Überzeugend argumentieren: 7 Tipps, um klar auf den Punkt zu kommen
In der Arbeitswelt ist diese Fähigkeit ziemlich wichtig: überzeugend argumentieren können. Egal ob im Vorstellungsgespräch, bei der Gehaltsverhandlung oder in einem Teammeeting – kannst du deine Argumente plausibel vortragen und kommst dabei schnell auf den Punkt, beeindruckt das deine Gesprächspartner und überzeugt sie letztendlich auch. Die gute Nachricht: Argumentieren kann man lernen. In diesem Artikel erfährst du, worauf es bei einer überzeugenden Argumentation ankommt.
Inhaltsverzeichnis
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Hier sind 7 Tipps für eine gelungene Argumentation:
1. Bilde dir deine eigene Meinung
Der erste Punkt hört sich vielleicht etwas banal an, doch er ist die Grundvoraussetzung für eine gelungene Argumentation. Um überzeugend zu argumentieren, musst du zunächst einmal wissen, wofür du eigentlich einstehen möchtest. Damit du andere überzeugen kannst, musst du selbst überzeugt sein. Bilde dir also erst einmal deine eigene Meinung und stelle sicher, dass du zu hundert Prozent dahinterstehst.
2. Formuliere eine klare These
Es ist wichtig, dass du die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer nicht verlierst und diese von Anfang an verstehen, worum es geht. Dafür brauchst du eine klar formulierte These, mit der du deine Absichten offen ansprichst.
Definiere gleich von Anfang an den Inhalt deines Arguments, erkläre genau, worum es geht und gehe erst dann auf die Vorteile ein, wenn du sicher bist, dass es wirklich jeder verstanden hat und es keine offenen Fragen mehr gibt.
Es ist wichtig, dass die anderen kapieren, warum dieses Thema für sie überhaupt relevant und wieso es für sie aktuell von Bedeutung ist. Wenn du dann noch den konkreten Nutzen nennst, ist dir die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer sicher.
3. Orientiere dich an deinen Gesprächspartnern
Um zu deinen Gesprächspartnern durchzudringen, musst du dieselbe Sprache sprechen wie sie. Eine überzeugende Argumentation muss daher genau auf sie zugeschnitten und plausibel für sie sein. Verwende keine Fachbegriffe, die eventuell nicht verstanden werden, auch wenn sie sich gut anhören. Es ist wichtiger, dass deine Zuhörer verstehen, was du verdeutlichen willst. Falls hier und da ein Fachbegriff nötig ist, solltest du diesen vorher verständlich erklären.
Höre deinen Gesprächspartnern außerdem aufmerksam zu und tue ihre Argumente nicht von vornherein ab. Es ist wichtig, dass du verstehst, was die anderen wollen. Sobald du ihre Ziele und Wünsche kennst, kannst du diese in deine Argumentation mit einbeziehen. Versuche Überscheidungen zu finden und biete Kompromisse an. Es geht nicht darum zu gewinnen, sondern die bestmögliche Lösung zu finden.
4. Baue deine Argumente logisch auf
Um das Interesse deiner Zuhörer aufrechtzuerhalten, solltest du deine Argumente logisch und verständlich aufbauen, damit alle nachvollziehen können, wie deine Argumente sich gegenseitig stützen. So verleihst du deiner Argumentation mehr Wirkung. Präsentiere nicht alle guten Argumente auf einmal, sondern lasse deine Gesprächspartner zwischendurch zu Wort kommen und verknüpfe ihre Aussagen dann mit deinem nächsten Argument. Hältst du dein bestes Argument für den Schluss auf, sorgst du damit für einen Überraschungsmoment. Außerdem erzeugst du so Spannung und stetig steigendes Interesse.
5. Unterstütze deine These mit Fakten und Beispielen
Ein gutes Argument besteht aus mindestens drei großen „B“: Behauptung, Begründung, Beispiel. Anschauliche Beispiele und Fakten unterstützen deine Begründungen zusätzlich. Deine Zuhörer wollen Beweise und Geschichten, mit denen sie etwas anfangen und mit denen sie sich identifizieren können. Mit reinen Behauptungen können sie nicht viel anfangen. Sie wollen Beweise sehen.
Das können beispielsweise Studien sein oder Vergleiche mit anderen Unternehmen. Suche nach Zahlen, Daten und Fakten, die deine Argumentation stützen. Gehe mit deinen Begründungen in die Tiefe, um deine Zuhörer abzuholen und an ihr Verständnis zu appellieren. Oberflächliche Argumente bringen dich nicht weit.
6. Passe deine Argumentation immer wieder an
In einer guten Diskussion geht es nicht allein darum, dass du dein Ziel erreichst. Kompromissbereitschaft ist notwendig, um mit anderen zusammenzuarbeiten. Hast du also die Scheuklappen auf und bist einzig und allein auf dein eigenes Ziel fokussiert, führt das irgendwann in eine Sackgasse. Falls du mit deiner Argumentation nicht weiterkommst, solltest du dir überlegen, mit welchen alternativen Zielen du einverstanden bist.
- Wo kannst du Kompromisse eingehen und wo auf keinen Fall?
- Was für einen Ausgleich möchtest du dafür?
Wenn es einen Bereich gibt, in dem du nicht von deinem Standpunkt abweichen möchtest, musst du dir neue Argumente überlegen, mit denen du diesen untermauern kannst.
Manchmal erhältst du in einem Gespräch außerdem neue Erkenntnisse, die du vorher nicht auf dem Schirm hattest. Das kann deine Argumentationsstruktur gehörig durcheinanderbringen. Bleibe flexibel und richte deine Argumentation, wenn nötig, immer wieder neu aus. Zur Not kannst du auch um etwas Bedenkzeit bitten.
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7. Nutze die Einwandvorbehandlung
Selbstverständlich wirst du während deiner Argumentation einige Gegenargumente hören. Bereite dich darauf vor. Was für Einwände könnte es geben? Und wie kannst du diese entkräften? Sprich diese Contra-Argumente direkt an, ohne dass jemand anderes das tun kann. Das zeigt, dass du auch die andere Seite siehst und dich bereits damit auseinandergesetzt hast. Wenn du dann auch noch direkt eine Lösung anbietest, sind deine Zuhörer sicherlich begeistert.
Fazit
Eine gute Argumentation braucht eine gewisse Vorbereitung. Redest du lange um den heißen Brei herum und driftest häufig vom Thema ab, verlierst du schnell die Aufmerksamkeit deiner Gesprächspartner. Komm deshalb lieber schnell auf den Punkt, lege deine Argumentation klar dar und untermale sie mit Daten, Beispielen und Fakten. Das wirkt souverän und spart sowohl dir als auch allen anderen Beteiligten viel Zeit. Beachtest du die oben genannten Tipps, wirst du bestimmt bei der nächsten Verhandlung, Präsentation oder Diskussion die Zuhörer von deinem Standpunkt begeistern und überzeugend argumentieren.
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