Multibanking ermöglicht es dir, zwei oder mehr Konten über eine gemeinsame Plattform zu führen. Dies bietet sich für dich an, wenn du einen besseren Überblick über deine Finanzen bekommen möchtest.

Was bedeutet Multibanking?

In der Regel hast du bei deiner Bank ein Girokonto eingerichtet. Auf dieses Konto überweist dein Arbeitgeber das monatliche Gehalt. Von dem Guthaben werden anschließend deine laufenden Kosten gedeckt. Du bezahlst deine Miete, deine Stromrechnung und die Aufwendungen für deinen Internetanschluss. Den verbleibenden Betrag nutzt du beispielsweise, um einzukaufen oder dich mit Freunden zum Essen in einem Restaurant zu verabreden.

Je umfangreicher deine Einnahmen und deine Ausgaben sind, desto schwieriger wird es für dich, den Überblick zu behalten. Hier bietet es sich für dich an, mehrere Konten einzurichten. Damit profitierst du nicht nur von einem besseren Überblick über alle deine Bankkonten – mit der zentralen Verwaltung hast du deine regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben immer im Blick und sparst überdies noch Zeit.

Jemand wirtschaftet sein Geld mit Multibanking
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Multibanking: Gibt es rechtliche Rahmenbedingungen?

Per Gesetz ist nicht festgelegt, wie viele Konten du in Deutschland haben kannst. Theoretisch ist es möglich, dass du sieben Konten und mehr führst. Dies lohnt sich insbesondere dann, wenn du neben deiner Tätigkeit als Arbeitnehmer noch weitere Einnahmen (z. B. aus der Vermietung einer Immobilie) erzielst.

Für einen besseren Überblick über deine Finanzen bietet es sich an, zwei oder mehr separate Konten einzurichten. Von dem ersten Konto bezahlst du deine kompletten fixen Kosten. Dies sind jene Kosten, die jeden Monat wiederkehren. Das zweite Konto legst du an, um hier die Mieteinnahmen und Mietausgaben zu verwalten. Auf einem dritten Konto parkst du das Geld für den nächsten Urlaub. Auf das nächste Konto überweist du einen Betrag, der dir jeden Monat zur freien Verfügung steht.

Jemand überprüft Finanzen
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Wie funktioniert Multibanking?

Multibanking bedeutet, dass du mehrere Konten eröffnest. Hierbei stehen dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

Möglichkeit 1

Du eröffnest bei verschiedenen Banken jeweils ein Girokonto. Die Verwaltung der Konten kann in diesem Fall nicht zentral erfolgen. Für dich ist die Alternative deshalb mit einem zusätzlichen Verwaltungsaufwand verbunden.

Möglichkeit 2

Du wählst eine Bank oder Sparkasse aus, bei der du zwei oder drei Konten errichtest. Hier besteht der Vorteil darin, dass du die verschiedenen Konten miteinander verbinden kannst. Bei dem Transferieren des Geldes von einem Konto zu einem anderen Konto kalkulierst du einen deutlich geringeren Zeitaufwand ein.

Im Idealfall nutzt du für das Multibanking eine App der Bank, bei der du die Girokonten eingerichtet hast. In diesen Apps sind Programmstellen hinterlegt, die dir eine schnellere Kommunikation zwischen den einzelnen Konten erlauben. Überdies kannst du mit einer App über die folgenden Funktionen des Multibankings verfügen:

  • Du kannst jederzeit die Kontobewegungen für alle Konten einsehen.
  • Mit der App vergleichst du komfortabel die Kontostände aller Konten.
  • Die App unterstützt dich bei den Transaktionen zwischen den Konten.
  • Wiederkehrende Daueraufträge lassen sich komfortabel verwalten.
  • Du wirst bei der Suche nach dem nächsten Bankautomaten unterstützt.

Welche Vor- und Nachteile sind mit dem Multibanking verbunden?

Das Multibanking ist für dich mit den folgenden Vor- und Nachteilen verbunden:

Vorteile

  • Du erhältst einen detaillierten Überblick über deine Einnahmen und deine Ausgaben. Mit dem Multibanking ist es möglich, einzelne Transaktionen zwischen den Konten besser zu verfolgen.
  • Du verwaltest deine Finanzen an einem zentralen Ort. Dies führt für dich zu einer deutlichen Zeitersparnis.
  • In der App für das Multibanking sind viele Transaktionen automatisiert. Dies führt zu einer deutlichen Fehlerreduzierung.
  • Du musst deine Transaktionen nicht von zu Hause ausführen. Mit einem mobilen Endgerät ist es dir möglich, von unterwegs eine Überweisung zu tätigen.
  • Für das Multibanking werden bei bestimmten Anbietern keine zusätzlichen Kosten erhoben.

