Deine Bewerbung ist dein erster Kontakt zum potenziellen neuen Arbeitgeber. Sie entscheidet darüber, ob du zum Gespräch eingeladen wirst. Das Anschreiben ist unter den Bewerbungsunterlagen das einzige Dokument, das sich direkt an den Arbeitgeber richtet. Nutz diese Chance und überzeuge die Personalverantwortlichen von dir.

Der Aufbau: Wie sieht das optimale Bewerbungsschreiben aus?

Für das Anschreiben gibt es formale Richtlinien. Es sollte auf eine DIN A4-Seite passen und ist in drei bis vier Absätze aufgeteilt. Der typische Aufbau des Bewerbungsschreibens beinhaltet:

  • Kopfzeile
  • Empfänger
  • Datum und Betreff
  • Anrede
  • Einleitung Bewerbungsschreiben
  • Hauptteil Bewerbungsschreiben
  • Abschluss

Die Kopfzeile im Anschreiben

In der Kopfzeile stehen deine Kontaktdaten, also dein vollständiger Name, deine Anschrift, deine Telefonnummer und deine E-Mail-Adresse. Klar, die Daten stehen bereits in deinem Lebenslauf – sie sollten aber auch auf dem Anschreiben vermerkt sein.

Deine Empfängerdaten im Bewerbungsschreiben

Die Empfängerdaten sind traditionell ein weiterer wichtiger formaler Bestandteil des Bewerbungsschreibens. Bereits hier solltest du, wenn möglich, deinen korrekten Ansprechpartner im Unternehmen notieren.

Datum und Betreff

Nun folgen das Datum und der Betreff. Der Betreff kann „Bewerbung als X“, „Initiativbewerbung als X“ lauten und sollte die in der Ausschreibung verwendete Bezeichnung widerspiegeln. Nimm auch die Kennziffer der Job-Ausschreibung mit in den Betreff, falls eine angegeben ist. So können die Personalverantwortlichen deine Bewerbung direkt zuordnen.

Die richtige Anrede in deinem Anschreiben

Achte bei der Anrede darauf, den richtigen Ansprechpartner zu adressieren. Meist steht der Name der Personalverantwortlichen direkt in der Stellenanzeige oder auf der Karriereseite des Unternehmens. Ist dies nicht der Fall, kannst du online recherchieren – zum Beispiel über soziale Business-Netzwerke. Oder du rufst einfach direkt beim Unternehmen an, wenn die Online-Recherche nichts ergeben hat. Ist tatsächlich kein direkter Ansprechpartner vorhanden, kannst du alternativ die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ verwenden.

Der Inhalt: Was gehört in ein Bewerbungsschreiben?

Dein Bewerbungsanschreiben hat eine einzige Grundaussage: Du bist die beste Wahl für die ausgeschriebene Stelle! Den Inhalt deines Anschreibens stimmst du auf diese Aussage ab. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du jedes Anschreiben möglichst individuell formulierst und auf die jeweilige Stelle, das Unternehmen und dein Interesse an beidem beziehst.

Unser Tipp: Standardanschreiben, die als Serienbrief an jedes beliebige Unternehmen gerichtet sein könnten, verschwinden schnell im Bewerbungsstapel des Personalers und geraten leicht in Vergessenheit.

Mach deutlich, dass du die optimale Besetzung für den Job bist, indem du im Anschreiben folgende Fragen beantwortest:

  • Warum bewirbst du dich auf die ausgeschriebene Stelle?
  • Warum bist genau du aus fachlicher Sicht die ideale Besetzung für die Stelle?
  • Warum bist genau du aus charakterlicher Sicht die ideale Besetzung für die Stelle?
  • Wie hebst du dich von anderen Bewerbern ab?

One in a Million: die Einleitung im Bewerbungsschreiben

Ein guter Einstieg ins Anschreiben ist nicht immer einfach. Aber die Mühe lohnt sich. Stell dir mal vor, du gehst jeden Tag mehrere Bewerbungen durch und liest hunderte Anschreiben im Jahr. Welche Anschreiben wecken dann am ehesten dein Interesse: Standardeinleitungen, die sich kaum voneinander unterscheiden, oder ein individueller erster Satz, der Persönlichkeit zeigt?

