Hast du dich schonmal gefragt, wer sich um die Einführung von neuen Banknoten kümmert? Wer die neu gestalteten 50-Euro-Scheine in den Umlauf bringt und den Euro-Kurs stabil hält? In der Regel sind das die Menschen, die ein duales Studium Zentralbankwesen absolviert haben und bei der Deutschen Bundesbank arbeiten. Sie überprüfen auch, ob bei einer Bankgründung auch alle möglichen Vorschriften eingehalten werden.

Ein duales Studium Zentralbankwesen ist mindestens genauso vielfältig, wie sich die Jobbeschreibung anhört. Denn hier erhältst du nicht nur Einblicke in die Arbeitsweise der Bundesbankfilialen, sondern lernst in der Theorie auch noch, wie das alles funktioniert. Das klingt doch spannend, oder?

Wie lange dauert das duale Studium Zentralbankwesen und wie ist der Ablauf?

Das duale Studium Zentralbankwesen wird ausschließlich von der Deutschen Bundesbank angeboten und dauert drei Jahre. In diesen drei Jahren wechseln sich Theorie und Praxis regelmäßig ab. Das bedeutet, du verbringst mehrere Monate an der Hochschule und ebenso viele Wochen in einer Filiale der Deutschen Bundesbank. Die Hochschule befindet sich in Hachenburg und wenn du nicht in einer Filiale eingesetzt wirst, lernst du die Zentrale oder auch die Hauptverwaltung kennen.

Egal, in welcher Abteilung du dich wiederfindest, es wird sich immer alles um Finanzen drehen. In den sechs Semestern lernst du ausführlich, wie das Finanzwesen funktioniert und welche Bereiche die Bundesbank verwaltet. Außerdem wirst du die Themen Bankenrecht und Bankenaufsicht auf deinem Stundenplan wiederfinden.

Das Grundstudium dauert sechs Monate, also ein Semester. Hier lernst du rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen und schnupperst auch in den Bereich der Volkswirtschaftslehre hinein. Daran schließt sich das Aufbaustudium an, welches ebenfalls nur ein Semester dauert. Hier lernst du beispielsweise, was eigentlich so eine Bankenaufsicht macht. Hast du das erste Jahr erfolgreich hinter dich gebracht, folgen die sogenannten Vertiefungsstudien. Hier suchst du dir einen bestimmten Schwerpunkt aus, in den du dich anschließend voll und ganz reinstürzt. Das kann der Bereich bankbetriebliche Funktionen sein, aber auch Aufsichts- und Finanzstabilitätsfunktionen, Querschnittsfunktionen oder Personalwesen und Controlling sein.

Du wirst Fallstudien durchführen, mit den anderen Studierenden in Gruppen zusammenarbeiten und alles zu IT-gestützten Analysemethoden lernen. Bevor du dich an deine Bachelorarbeit wagst, gibt es noch die Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu machen und bis zu sieben Wochen in einer europäischen Zentralbank zu arbeiten. Die praktische Zeit verbringst du bei der Deutschen Bundesbank. Hier erwarten dich die unterschiedlichsten Aufgaben, je nach Einsatzort und Abteilung. An einem Tag behebst du Störungen im Abwicklungssystem, am nächsten Tag findest du dich im Bereich des Zahlungsverkehrs wieder. Langweilig wird es hier auf jeden Fall nicht.




Was ist besonders am dualen Studium Zentralbankwesen?

Abschließen wirst du das Studium mit dem Bachelor of Science – Zentralbankwesen/Central Banking. Das Besondere ist, dass du mit diesem Studienabschluss automatisch Beamter oder Beamtin wirst und im gehobenen Bankdienst arbeiten kannst. Zunächst beläuft sich dieser Status auf drei Jahre zur Probe, danach erweitert er sich aber auf die Lebenszeit.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um ein duales Studium Zentralbankwesen zu absolvieren?