Nachteile

  • Abhängig von deiner Wahl des Anbieters musst du in regelmäßigen Abständen Sicherheitsabfragen beantworten.
  • Ein Unbefugter benötigt nur einen Log-in, um Zugriff auf deine gesamten Finanzen zu bekommen.
Frau befüllt Sparschwein
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Was solltest du bei der Eröffnung mehrerer Gehaltskonten beachten?

Entschließt du dich dazu, dein Geld auf mehreren Konten zu verwalten, solltest du vor der Eröffnung die folgenden Punkte im Blick haben:

  • Das Multibanking wird dir von verschiedenen Anbietern ermöglicht. Um die für dich günstigste Variante zu wählen, vergleichst du die unterschiedlichen Konditionen. Ist es dir wichtig, ein kostenloses Girokonto zu führen oder möchtest du lieber einen festen Ansprechpartner haben? Diese Punkte gilt es im Vorfeld zu klären. Dabei entscheidest du auch, ob noch andere Personen Zugriff auf dein Konto bekommen sollen.
  • Informiere dich bei dem Anbieter deiner Wahl über die Kontoführungsgebühren, die du entrichten sollst. Beachte hierbei insbesondere, dass deine Bank dir nicht alle Leistungen in Rechnung stellen darf. So kann die Bank für die Erstattung einer abhandengekommenen Girokarte nur die Kosten in Rechnung stellen, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Kartenverlust stehen.
  • Ein zweites Konto solltest du nicht einrichten, um den Dispositionskredit für das erste Konto zu decken. Hierbei erfolgt direkt eine Meldung an die Schufa. Dies könnte sich für dich nachteilig auswirken, wenn du zu einem späteren Zeitpunkt einen Kredit aufnehmen möchtest.

Wie nutzt du das Multibanking für deine Karriereplanung?

Multibanking hilft dir dabei, deine Karriere besser zu planen. Bist du neben deiner Beschäftigung in einem Beruf nebengewerblich tätig, empfiehlt es sich aus den folgenden Gründen, die monatlichen Gehaltsüberweisungen von den anderen Einnahmen zu trennen.

Das erste Konto erfüllt den Zweck eines Girokontos, auf dem das Gehalt und deine monatlichen Ausgaben im Privatbereich verbucht werden. Das zweite Konto nutzt du ausschließlich für deine nebenberufliche Tätigkeit. Strebst du einen Jobwechsel an, legst du für die neue Tätigkeit ein neues Konto an. Die Abfindung deines alten Arbeitgebers lässt du dir auf dein altes Konto überweisen. So kannst du optimal planen, wofür du dieses Geld ausgeben möchtest.

Alternativ nutzt du neben deinem Girokonto ein weiteres Konto, um deine mittelfristigen Ziele zu erreichen. Für die Anschaffung eines Hauses oder eines Autos bietet es sich z. B. an, ein Festgeldkonto anzulegen. Du profitierst hier von höheren Zinsen, als wenn du dein Geld auf ein anderes Girokonto überweist. Allerdings musst du einplanen, dass du über das Geld auf einem Festgeldkonto über längere Zeit nicht verfügen kannst.

Fazit

Generell bist du es gewohnt, dein Geld auf einem Girokonto zu verwalten. Entscheidest du dich aber für die Verwaltung deiner Finanzen auf mehreren Konten, kannst du einige Vorteile für dich nutzen. Zum einen hast du einen besseren Überblick über deine Einnahmen und deine Ausgaben. Zum anderen sparst du mit dem Multibanking Zeit ein, weil du alle Transaktionen von einem einzigen Ort ausführst.

Du kannst das Multibanking auch optimal bei deiner Karriereplanung einsetzen. So wirst du sowohl bei einem Jobwechsel als auch bei der Aufnahme einer nebenberuflichen Tätigkeit optimal unterstützt. Beachte aber, dass du ein zweites Konto nicht eröffnest, um den Dispositionskredit eines anderen Kontos zu decken. Dies könnte sich nachteilig auswirken, wenn du zu einem späteren Zeitpunkt einen Kredit aufnehmen musst.

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