In unserer heutigen schnelllebigen Welt haben wir oft das Gefühl, nicht genug Zeit zu haben. An vielen Tagen schaffen wir es nicht, alles zu erledigen, was wir uns vorgenommen haben. Wer keine Prioritäten setzt, versinkt häufig im Chaos – und am Ende des Tages hat man wieder zu wenig geschafft. Das Ergebnis: Die To-Do-Liste wird mit jedem Tag länger und länger. Vor allem kleine Aufgaben, die uns dazwischenkommen, lenken uns ab. So passiert es schnell, dass man den Überblick darüber verliert, was wirklich wichtig ist. Was kann man dagegen tun? Die Lösung ist: Zeitmanagement. Eine Technik, mit der du deine Produktivität steigern kannst, stellen wir dir in diesem Artikel vor. Es handelt sich um die sogenannte Eisenhower-Matrix.

Was ist die Eisenhower-Matrix?

Mit der Eisenhower-Matrix gelingt es, Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit zu priorisieren. Du legst selbst fest, in welcher Reihenfolge gewisse Dinge erledigt werden müssen und strukturierst dadurch deinen Arbeitstag. Erfunden wurde die Methode von Dwight D. Eisenhower, ehemaliger Präsident der USA. Ihm verdankt die Technik daher auch ihren Namen. Eisenhower wandte sie übrigens während des zweiten Weltkriegs an, um mit seinem Stab Aktivitäten und Prioritäten festzulegen. Die Vorteile von Eisenhowers Methode sind offensichtlich: Sie ist einfach anzuwenden, hilft, Aktivitäten effizient zu planen und Aufgaben zu deiner Entlastung zu delegieren. 

Die Eisenhower-Matrix lässt sich in vier Quadranten einteilen. Jede Aufgabe auf deiner To-Do-Liste kann in einen der Quadranten eingeordnet werden:

  1. Dringend und wichtig
  2. Wichtig, aber nicht dringend
  3. Dringend, aber nicht wichtig
  4. Weder dringend noch wichtig
Mann ist mit Arbeit überfordert
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Wie funktioniert die Eisenhower-Matrix?

Damit du das Eisenhower-Prinzip richtig anwenden kannst, musst du erst einmal verstehen, wie die vier Quadranten funktionieren. 

Quadrant 1: Dringend und wichtig

Dieser Quadrant umfasst alle Aufgaben, die sofort von dir selbst erledigt werden müssen, weil sie sowohl dringend als auch wichtig sind. Dazu können beispielsweise wichtige Fristen, unerwartete Probleme oder dringende Anfragen gehören. Auf Aufgaben in diesem Quadranten solltest du dich zunächst konzentrieren und alles andere erst einmal beiseitelassen. So stellst du sicher, dass dringende Aufgaben rechtzeitig erledigt werden.

Quadrant 2: Wichtig, aber nicht dringend

Hier befinden sich To-Dos, die wichtig sind, aber keine sofortige Aufmerksamkeit erfordern. Dazu können beispielsweise strategische Planung, langfristige Ziele oder regelmäßige Wartungsarbeiten gehören. Aufgaben aus diesem Bereich solltest du planen, terminieren und ihnen genügend Zeit und Ressourcen widmen, um sicherzustellen, dass sie in Zukunft von dir selbst erledigt werden.

Quadrant 3: Dringend, aber nicht wichtig

Hier befinden sich alle Aufgaben, die dringend erscheinen, aber nicht unbedingt wichtig sind. Dazu können beispielsweise Telefonanrufe, E-Mails oder unerwartete Meetings gehören. Frage dich hier, ob diese Aufgaben wirklich wichtig sind oder ob du sie an andere Mitarbeiter delegieren oder ganz ablehnen kannst, um mehr Zeit für wichtige Aufgaben zu haben.

Quadrant 4: Weder dringend noch wichtig

Aufgaben in diesem Quadranten sind weder dringend noch wichtig. Du kannst sie dir für Zeiten aufheben, in denen du einen Leerlauf hast. Oder aber du streichst sie komplett von deiner Liste. 

Schild mit Ziel, Plan, Action
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Eisenhower-Matrix vs. ABC-Analyse

Das Eisenhower-Prinzip ähnelt stark der ABC-Methode, eine weitere Technik aus dem Zeitmanagement. Dennoch gibt es ein paar wichtige Unterschiede zwischen beiden Methoden. Zum einen basiert die ABC-Analyse auf der relativen Bedeutung oder dem relativen Wert einer Aufgabe, während die Eisenhower-Matrix auf der Wichtigkeit und Dringlichkeit basiert. Die ABC-Analyse eignet sich daher besser für die Priorisierung von Aufgaben, die in einem größeren Kontext betrachtet werden müssen, wie beispielsweise die Organisation von Kunden oder Produkten. Das Eisenhower-Prinzip ist hingegen besser für die Priorisierung von individuellen Aufgaben geeignet, da es sich auf die direkte Auswirkung auf das Ergebnis oder den Zeitrahmen konzentriert.

