Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Vermessungstechniker/in während der Ausbildung?

Die Ausbildung als Vermessungstechniker/in ist abwechslungsreich und du bekommst Einblicke in die verschiedensten Arbeitsbereiche in deinem zukünftigen Beruf. Bist du mit deinem Team draußen im Einsatz, trifft man dich mit Vermessungsgeräten auf Baustellen, im Gelände oder in Straßen und auf Grundstücken.

Du solltest dich bei jedem Wetter draußen wohlfühlen, denn sowohl im Sommer als auch im Winter bist du „im Außendienst“ unterwegs. Natürlich ist bei Wind, Wetter, Regen, Sommerhitze und Sonne sowohl Konzentration als auch Präzision gefragt, denn eine falsche Zahl oder eine falsche Messung können dazu führen, dass ein gesamter Messvorgang beeinträchtig wird.

Bist du ein Teamplayer / eine Teamplayerin? Hervorragend, denn die einzelnen Arbeitsschritte in einer Vermessung erfordern Absprache und Zusammenarbeit. Vermessungstechniker/innen arbeiten im Team und können sich aufeinander verlassen.

Soll zum Beispiel ein Gebäude vermessen werden, führt dich dein erster Arbeitsschritt zum Liegenschaftskataster. Du verschaffst dir einen Überblick über bestehende Daten, die geografische Lage, die Bebauung und den Nutzungszweck. Diese Daten ergänzt du mit deinem Team vor Ort; Neigungen, Längen und Höhen des Grundstückes werden mithilfe Vermessungspunkten und Messinstrumenten (z. B. Tachymeter, GPS-Geräte) millimetergenau vermessen.

Arbeitest du in der Bergvermessung, so bist du nicht nur über Tage, sondern auch unter Tage unterwegs. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Vermessung und Berechnung von Rohstoffvorkommen.

Zurück im Büro geht’s an den Computer. Hier sind räumliches Vorstellungsvermögen und ein gutes Zahlen- und Mathematikverständnis für Berechnungen, Auswertungen von Messwerten und auch für die Arbeit am Zeichentisch gefragt. Fehlende Werte werden in Karten eingetragen und im Liegenschaftskataster aktualisiert. Spezielle CAD-Programme ermöglichen zwei- und dreidimensionale Ansichten des Grundstückes, des Gebäudes und der angrenzenden Liegenschaften, so verschaffst du dir einen Gesamteindruck des Geländes. Auch Online-Kartendienste werden von Vermessungstechnikern / Vermessungstechnikerinnen aktuell gehalten. 

Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Vermessungstechniker/in und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung zum/zur Vermessungstechniker/in dauert in der Regel 3 Jahre und läuft dual. Als Voraussetzung bringst du mindestens einen Realschulabschluss oder einen vergleichbaren mittleren Bildungsabschluss mit. Die schulische Ausbildung beinhaltet unter anderem schwerpunktmäßig das Fach Mathematik (z. B. Berechnung von Flächen und Höhen sowie Erdkunde / Geographie (z. B. Umgang mit Koordinatensystemen und Interpretation von Luftbildern).

In der betrieblichen Ausbildung liegt – je nach Ausbildungsbetrieb – der Schwerpunkt auf der Fachrichtung Vermessung oder Bergvermessung. Verwendung von spezifischen Messgeräten, die Berechnung von Lagen, Flächen und Bebauung von Grundstücken sind ebenso Ausbildungsinhalt wie die Verarbeitung der Daten zu Karten und Plänen am Computer mithilfe spezieller Programme.

Ebenso lernst du alles rund um kundenorientierte Auftragsbearbeitung, Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Unterscheidung von Grundlagen der Bodenschätzung, Erhebungsdaten für das Liegenschaftskataster, Rohstoffvorkommen im Bergbau und vieles mehr.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Vermessungstechniker/in zu werden?

Als Vermessungstechniker/in solltest du gerne im Team arbeiten und dich gerne in einem sehr abwechslungsreichen Job bewegen. Du brauchst auf alle Fälle ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und Spaß an Mathematik und Geografie. Auch ein grundlegendes Verständnis für Physik ist von Vorteil, wenn zum Beispiel elektrische Messungen oder Auswertung vorgenommen werden müssen.

Du liebst es, bei jedem Wetter draußen zu sein, dich auch auf unwegsamen Geländen und Baustellen, manchmal auch durch Matsch und Schlamm zu bewegen? Du bist trittsicher und hast ein gutes Auge? Dann ist die Ausbildung als Vermessungstechniker / Vermessungstechnikerin für dich genau richtig!

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Vermessungstechniker/in arbeiten?

Ingenieurbüros, Vermessungsbüros, Tief- und Straßenbau, Stadtwerke, … die Vermessungstechniker/innen als Fachkräfte sind in vielen Technikbereichen geschätzt und gefragt. Auch Messtechniker Jobs können eine Jobmöglichkeit darstellen.




Was verdiene ich als Vermessungstechniker/in nach meiner Ausbildung?

Du kannst als Vermessungstechniker/in mit einem Einstiegsgehalt von ca. 25.062 Euro rechnen. Mit wachsender Berufserfahrung, entsprechenden Weiterbildungen oder einem Studium kann sich dein Gehalt als Vermessungstechniker/in jedoch steigern. Stellenanzeigen für Vermessungstechniker/innen finden sich regelmäßig in Stellenanzeigen und Online-Portalen, auch Ausbildungsbetriebe übernehmen oft ihre Auszubildenden, wenn diese das Ausbildungszeugnis in der Tasche haben.

Welche Arbeitszeiten habe ich als Vermessungstechniker/in?

Je nach Arbeitgeber liegen die Arbeitszeiten als Vermessungstechniker/in in Vollzeit im Durchschnitt zwischen 35 – 40 Stunden pro Woche. Kommt ein Projekt in die heiße Abschlussphase, können eventuell auch Überstunden gefragt sein.

Gibt es Besonderheiten im Job als Vermessungstechniker/in zu beachten?

Als Vermessungstechniker/in brauchst du auf jeden Fall ein grundsätzliches Verständnis und eine gewisse Begeisterung für Mathematik, da sie dich in deinem Berufsalltag ständig begleiten wird. Auch Erdkunde / Geografie sollten dich interessieren, damit du deinen Beruf mit Begeisterung und zu deiner Zufriedenheit ausüben kannst. Technisches Verständnis und die digitale Verarbeitung von Daten und Zahlen sollte dir liegen. Bist du mit deinem Team auf Baustellen oder generell im Außendienst unterwegs, ist entsprechende Schutzkleidung (Warnweste, Helm, Sicherheitsschuhe) obligatorisch. Außerdem solltest du offen im Umgang mit Kunden und Kollegen sein.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Vermessungstechniker/in aus?

Nach der Ausbildungszeit möchtest du vielleicht erst einmal Berufserfahrung sammeln und dein gelerntes Wissen praktisch anwenden und vertiefen. Natürlich gibt es aber auch die Möglichkeit, sich weiterzubilden, vielleicht sogar im Ausbildungsbetrieb. Ein Beispiel ist die Weiterbildung als Techniker/in mit Fachrichtung Vermessungstechnik. Auch ein Studium (Vermessungstechnik, Geoinformatik, …) bietet sich an, um das eigene Wissen zu vertiefen und in höhere Gehaltsklassen aufzusteigen. 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.