Selbstmarketing in der Bewerbung: So setzt du dich richtig in Szene
Marketing kann man nur für Produkte und Dienstleitungen betreiben? Falsch gedacht. Wenn du dich bei der Jobsuche für Unternehmen und Personaler attraktiv präsentieren musst, kommt hier das sogenannte Selbstmarketing ins Spiel – das Vermarkten deiner eigenen Person. Wir erklären dir, worauf du dabei achten solltest und wie du durch effizientes Marketing nicht nur im Bewerbungsgespräch, sondern auch in anderen Verhandlungen, wie beispielsweise Gehaltsgesprächen, überzeugen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Diesen Artikel als kurzes Video ansehen:
Warum ist Selbstmarketing wichtig?
Vielleicht klingt die Idee, sich selbst zu vermarkten, für dich anfangs etwas abschreckend. Immerhin magst du es nicht, wenn andere sich zu viel selbst loben. Doch mit dieser Einstellung kann es schnell passieren, dass du deine Stärken zurückhältst und daher andere gar nicht genau wissen, was eigentlich alles in dir steckt. Gerade bei einer Bewerbung ist es enorm wichtig, deine Stärken zu präsentieren und sie zu „bewerben“. Das gelingt am besten mit einer geeigneten Strategie.
Selbstmarketing in der Bewerbung
Erfolgreiches Selbstmarketing beginnt nicht erst im Bewerbungsgespräch, sondern schon wesentlich früher – nämlich bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen. Bereits die Gestaltung der Bewerbung zählt zu deiner „Marke“, die du präsentieren willst. Wichtig ist auch, dass die Unterlagen vollständig sind und der Lebenslauf ein professionelles Foto enthält. Immerhin gibt dieses dem Personaler bereits einen ersten Eindruck von dir.
Das Anschreiben ist quasi die Visitenkarte deiner Bewerbung. Es ist also essenziell, dass du deine Stärken benennst. Und zwar nicht nur als langweilige Aneinanderreihung, sondern anhand von konkreten Beispielen. Zudem sollten die aufgeführten Stärken alle für den ausgeschriebenen Job relevant sein. Überlege also, wie du deine verschiedenen Skills belegen kannst, aber bleibe dir dabei dennoch treu. Negative Sachen haben in der Bewerbung nichts verloren. Konzentriere dich voll und ganz auf deine Stärken.
Selbstmarketing im Bewerbungsgespräch
Nachdem du mit deiner Bewerbung dank deines Selbstmarketings überzeugt hast, folgt nun der nächste Schritt: das Vorstellungsgespräch. Hier hast du die Möglichkeit, Dinge aus deinem Lebenslauf noch einmal genauer zu erläutern und in einem positiven Licht zu präsentieren. Stelle hier noch einmal deutlich deine Qualifikationen in den Vordergrund. Bei der Selbstvermarktung spielt auch die Körpersprache eine entscheidende Rolle. Diese muss überzeugend sein und Selbstbewusstsein ausstrahlen, wenn du damit deine Stärken unterstreichen möchtest. Am besten übst du dein Auftreten vorher vor einem Spiegel oder einer Kamera.
Weitere Tipps zur Körpersprache findest du übrigens hier: Körpersprache im Vorstellungsgespräch: 5 absolute No-Gos
5 Tipps für erfolgreiches Selbstmarketing
Selbstmarketing spielt im Bewerbungsprozess eine große Rolle, doch auch im weiteren Verlauf deiner Karriere wirst du dich immer wieder gut vermarkten müssen, um vorwärts zu kommen. Natürlich gleicht eine perfekte Selbstdarstellung fehlende Fähigkeiten nicht aus. Doch wenn du gute Leistungen erbringst und es niemanden auffällt, kommst du auch nicht wirklich weiter.
Hier sind fünf schnelle Tipps, mit denen du dein Selbstmarketing-Game auf das nächste Level heben kannst.