Unser Tipp: Eine gute Einleitung ist ein Pluspunkt für dich. Sie weckt das Interesse der Personaler. Verzichte also auf typische Standardfloskeln, wie: „Hiermit bewerbe ich mich bei Ihrem Unternehmen für die ausgeschriebene Stelle“ oder „Mit großer Freude und großem Interesse habe ich Ihre Ausschreibung gelesen“.

Hast du einen persönlichen Bezug zum Unternehmen – kaufst du zum Beispiel seit Jahren im Shop des Unternehmens ein? Bist du begeistert von der Unternehmenskultur des Arbeitgebers und freust dich riesig auf die Chance, dort zu arbeiten? Bessere individuelle Aufhänger für dein Bewerbungsschreiben kannst du kaum finden.

Textbeispiel: „Seit ein paar Jahren verfolge ich die Projekte X und Y und die Geschichte Ihres Unternehmens mit großem Interesse. Nun habe ich gelesen, dass Sie einen Projektmanager in Ihrem Team suchen. Mit meiner neunjährigen Berufserfahrung in diesem Bereich und der Begeisterung für Ihr Unternehmen, möchte ich sehr gerne als neues Team-Mitglied zum weiteren Erfolg Ihrer Firma beitragen.“

Hier bekommst du Tipps und Inspiration für einen individuellen Einleitungssatz im Bewerbungsanschreiben.

Individuell und facettenreich: der Hauptteil des Bewerbungsschreibens

Der Einleitungssatz ist geschafft? Dann geht’s jetzt an den Hauptteil deines Anschreibens. Bitte formuliere jetzt aber nicht einfach munter deinen Lebenslauf um: Im Hauptteil solltest du zeigen, warum du mit deinen Fähigkeiten und deinen Eigenschaften ein Volltreffer für die ausgeschriebene Stelle bist.

Guck also direkt nochmal nach, was das Unternehmen von den Bewerbern erwartet und überleg dir, was davon auf dich zutrifft. Darauf beziehst du dich dann und formulierst dein Anschreiben ganz individuell. Zeig den Personalverantwortlichen, warum du die beste Wahl für die Stelle bist und welche Fähigkeiten du mitbringst. Hierbei wird zwischen den „hard skills“ und den „soft skills“ unterschieden:

  • Hard Skills: Sie beschreiben deine fachlichen Kompetenzen, also deine Ausbildung, deinen erfolgreich absolvierten Abschluss und deine beruflichen Erfahrungen im gewünschten Beruf oder der Branche.
  • Soft Skills: Sie beschreiben deine persönlichen charakterlichen Eigenschaften. Überleg dir fürs Anschreiben, welche davon besonders wichtig für deinen Job sind (etwa soziale Kompetenz für Lehrer oder Altenpfleger oder strukturiertes Arbeiten für Projektmanager).

Deine persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften zeigen am besten, ob du zu dem Job passt. Deshalb solltest du sie überzeugend präsentieren und mit deinem Know-how glänzen. Lass dich von folgenden Textbeispielen inspirieren:

Textbeispiel 1: „Eine gute Auffassungsgabe und Konzeptionsstärke sowie die selbständige und zielgerichtete Bearbeitung von Projekten bilden die Grundlage für meine aktuelle Position als Teamleiter Projektmanager. Nur damit konnten Projekte wie XX und YY erfolgreich und innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden.“

Textbeispiel 2: „Ein Meilenstein für meine persönliche Karriere war unter anderem das Projekt XY, bei dem ich als Hauptverantwortlicher eng mit den Abteilungen XX und YY zusammenarbeitete. Nach nur drei Monaten konnten wir das Projekt erfolgreich abschließen. Das Unternehmen profitierte immens und gewann mit dem Projekt den Award BB 2016.“

Textbeispiel 3: „Bis Januar 2016 nahm ich an dem Fernkurs ZZ teil. Dort eignete ich mir neben der regulären Arbeitszeit das Spezialwissen zu XX an. Die bei Ihnen ausgeschriebene Stelle würde es mir ermöglichen, genau dieses Know-how sowie meine bisher gesammelten praktischen Erfahrungen gewinnbringend in Ihrem Unternehmen einzubringen.“

Unser Tipp: Formuliere dein Anschreiben so, wie es für die jeweilige Stelle und durch den Stil der Stellenanzeige angebracht erscheint. Nimm im ganzen Bewerbungsschreiben Bezug auf das Unternehmen.

