikalische Grundlagen sind wichtig, da du bauphysikalische Gegebenheiten berücksichtigen musst.
Ein Praktikum in einem Dachdeckerbetrieb kann dir sicher helfen, dich zu entscheiden, ob dieser Beruf der richtige für dich ist. Außerdem ist es nie schlecht, wenn du bei einer Bewerbung in diesem Bereich bereits verschiedene Praktika vorweisen kannst. Bei körperlich sehr anstrengenden Berufen ist es außerdem nie schlecht, bereits vor dem Ausbildungsbeginn auszutesten, ob du den Strapazen im Alltag gewachsen bist.
Aktuelle Jobangebote
Als Dachdecker oder Dachdeckerin brauchst du auf jeden Fall eine gute körperliche Konstitution. Du musst oftmals schwere Bauteile und Baumaterialien tragen, obwohl es heutzutage viele technische Hilfsmittel gibt. Auch das Arbeiten im Freien bei unterschiedlichen Wetterbedingungen sollte dir nichts ausmachen. Handwerkliches Geschick und eine gute Auge-Hand-Koordination sind unabdingbar. Sehr wichtig ist es, dass du schwindelfrei und trittsicher bist, da du oft auf Leitern, Gerüsten und in großer Höhe arbeiten musst. Dabei musst du immer umsichtig vorgehen und Verantwortungsbewusstsein für dich und andere beweisen. Außerdem ist Teamfähigkeit eine wichtige Grundvoraussetzung, um als Dachdecker oder Dachdeckerin arbeiten zu können. Zudem musst du dich darauf einstellen, auf der Baustelle und auch in der Halle Sicherheitskleidung, wie Sicherheitsschuhe, Helm und Schutzbrille zu tragen.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Dachdecker/in arbeiten?
Nach der Ausbildung Dachdecker/in findest du eine Beschäftigung in Betrieben des Dachdeckerhandwerks oder in anderen Bedachungsunternehmen. Auch in der Fertighausbranche werden immer wieder Dachdecker und Dachdeckerinnen gesucht. Deine Arbeitsorte sind sowohl Werkstätten und Hallen als auch Lagerräume. In erster Linie arbeitest du aber auf Baustellen, also meist im Freien.
Welche Tätigkeiten übernimmt ein Dachdecker oder eine Dachdeckerin während der Ausbildung?
Als Dachdecker oder Dachdeckerin stellst du Holzkonstruktionen her, die als Dachstühle auf Neu- oder Altbauten aufgebracht werden. Du deckst und bekleidest Dach- und Wandflächen mit Dachplatten, Schindeln oder anderen Werkstoffen. Bei älteren Dächern führst du Abdichtungen durch, genau wie an Balkonen und Terrassen und deckst diese neu ein. Auch Wandverkleidungen gehören zu deinem Aufgabenbereich. Zudem montierst du Blitzschutzanlagen, Schneegitter, Dachrinnen, Fallrohre und Dachfenster. Heutzutage montieren viele Dachdeckerbetriebe auch Solar- oder Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern und an Fassaden. Ein großes Aufgabenfeld der Dachdecker und Dachdeckerinnen ist heute die energetische Sanierungen von Gebäuden, die der Dachdecker durch fachgerechtes Dämmen ermöglicht. Zuvor wird der Besitzer des Gebäudes über die üblichen Möglichkeiten der Wärmesanierung beraten. Als Dachdecker oder Dachdeckerin führst du ebenso Wartungsarbeiten durch. Im Moment noch selten, aber immer häufiger führen Dachdecker und Dachdeckerinnen auf Kundenwunsch zusätzliche Dachbegrünungen durch.
Während deiner Ausbildungszeit wirst du zunächst mit Arbeiten in der Werkstatt oder im Betrieb beginnen. Du bist zuständig für Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz und hilfst deinem Ausbilder bei der Bereitstellung von Material und Werkzeugen, sowie dem Beladen der Fahrzeuge. In der Lehrwerkstatt lernst du alle wichtigen Werkzeuge und Maschinen kennen und fertigst probeweise Bauteile an. Auch kannst du dort an Hilfskonstruktionen üben, Dächer einzudecken, damit dir später auf der Baustelle keine Fehler unterlaufen. Zusätzlich wirst du von deinem Ausbilder lernen, wie man vor der Konstruktion alles vermisst, Maße umrechnet und Baupläne anfertigt. Auf der Baustelle wirst du zunächst deine Kollegen beobachten und sie durch anreichen von Materialien und Werkzeugen unterstützen. Wenn du gezeigt hast, dass du dich auf dem Gerüst und dem Dach sicher bewegen kannst und alle Sicherheitsvorschriften einhältst, wirst du auch eigene Arbeitsaufträge auf der Baustelle bekommen.
Welche Arbeitszeiten habe ich als Dachdecker/in?
Deine Arbeitszeiten richten sich nach den Öffnungszeiten deines Betriebs und orientieren sich oft an der Jahreszeit oder dem Wetter. So wirst du in den Sommermonaten oftmals längere Arbeitstage haben, als im Winter. Da im Winter oftmals nicht auf der Baustelle gearbeitet werden kann, werden dann Arbeiten in der Halle, der Werkstatt oder im Lager ausgeführt.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Dachdecker/in aus?
Wie in den meisten anderen Handwerksberufen auch, sind die Zukunftsaussichten für Dachdecker und Dachdeckerinnen sehr gut. Oftmals gibt es mehr offene Stellen als Bewerber. Fortbildungen können bei der Industrie- und Handelskammer absolviert werden, zum Beispiel in Voll- oder Teilzeit der Erwerb des Meisterbriefes.
Was verdiene ich als Dachdecker/in nach meiner Ausbildung?
Das Durchschnittsgehalt eines Dachdeckers liegt in Deutschland bei 37290 € im Jahr.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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