Des Weiteren hat die Eisenhower-Matrix mehr Kategorien als die ABC-Analyse. Während die ABC-Analyse nur drei Kategorien hat (A, B und C), hat die Eisenhower-Matrix vier Kategorien (1 bis 4). Dies bedeutet, dass das Eisenhower-Prinzip feinere Abstufungen und Unterscheidungen zwischen Aufgaben ermöglicht. Außerdem erfordert die ABC-Analyse normalerweise eine gewisse Vorbereitungsarbeit, um die Kategorien richtig zuzuordnen. Die Eisenhower-Matrix hingegen kann schnell und spontan angewendet werden, da sie sich auf die unmittelbaren Bedürfnisse konzentriert.

Hat man also eine Liste von Kunden oder Produkten, die langfristige Auswirkungen haben, kann die ABC-Analyse helfen, um eine klarere Vorstellung von der relativen Bedeutung zu bekommen. Wenn man jedoch individuelle Aufgaben priorisieren möchte, die auf einer bestimmten Frist oder Deadline basieren, kann das Eisenhower-Prinzip nützlicher sein, um sicherzustellen, dass man seine Zeit und Energie auf die wichtigen und dringenden Aufgaben konzentriert.

Eine weitere hilfreiche Technik im Zeitmanagement ist übrigens die ALPEN-Methode.

Frau hat Zeitmanagement im Griff
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Wie nutzt man die Eisenhower-Matrix?

Damit du die Methode bestmöglich für dich nutzen kannst, haben wir hier 3 Tipps für dich:

1. Mache dir eine Liste mit allen Aufgaben

Bevor du das Eisenhower-Prinzip nutzen kannst, musst du eine Liste aller Aufgaben erstellen, die du zu erledigen hast. Schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt. Denke dabei auch an langfristige Ziele und wichtige Projekte.

2. Ordne die Aufgaben den Quadranten zu

Sobald du deine Aufgabenliste erstellt hast, kannst du jede Aufgabe einem der vier Quadranten der Matrix zuordnen. Stelle dabei sicher, dass du ehrlich zu dir selbst bist und jede Aufgabe an der richtigen Stelle einordnest. Das ist für deinen künftigen Workflow sehr hilfreich. Als wichtig gilt eine Aufgabe, die dazu beträgt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Als dringend dagegen gilt, was bis zu einem bestimmten Termin erledigt sein muss. Es liegt also auf der Hand, dass Aufgaben durchaus als dringend in deinen Fokus rutschen können, die nicht wichtig sind – die Dringlichkeitsfalle schnappt zu und hält dich von Wichtigerem ab. Erst die Beurteilung einzelner Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und ihrer Dringlichkeit schafft also Klarheit darüber, was tatsächlich wann und von wem zu erledigen ist.

3. Gehe der Reihe nach vor

Beginne mit den Aufgaben im Quadranten „Dringend und wichtig“. Priorisiere diese Aufgaben und erledige sie so schnell wie möglich, um sicherzustellen, dass sie rechtzeitig erledigt werden. Danach widmest du dich den Aufgaben im Quadranten „Wichtig, aber nicht dringend“. Plane genügend Zeit und Ressourcen ein, um diese Aufgaben in Zukunft zu erledigen. 

Solltest du Aufgaben im Quadranten „Dringend, aber nicht wichtig“ haben, frage dich, ob du diese wirklich erledigen musst. Wenn möglich, delegiere die Aufgaben oder lehne sie ab, um mehr Zeit für wichtige Aufgaben zu haben. Verschwende außerdem keine Zeit mit Aufgaben im Quadranten „Weder dringend noch wichtig“. Diese Aufgaben sind in der Regel unnötig und haben keinen Einfluss auf deine Produktivität oder deine Ziele.

Mann freut sich, weil er durch Zeitmanagement mehr Zeit hat
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Fazit

Die Eisenhower-Matrix ist eine einfache, aber effektive Methode, um Prioritäten zu setzen und deine Produktivität zu steigern. Indem du deine Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit organisierst, stellst du sicher, dass du die wichtigen Aufgaben erledigst und gleichzeitig Zeit für langfristige Ziele und strategische Planung hast. Hört sich gut an? Dann verwende die Methode am besten regelmäßig, um deine Aufgaben zu organisieren.  

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