1. Beschreibe dich in einem Satz
Schon mal was vom sogenannten Elevator Pitch gehört? Bei diesem Konzept geht es um den Gedanken, sich in der kurzen Zeit, in der ein Aufzug in die nächste Etage fährt, vorzustellen. Noch besser wäre es, wenn du das sogar in einem Satz schaffst. Diesen Satz kannst du auch super für deine Online-Profile verwenden. Er verhindert, dass du jemals wieder ins Stottern gerätst, wenn du danach gefragt wirst, was du eigentlich beruflich so machst. Überlege dir einen Satz, der direkt auf den Punkt bringt, wofür du stehst und was dich besonders macht. Das kann dir enorm bei deinem Selbstmarketing helfen.
2. Kenne deine Stärken und Schwächen
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, dass du deine Stärken genau kennst und am besten an konkreten Beispielen benennen kannst. Sie sind deine besten „Verkaufsargumente“, weshalb du dich vor einem Vorstellungs- oder Gehaltsgespräch unbedingt mit ihnen auseinandersetzen solltest. Nur, wenn du deine Stärken kennst, kannst du deine Kompetenzen entsprechend darlegen.
Wie du deine Stärken herausfindest, kannst du hier lesen: 6 Schritte, um deine Stärken zu finden und im Beruf zu nutzen
3. Lerne, dich selbst zu präsentieren
Um Erfolg im Job zu erreichen ist es wichtig, sich selbst gut präsentieren zu können. Selbstpräsentation ist ein großer Bestandteil des Selbstmarketings. Sie hilft dir dabei, mit anderen leichter in Kontakt zu treten und andere mit deiner Persönlichkeit zu überzeugen. Das hilft dir nicht nur im Vorstellungsgespräch, sondern auch in deiner weiteren Karriere.
Wie du mit einer sympathischen und authentischen Vorstellung bei anderen punktest, kannst du hier lesen: Selbstpräsentation: So stellst du dich richtig vor
4. Überprüfe deinen Online-Auftritt
Das Internet spielt eine wichtige Rolle, wenn es um deine Selbstvermarktung geht. Heutzutage kommst du um das Nutzen von Karrierenetzwerken kaum mehr herum. Auch eine eigene Webseite stärkt deine Außenwirkung und sorgt für einen positiven Eindruck bei Unternehmen. Setze Links zu deinen Online-Profilen in deine E-Mail-Signatur und teile neue Beiträge deines Blogs oder deiner Webseite mit den Kontakten in deinen sozialen Netzwerken.
Das Internet und Social Media bieten dir jede Menge Möglichkeiten, dich zu präsentieren. Nutze sie und bleibe aktiv. Überlege dir, wie du auf Unternehmen, Personaler und andere Besucher deiner Profile wirken und wofür du stehen willst. Achte unbedingt auf eine gute Qualität deiner Bilder und Texte.
Mehr zum Thema kannst du hier lesen: Social Media Präsenz in der Bewerbungsphase: 6 hilfreiche Tipps
5. Übertreibe nicht
All die oben genannten Punkte helfen dir dabei, dein persönliches Selbstmarketing voranzutreiben und sowohl Personaler als auch deinen Chef oder deine Chefin zu beeindrucken. Selbstvermarktung ist wichtig, dennoch solltest du es keinesfalls übertreiben. Denn dann erreichst du damit eher das Gegenteil. Niemand mag Leute, die ständig mit ihren Leistungen angeben.
Deshalb solltest du genau wissen, wann du etwas sagen und wann du lieber schweigen solltest. Außerdem ist es wichtig, immer bei der Wahrheit zu bleiben und dich nicht durch Lügen besser darzustellen. Falsche Bescheidenheit kommt allerdings auch nicht unbedingt gut an. Oft wirkt sie genauso arrogant. Behalte deshalb stets ein gesundes Mittelmaß.
Fazit
Selbstmarketing ist keine einmalige Sache und endet weder mit dem Abschicken einer Bewerbung noch mit einem Vorstellungsgespräch. Es ist für deine gesamte berufliche Laufbahn wichtig und unterstützt deinen Erfolg. Wie fast überall gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Weder übertriebene Lobgesänge auf dich selbst noch falsche Bescheidenheit bringen dich weiter. Finde einen Weg, der zu dir passt, und bleibe dir dabei selbst treu.
Aktuelle Jobangebote
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.