Familienfreundliche Arbeitgeber werden immer gefragter: Auf welche Faktoren achten Bewerber*innen ganz besonders?
Vielen Bewerber*innen ist es wichtig, dass ihr zukünftiger Arbeitgeber auch familienfreundlich ist. Dieser Wunsch ist dabei nicht von der Hand zu weisen: Wünschen sich junge Menschen eine Familie und wollen bald die Planung angehen, legen sie Wert darauf, dass Job und Familienleben oder -wunsch sich miteinander vereinbaren lassen.
Wer einen Job annimmt, der hat immerhin auch oft vor, diesen einige Jahre oder sogar für den Rest seines Arbeitslebens zu bestreiten. Kein Wunder also, dass dieser Job sich damit auch mit der Familienplanung vereinbaren lassen sollte. Und auch wer bereits Kinder hat, wird wissen, wie wichtig familienfreundliche Arbeitgeber sind.
Immerhin kann es immer mal sein, dass die Kinder krankheitsbedingt zu Hause bleiben oder früher von der Schule abgeholt werden müssen. Auch Elternabende, Schulausflüge und Ähnliches sind keine Seltenheit. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass sich beides miteinander vereinbaren lässt. Denn die meisten Menschen wollen weder auf Job noch auf Familie verzichten.
Aus diesem Grund lohnt es sich, neue Bewerber*innen mit familienfreundlichen Maßnahmen auf sich aufmerksam zu machen. Doch auch bereits vorhandene Mitarbeiter*innen werden durch entsprechende Maßnahmen gehalten und auch motiviert.
Das wiederum verbessert das gesamte Arbeitsklima und sorgt im Endeffekt für bessere Leistungen. Zudem wird auch das Image des gesamten Unternehmens verbessert. Doch was macht einen familienfreundlichen und in dieser Hinsicht attraktiven Arbeitgeber aus?
Fragen Sie direkt bei Ihren Angestellten nach, um Informationen aus erster Hand zu bekommen
Um herauszufinden, was Familienfreundlichkeit für einzelne Mitarbeiter*innen bedeutet, lohnt es sich immer, erst einmal im eigenen Betrieb nachzufragen. Sicherlich haben einige Ihrer Mitarbeiter*innen selbst Kinder oder können es sich zumindest vorstellen, in Zukunft Eltern zu werden.
Mit entsprechenden Befragungen lässt sich herausfinden, welche Vorstellungen und Wünsche Ihre Mitarbeiter*innen haben, was Sie als Unternehmer*in verbessern könnten und wo einzelne Schwachstellen liegen. Ist das Verhältnis zu Ihren Mitarbeiter*innen ganz besonders eng und innig und herrschen flache Hierarchien in Ihrem Unternehmen, können Sie dies auch in einem persönlichen und unverfänglichen Gespräch herausfinden, beispielsweise beim gemeinsamen Mittagessen.
Herrscht kein so enger Kontakt oder wollen Sie Ihren Mitarbeiter*innen die Möglichkeit geben, anonym zu bleiben, können Sie entsprechende Fragebögen erstellen. Um einen besseren Überblick und auch einen direkten Vergleich zu erhalten, lohnt es sich dabei, auch Mitarbeiter*innen von anderen Unternehmen zu befragen.

Stellen Sie eine Kosten-Nutzen-Dimension auf
Erhalten Sie entsprechende Antworten, gilt es anschließend, diese auch zu überprüfen. Das gelingt am besten, indem die Maßnahmen mit den dadurch entstehenden Kosten verglichen werden. Eine Kosten-Nutzen-Dimension aufzustellen kann dabei helfen zu entscheiden, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche nicht. Zudem lässt sich so herausfinden, welche Änderungen finanziell überhaupt möglich sind.
Haben Sie sich dann für einige Veränderungen entschieden, die Sie in Ihrem Unternehmen umsetzen möchten, lohnt es sich, einen festen Zeitpunkt für die Umsetzung dieser Veränderungen festzulegen. Die entsprechenden Punkte lassen sich dabei über beispielsweise eine Betriebsversammlung, mithilfe des Intranets, durch Newsletter oder E-Mails an alle Mitarbeiter*innen verbreiten.
Auch Flyer oder Plakate eignen sich hierfür. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass alle Mitarbeiter*innen informiert sind und geben ihnen so außerdem die Gelegenheit, offene Fragen auszusprechen. Außerdem schaffen Sie so Vertrauen: Ein fester Zeitplan macht die Veränderungen für Ihre Mitarbeiter*innen greifbar und real.
Kommunizieren Sie familienfreundliche Maßnahmen nach außen hin
Um nicht nur intern, sondern auch nach außen hin zu zeigen, dass es sich bei Ihnen um ein familienfreundliches Unternehmen handelt, lohnt es sich, diese Maßnahmen daher auch klar nach außen hin zu kommunizieren. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig und scheinbar unendlich.
Bereits in den Stellenausschreibungen kann Familienfreundlichkeit offen kommuniziert werden. Bewerber*innen und Interessent*innen wird so direkt gezeigt, dass Familie und Beruf in dem Job vereinbar sind. Doch auch auf sozialen Medien wie Instagram oder Facebook lässt sich Familienfreundlichkeit zeigen. Mit entsprechenden Posts und Bildern lassen sich so verschiedene Maßnahmen direkt für werbliche Zwecke nutzen.
