Vor zwei Wochen hast du noch gejammert, du kämst wirklich zuhause zu nichts und seist ja so im Stress. Plopp: Corona, #StayHome, ein Meer an Zeit. Oder eher ein dunkler, tiefer Abgrund voll mit Langeweile? Das kommt ganz darauf an, was du daraus machst.

#StayHome

Da momentan jegliche Outdooraktivitäten mit sozialen Kontakten flachfallen, und man ja so viel wie möglich zuhause bleiben soll, musst du Kreativität in den eigenen vier Wänden walten lassen. Wir ziehen uns also auf zwei Ebenen zurück ins Innenleben: einmal in die Wohnung, die sicher auch die eine oder andere Aufhübschung vertragen kann, und einmal in uns selbst. Denn: Ein wenig Seelenpflege schadet den meisten von uns sicherlich auch nicht. Damit kann es also beginnen, das diesjährige Großreinemachen, jetzt sogar zweigleisig. Profitieren werden davon

  • dein Zuhause und
  • dein Seelenfrieden.

Wahre Putzteufel wissen es eh schon lange, doch auch allen anderen sei gesagt: Putzen kann durchaus eine äußerst befriedigende Wirkung haben. Man muss da gar nicht pathetisch werden: Es ist einfach eine überschaubare, konkrete Arbeit, deren Effekt und Erfolg man direkt im Anschluss sieht. Und das macht irgendwie zufrieden; so ist der Mensch nun mal gestrickt.


1. Frühjahrsputz

Sitzt man nun tagein, tagaus in den eigenen vier Wänden, fallen einem plötzlich sehr viele Dinge auf, über die man vorher großzügig hinweggesehen hat. Und daraus resultieren jede Menge Arbeitsaufträge, die da wären:

  • Fenster putzen
  • Vorhänge waschen
  • Die klitzekleinen Fugen im Bad säubern
  • Küchenschränke feucht auswischen
  • Heizkörper sauber machen
  • Kühlschrank abtauen und putzen …

Mag sein, dass viele jetzt die Augen verdrehen bei dieser unattraktiven Liste. Aber abwarten: Den Fenstern ist es schließlich egal, ob sie an Tag 2 der Homeofficezeit im engagierten Meister-Proper-Wisch-Modus oder an Tag 12 aus Verzweiflung geputzt werden…

Frühjahrsputz
Bildquelle: www.istockphoto.com / Vasyl Dolmatov

2. Home Styling

Jetzt, wo alles glänzt und blinkt, könnte man durchaus auch mal wieder mehr positive Energie in die eigenen vier Wände bringen. Es muss ja nicht Feng-Shui sein, aber ein bisschen Möbel rücken lässt ganz neue Eindrücke entstehen.

Willst du professionell an die Sache herangehen, zeichnest du den Grundriss deines Zimmers, in dem du umräumen möchtest, auf Millimeterpapier auf. Nun misst du deine festen Möbelstücke wie Bett, Schrank, Sofa o. ä., die wieder Platz im Zimmer finden sollen, ab und überträgst ihre Abmessungen in einem passenden Maßstab ebenfalls auf Millimeterpapier. Dann schneidest du Mini-Bett, Mini-Schrank und Mini-Sofa aus und kannst diese nun munter in deinem Grundriss herumschieben und so deren optimale, neue Position finden. Und das ist übrigens auch der perfekte Zeitpunkt, um auszumisten: Gerade jetzt, wo alle ständig daheim sind, muss Platz geschaffen werden. Da können der eine oder andere hässliche Stuhl oder Beistelltisch doch gleich mal in den Keller wandern.