Abgerundet: der Abschluss des Anschreibens

Im letzten Teil deines Bewerbungsschreibens bringst du folgende Punkte unter:

  • deine Gehaltsvorstellung (wenn gefordert)
  • deine Kündigungsfrist (wenn gefordert)
  • Vermerk, ob du dich für eine Vollzeit oder Teilzeit-Stelle bewirbst (optional)
  • Bitte um den vertraulichen Umgang mit deiner Bewerbung (bei bestehendem Arbeitsverhältnis)

Die meisten dieser Punkte sind optional oder müssen nur von dir angegeben werden, wenn in der Stellenausschreibung direkt danach gefragt wird. Dein Abschlusssatz im Anschreiben sollte deinen bisherigen Text abrunden und zeigen, dass du an der Stelle stark interessiert bist. Er kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen:

Textbeispiel 1: „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei einem Jahresbruttogehalt von X Euro, meine Kündigungsfrist beträgt einen Monat bis zum Monatsende.
Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch von meinen Kompetenzen zu überzeugen.“

Textbeispiel 2: „Da ich mich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinde, bitte ich um einen vertraulichen Umgang mit meiner Bewerbung.
Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr.“

Das Anschreiben schließt du nun mit einer Grußformel („Mit freundlichen Grüßen“) und deiner Unterschrift ab.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Bewerbungsanschreiben

Hier gibt’s weitere Fragen zum Anschreiben im Überblick.

Wie werden die Gehaltsvorstellungen angegeben?

Die Angabe der Gehaltsvorstellung im Schlussteil deines Schreibens wird als Jahresbrutto angegeben. So kannst du zum Beispiel schreiben, dass du dir ein Jahresbrutto von X Euro vorstellst.

Hier erhältst du weitere Informationen zur Gehaltsvorstellung in der Bewerbung.

Was gehört nicht in ein Bewerbungsanschreiben?

Es gibt natürlich einige Dinge, die du nicht im Anschreiben erwähnen musst. Es ist zum Beispiel nicht wichtig, wie viele Kinder du hast oder ob du ledig oder geschieden bist. Diese Infos stehen in deinem Lebenslauf.

Vermeide auch Formulierungen im Konjunktiv. „Würde“, „hätte“ und „könnte“ wirken unsicher – und du möchtest ja schon im Bewerbungsschreiben selbstbewusst wahrgenommen werden.

Wird ein Bewerbungsanschreiben unterschrieben?

Ein klares „Ja“ zu dieser Frage. Deine Unterschrift ist wichtig, auch wenn du die Bewerbung und das Anschreiben online versendest. Sie zeigt, dass deine Angaben korrekt sind. Für die Online-Bewerbung scannst du deine Unterschrift einfach ein und setzt sie als Bild unter das Anschreiben.

Wo wird das Bewerbungsschreiben in der E-Mail-Bewerbung platziert?

Auch bei dieser Form der Bewerbung ist das Anschreiben ein wichtiger Bestandteil, das allerdings nicht in die E-Mail selbst hinein kommt. In der Mail gehst du nur kurz darauf ein, auf welchen Job im Unternehmen du dich bewirbst und dass deine vollständige Bewerbung im Anhang zu finden ist.

Viele Unternehmen geben in der Stellenausschreibung genau an, in welcher Form sie deine E-Mail-Bewerbung erhalten möchten. Wenn nicht anders angefordert, solltest du das Bewerbungsschreiben gemeinsam mit Lebenslauf, Zeugnissen und Co. in einer PDF-Datei abspeichern. So können die Personalverantwortlichen deine Bewerbungsdatei genau zuordnen und müssen nicht zusammensuchen, welches Anschreiben zu welchen Bewerbungsunterlagen gehört.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.