Um an ein solches duales Studium des Zentralbankwesens zu gelangen, solltest du mindestens eine Hochschulreife, beziehungsweise ein Abitur oder Fachabitur in der Tasche haben. Außerdem musst du deutsche/r Staatsangehörige/r oder eine andere europäische Staatsangehörigkeit besitzen. Sehr gute Englischkenntnisse solltest du ebenfalls vorweisen können.

Persönlich sollte dich das Themengebiet der Finanzen interessieren und faszinieren, denn es wird den wesentlichen Teil deines späteren Berufslebens ausmachen. Außerdem schadet Organisationstalent nicht und eine analytische Denkweise solltest du ebenfalls beherrschen. Wenn du große Schwierigkeiten mit der englischen Sprache hast oder dich nicht gern lang mit einem Thema beschäftigst, ist das duale Studium des Zentralbankwesens wahrscheinlich nichts für dich.

Wo kann ich nach meinem dualen Studium des Zentralbankwesens arbeiten?

Nach Abschluss des Studiums hast du die Möglichkeit, in den Bereichen Geldpolitik, Bankenaufsicht oder Währungssysteme zu arbeiten. Außerdem stehen dir die Zentrale der Deutschen Bundesbank sowie die Hauptverwaltung und 27 Filialen zur Verfügung. Genauer gesagt kannst du dort als Prüfer/in in der Bankenaufsicht arbeiten, im Bereich des Zahlungsverkehrs oder auch in der IT oder im Personal. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos, beschränken sich jedoch auf die Deutsche Bundesbank.

Wenn du überlegst, deinen Wohnort gegen einen neuen zu tauschen, ist das kein Problem, denn die Bundesbank hat neben der Zentrale in Frankfurt am Main Filialen in ganz Deutschland. Außerdem wird in den Bereichen der neun Hauptverwaltungen immer wieder Leitungspersonal gesucht.

Welche Arbeitszeiten habe ich nach meinem dualen Studium des Zentralbankwesens?

Deine Arbeitszeit richtet sich dann nach dem entsprechenden Einsatzort, beschränkt sich aber auf Werktage. In der Zentrale gibt es die Möglichkeit, mit Gleitzeit zu arbeiten, in den Filialen musst du dich den dortigen Zeitregelungen anpassen.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Die Zukunftschancen bei der Deutschen Bundesbank sind nach einem erfolgreichen Studienabschluss sehr gut. Du hast vielfältige Möglichkeiten, bei der Bundesbank zu arbeiten und die Frage der Übernahmemöglichkeiten stellt sich gar nicht erst. Denn die Deutsche Bundesbank bildet ausschließlich für den eigenen Bedarf aus, eine anschließende Arbeitsstelle ist also in den allermeisten Fällen selbstverständlich. Und auch später im Job ist die Bundesbank darauf aus, die fachlichen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter weiter auszubauen und bietet verschiedene Personalentwicklungsprogramme an.

Was verdiene ich nach meinem dualen Studium des Zentralbankwesens?

Das Gehalt als Beamter oder Beamtin bei der Deutschen Bundesbank richtet sich nach verschiedenen Kriterien, wie den Anwärtergrundbetrag, den Familienzuschlag und andere vermögenswirksame Leistungen. Den Familienzuschlag bekommst du bereits, wenn du verheiratet bist, aber auch wenn du das noch nicht bist, aber eins oder mehrere Kinder hast.

Zunächst wirst du in eine entsprechende Besoldungsgruppe eingestuft. Du kannst mit einem Grundgehalt von rund 30.000 Euro brutto im Jahr rechnen. Die Gehälter steigen natürlich mit zunehmender Berufserfahrung und eben auch dann, wenn du vermögenswirksame Leistungen oder eine Familie vorweisen kannst. Diese Regelungen zum Verdienst sind im Bundesbesoldungsgesetz festgelegt und können in den einzelnen Landesbesoldungsgesetzen nachgelesen werden. Genaue Zahlen zu allen Berufsmöglichkeiten bei der Bundesbank findest du auch im Netz beim Beamtenbund und der Tarifunion.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.