3. Soulfood kochen

Einkaufen gehen ist ja Gott sei Dank erlaubt, und deshalb kannst du für deine nächste Supermarkt-Shoppingliste auch durchaus mal etwas mehr Hirnschmalz aufwenden. Suche dir ein abgefahrenes Rezept heraus, das du immer schon mal kochen wolltest, kaufe dafür ein und reserviere dir einen Abend (momentan hast du ja die Auswahl) für eine gemeinsame Koch-Session mit deinen Liebsten. Dadurch hast du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Zeit vergeht beim Kochen wie im Flug und du hältst mit einem leckeren Menü Leib und Seele zusammen. Übrigens: Ab Woche 3 im Homeoffice startet unsere Reihe mit den Diättipps…


4. Musik, Musik, Musik

„Musik ist ein kleiner Einblick ins Paradies“, soll einmal ein schlauer Mann gesagt haben. Und für viele ist die Musik in Krisenzeiten tatsächlich so etwas wie ein heilsamer Rettungsanker. Wer ein Instrument beherrscht oder gerne singt, hatte vielleicht in den letzten Tagen sowieso schon den Drang verspürt, Musik zu machen – vielleicht auch nach langer Zeit wieder mal.

Musizieren hat gerade jetzt einen wunderbaren Effekt: Man ist konzentriert bei der Sache und erschafft dabei etwas, was – im Idealfall – der Seele guttut. Bei wem die musikalischen Kenntnisse eher Gefahr laufen, seelische Verletzungen hervor zu rufen, dem sei geraten, auf die passive Seite zu wechseln. Egal welcher Musikgeschmack deiner ist: Höre bewusst deine Lieblingsstücke, vor allem auch, ohne dabei etwas anderes zu machen. Dann wirst du feststellen, dass Musik es schafft, Emotionen auszulösen – und die sollten ja auch mal rausgelassen werden.

Gitarre spielen
Bildquelle: www.istockphoto.com / DeanDrobot

5. Bücher: In die Reihe!

Ein Glückspilz, wer in diesen Zeiten seinen Heimarbeitsplatz vor einem vollen Bücherregal aufschlagen kann. Eine große Bibliothek ist jetzt ein wahrer Schatz: Nicht nur, dass viele Bücher im Wohnzimmer gut aussehen, nein, sie laden auch dazu ein, mal wieder zuzugreifen. Ein Bücherregal ist ja immer auch so etwas wie eine Schatztruhe mit Juwelen aus der eigenen Vergangenheit. Unterziehst du es einem genaueren Blick, so fällt dir sicherlich mindestens zu jedem zweiten Buch eine Anekdote oder eine Erinnerung ein an die Zeit, in der du es gelesen hast. Vielleicht findest du jetzt auch die Zeit, mal wieder Ordnung in deine Büchersammlung zu bringen. Hierbei gibt es ja ganz unterschiedliche Ansätze, nach denen man seine Bücher im Regal sortieren kann. Hier ein paar Anregungen:

A: Typ Harmonie-Hansel
Die Bücher werden farblich nach ihren Buchrücken sortiert, sodass sich harmonische Farbverläufe von Sonnengelb über Frühlingsgrün bis hin zu Himmelblau ergeben. Das kann einen positiven Nebeneffekt auf Farbgestaltung und Raumgefühl im Zimmer haben. Allerdings steht dann halt auch der Prag-Reiseführer zwischen der Urlaubs-Lovestory und der Feuerbach-Biografie.

B: Typ Blender
Die seichten Romane und billigen Schmonzetten werden in die zweite Reihe verfrachtet. Vorne glänzen fremdsprachige Klassiker und intelligente Sachbücher zur aktuellen Weltpolitik. Aber Achtung: Vorher die Folie entfernen!

C: Typ Korinthenkacker
Wer nach diesem Schema Ordnung in sein Bücherregal bringt, wendet ganz einfach die alphabetische Sortiermethode an. Alle Bücher werden in der alphabetischen Reihenfolge nach Autorenname eingeräumt. Das wirkt jetzt etwas kleinkariert, hat aber den Vorteil, dass man Jesper Juuls Erziehungsratgeber „Grenzen, Nähe, Respekt“ auch sofort zur Hand hat, wenn man ihn braucht. Nämlich: jetzt.


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