Außerdem wirken reale Aufnahmen und Beiträge realistisch und sogar sympathisch. Sie zeigen Bewerber*innen, dass es sich nicht lediglich um leere Versprechungen handelt, sondern dass das, was das Unternehmen verspricht, tatsächlich der Wahrheit entspricht. Doch welche Maßnahmen lassen sich letztendlich tatsächlich umsetzen?
Seien Sie offen für unterschiedliche Arbeitszeitenmodelle
Flexibilität ist ein wichtiges Thema, vor allem für Mitarbeiter*innen mit Kindern. Wer seine Kinder täglich in den Kindergarten oder in die Schule bringen muss, der wird sich freuen, wenn sich seine Arbeitszeiten mit dieser Tätigkeit vereinbaren lassen. Aus diesem Grund ist das Gleitzeitmodell in dieser Hinsicht besonders sinnvoll. Auf diese Weise können Mitarbeiter*innen ihre Arbeitszeiten perfekt an die Bedürfnisse ihrer Kinder anpassen.
Auch das Teilzeitmodell oder verringerte Arbeitszeiten bieten sich hierfür an, sodass Mitarbeitenden freisteht, wie viel Zeit sie in ihren Job investieren wollen. Eine Möglichkeit ist dabei auch, das Arbeitspensum einzelner Mitarbeiter*innen auf die familiäre Situation anzupassen und je nach Notwendigkeit zu verändern.
Nicht alle Anlässe im Leben sind planbar. Plötzlich auftretende Todesfälle oder andere familiäre Schicksalsschläge, aber auch schöne Anlässe wie Hochzeiten und Geburten gehören zum Leben dazu und werden früher oder später auch Ihre Mitarbeiter*innen betreffen.
Wollen Sie Ihre Angestellten dabei bestmöglich unterstützen, lohnt es sich, ihnen wichtige Freiräume zu schaffen, indem Sie ihnen nach individueller Absprache bezahlte oder unbezahlte Freistellungen gewähren, die sich nicht auf die Urlaubstage auswirken.
Immer beliebter wird dabei auch die Option, Angestellten die Möglichkeit eines Sabbaticals zu gewähren. Dabei handelt es sich um eine geplante Auszeit, die weiterhin bezahlt wird, sofern zuvor Überstunden geleistet wurden, die sich auf einem Langzeitkonto befinden. Das Sabbatical geht üblicherweise ein Jahr, wobei auch kürzere Zeitspannen gewählt werden können.
Passen Sie die Arbeitsorganisation des Unternehmens an
Neben Flexibilität und der Gewährung verschiedener Arbeitszeitmodelle ist die Organisation der Arbeit mindestens genauso wichtig. Hier fällt nämlich weitaus mehr rein, als man zunächst denken mag. Besprechungen und Meetings sollten daher nach Möglichkeit so gelegt werden, dass alle Mitarbeiter*innen daran teilnehmen können. Das bedeutet, dass diese besser in den Vormittag gelegt werden sollten als früh am Morgen zu Arbeitsbeginn.
Lässt sich das nicht umsetzen, lohnt es sich, Meetings auf Powerpoint oder Video festzuhalten, so dass nicht anwesende Mitarbeiter*innen dennoch jederzeit auf die Neuigkeiten zugreifen können und informiert bleiben. Die Dokumentation wichtiger Besprechungen aber auch Aufgaben und Projekte hilft dabei auch anderen Arbeitskolleg*innen dabei, im Bedarfsfall einzuspringen.
Bei der Erstellung von verschiedenen Projekt- und Arbeitsteams können Sie als Vorgesetzter darauf achten, möglichst gemischte Teams zu erstellen, so dass junge und vielleicht auch alleinstehende Menschen mit erfahreneren Arbeiter*innen zusammenarbeiten.
So findet nicht nur ein Austausch an Arbeitserfahrungen statt, sondern auf diese Weise ergibt sich auch auf privater Sicht ein ganz anderes Zusammenspiel der Mitarbeiter*innen.
Der klassischen Grüppchenbildung wird so eher entgegengewirkt und das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt. Das kann für ein familiäres Gefühl unter den Mitarbeiter*innen sorgen.
Halten Sie Ihren Mitarbeiter*innen die Möglichkeit offen, von zu Hause aus zu arbeiten

Die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten gewinnt eine immer wichtigere Rolle. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass viele Mitarbeiter*innen von zu Hause aus motivierter und produktiver bei der Arbeit sind. Entfallen Arbeitswege, so können Arbeitende trotz Mehrarbeit in der Regel mehr Freizeit als sonst genießen. Außerdem können sie so auf diese Weise flexibel auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen.
Somit lohnt sich dieses Modell gleich doppelt. Dabei ist es gar nicht notwendig, dass Arbeitnehmer*innen tagtäglich von zu Hause aus arbeiten. Oft genügt es, Mitarbeiter*innen die Möglichkeit zu bieten, bei Bedarf von zu Hause aus arbeiten zu können.
Auch wenn hierfür Anschaffungskosten für Sie als Arbeitgeber anfallen, lohnt es sich in den meisten Fällen, hierfür Geld zu investieren. Natürlich ist das nicht in jedem Job möglich, aber gerade Büroarbeiten lassen sich oft einfach von zu Hause aus erledigen.
Welche Maßnahmen haben Sie in Ihrem Unternehmen ergriffen, um Ihren Mitarbeiter*innen familienfreundliches Arbeiten zu ermöglichen? Wir sind auf Ihre Erfahrungen gespannt!
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- Kategorie: Personalmanagement, Employer Branding
- 15. Oktober 2020
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