Die Corona-Krise hält weiter an: Kurzarbeiterzahlen sind weiterhin so hoch wie nie zuvor
Die Corona-Krise hat noch immer immense Auswirkungen auf zahlreiche Lebensbereiche, die die unterschiedlichsten Branchen umfassen. Immer noch ist die Zahl der Arbeitnehmer*innen in Kurzarbeit hoch. Fast jeder Bürger*in in Deutschland und damit auch nahezu jedes Unternehmen musste im Laufe der letzten Wochen und Monaten einige Veränderungen durchführen, die nicht unbedingt positive Auswirkungen auf den Umsatz des Unternehmens und das eigene Wohlbefinden hatten und haben.
Aus diesem Grund ist es jedoch nicht weiter verwunderlich, dass der Arbeitsmarkt als Gesamtes darunter leidet, auch wenn einige Bereiche mehr davon betroffen sind als andere. Dass die Wirtschaft jedoch nicht mehr so ist, wie sie noch im vergangenen Jahr war, ist aber nicht zu bestreiten.
Solange kein Impfstoff auf dem Markt ist, müssen viele Unternehmen weiter mit Rückschlägen rechnen
Im März 2020 waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits deutlich in Deutschland zu erkennen. Die Zahl der Infektionen stieg immer weiter an und immer mehr Maßnahmen wurden daher getroffen, um die Zahl der Erkrankungen möglichst gering zu halten. In diesem Zuge stieg die Zahl der Arbeitslosen im Frühjahr 2020 rasant an.
Kein Wunder: Zu dem Zeitpunkt war Corona bereits in vollem Gange und Unternehmen mussten sich schnellstmöglich eine Strategie überlegen, um die Krise und die damit verbundenen Auswirkungen möglichst unbeschadet zu überstehen, aber auch die Infektionszahlen im eigenen Unternehmen so niedrig wie möglich zu halten. So sollten Ansteckungen unter den Mitarbeiter*innen und damit krankheitsbedingte Ausfälle vermieden beziehungsweise gering gehalten werden.
Diese Maßnahmen brachten jedoch nicht jedem Unternehmen den gewünschten Erfolg: Entlassungen und die Einführung der Kurzarbeit standen bei vielen Firmen an der Tagesordnung, um das nötige Geld für das weitere Bestehen der Firma zu sichern. Das hat sich bis heute nicht geändert.
Entgegen jeder Hoffnung ist die Corona-Krise noch nicht überwunden. Und solange kein zuverlässiger Impfstoff auf dem Markt ist, werden viele Firmen nach wie vor mit Rückschlägen rechnen und Umsatzeinbußen einfahren. Das macht sich vor allem auch bei der Zahl der Arbeitslosen bemerkbar, die im Laufe der Corona-Krise so hoch war wie noch nie zuvor.
Die Zahl der Arbeitslosen liegt bei etwa 2,96 Millionen. Damit sind es 636.000 Arbeitslose mehr als noch vor einem Jahr. Die Erwerbslosenquote liegt dabei bei etwa 4,5 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Spätsommer zwar an, allerdings im üblichen Umfang. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht trotzdem bemerkbar sind und die Wirtschaft stark beeinflussen – vor allem zum Negativen hin.

Rund 7,3 Millionen Arbeitnehmer*innen sind von der Kurzarbeit betroffen
Neben der Arbeitslosigkeit ist auch Kurzarbeit ein großes Thema, das seit der Corona-Pandemie immer mehr Menschen betrifft. Betriebe sichern sich so ihren Bestand. Nicht immer ist es ihnen nämlich möglich, alle Angestellten Vollzeit zu beschäftigen. Deutliche Gewinneinbußen aufgrund der Krise machen es für viele Betriebe unmöglich, allen Arbeitnehmer*innen eine weiterführende Vollzeitbeschäftigung zu bieten.
Rund 7,3 Millionen Menschen in Deutschland befinden sich im Spätsommer in Kurzarbeit. Das ist ein dramatischer Wert, vor allem im Vergleich zur großen Rezession 2009. Während des Rückgangs als Folge der Finanzkrise lag die Zahl der Kurzarbeiter*innen bei „nur“ rund 1,5 Millionen. Damit trifft die Corona-Krise fünfmal so viele Arbeitnehmer*innen.
Besonders betroffen hierbei sind Arbeitnehmer*innen im Verarbeitenden Gewerbe. Hier liegt die Zahl der Kurzarbeiter*innen bei rund 2,21 Millionen Arbeitnehmer*innen von 7 Millionen Beschäftigten. Diese Berufsgruppe macht damit etwa 31 Prozent aller Kurzarbeiter*innen aus. Zum Verarbeitenden Gewerbe zählen die unterschiedlichsten Berufsgruppen und im Endeffekt alle Jobs, bei denen von Hand etwas hergestellt wird. Das sind Florist*innen, Chemikant*innen, Schweißer*innen oder Schreiner*innen.
Am zweitstärksten hat es den Handel getroffen. Etwa 1,33 Millionen Kurzarbeiter*innen von 4,49 Millionen Beschäftigten hat es hier. Diese Berufsgruppe macht immerhin ganze 29 Prozent aller Kurzarbeiter*innen aus. Den Handel hat es schwer getroffen.
Besondere Hygienebedingungen machen es den Unternehmern schwer, die gleichen Umsätze zu machen, wie vor der Krise, vor allem dann, wenn nicht mehr so viele Leute wie zuvor zeitgleich in einen Laden dürfen und die Kauflaune allgemein schon gesunken ist. Darunter leiden Groß- und Einzelhandel. Gerade der Lockdown war dabei ein finanzieller Ruin für viele Geschäfte.

Kaum eine Branche bleibt von der Krise und Kurzarbeit verschont
Mit 2,44 Millionen Kurzarbeiter*innen von 9,94 Millionen Beschäftigten hat es Arbeitnehmer*innen von wirtschaftsnahen Dienstleistungen ebenfalls hart getroffen. Das sind etwa 24,5 Prozent der Kurzarbeiterzahlen. Mit 1,29 Millionen Kurzarbeiter*innen von 11,44 Millionen Beschäftigten hat es die übrige Wirtschaft getroffen und mit 21.805 Kurzarbeitenden von 527.443 Beschäftigten musste der Bau darunter leiden.
Doch auch die Gastronomie, der Fremdenverkehr und Touristik- und Reisebranchen leiden stark unter der Krise und melden ebenfalls deutlich mehr Kurzarbeit an als noch vergangenes Jahr. Das betrifft vor allem kleinere Betriebe mit wenigen Rücklagen. Diese sind von der Krise nämlich besonders stark betroffen. Damit wird klar, dass nur wenige Branchen nicht oder nur kaum von der Corona-Krise betroffen sind.
Auch wenn sich das nach viel anhört, gibt es eine gute Nachricht: Nach dem dramatischen Anstieg im März und April 2020 geht die Zahl der Kurzarbeiter*innen nun wieder langsam zurück.
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- Kategorie: Personalmanagement, Corona
- 12. Oktober 2020
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