Ihr Beruf ist weitgehend unbekannt, das hat auch die Befragung unseres Teams gezeigt, doch für Seeleute sind sie die Verbindung zum Festland: Festmacher helfen Schiffen beim An- und Ablegen im Hafen – ein echter Knochenjob. Im Hamburger Hafen stellen sich etwa 100 Festmacher den rauen Bedingungen und vertäuen Tag und Nacht Seeschiffe jeder Größe. Zu Wasser mit Booten und zu Land mit Fahrzeugen, sogenannten Winschenwagen mit Winden, sichern sie die Schiffe an Pfählen oder an den Pollern der Kaianlagen.

Aufgaben und Arbeitsalltag

Das Anlegen der Seeschiffe läuft beispielsweise so ab: Die Schiffsbefestiger fahren mit einem Boot zum Schiff, wo Ihnen die Schiffsbesatzung eine leichte Wurfleine zuwirft. An dieser ist eine Festmacherleine angebracht, ein etwa armdickes Schiffstau. Mit dem Boot bringen die Festmacher das Tau zum Kai oder Pfahl und vertäuen das Schiff. Manchmal geschieht das noch von Hand – eine körperliche Anstrengung, die es in sich hat. Eine Winde hilft der Schiffsbesatzung dann, das Seeschiff an die Kaimauer heranzuziehen. Damit die Zugkräfte aufgeteilt werden, die durch den Winddruck entstehen, befestigen es die Festmacher mit Vor- und Achterleine sowie mit Vor- und Achterspring.

Mehrere Tausend Schiffe, vom Kreuzfahrtschiff bis zum Frachter, sichern die Festmacher jedes Jahr auf diese Art. Ein zügiges Unterfangen, wenn das Wetter mitspielt. Doch auch bei Sturm und Wetter müssen die hartgesottenen Männer ans Werk.

Wichtiges Know-how

Es ist wichtig, dass das Team eingespielt ist: dass es weiß, welches Tau es an welchem Poller befestigen muss und dass es die Manöver der Lotsen versteht. Denn der Job kann gefährlich werden – vor allen Dingen, wenn man sich am falschen Ort aufhält. Eine Festmacherleine ist sehr stark und wenn sie reißt, entwickelt sie eine enorme, mitunter tödliche Wucht. Doch erfahrene Schiffsbefestiger kennen die Geräusche der Taue und wissen, wann sie sich in Sicherheit bringen sollten.

Persönliche Voraussetzungen

Eins steht fest: Festmacher oder „Fastmoker“, wie es auf Norddeutsch heißt, ist kein Job für Weicheier. Du möchtest dem Wetter trotzen und sich der Herausforderung stellen? Dann brauchst du mindestens einen guten Hauptschulabschluss, einen Führerschein und eine gute körperliche Verfassung. Denn das sind die Voraussetzungen für den Job.

Weitere Infos findest du auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Schiffsbefestiger.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.