Welche Tätigkeiten übernimmt man während der Verfahrensmechaniker Ausbildung?

Viele Konsumenten wissen aus welchem Material ihre Gebrauchsgegenstände geschaffen sind. Wie weit der Weg vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt ist, können sie aber höchstens erahnen. Du weißt es nach deiner Verfahrensmechaniker Ausbildung ganz genau.

Gemeinsam mit deinen Ausbildern mischst du chemische Stoffe zusammen, um aus diesen Mixturen später Gegenstände wie Autoreifen oder Kinderspielzeug herzustellen. Wie du siehst, ist dein Anwendungsbereich enorm.

Bei der Herstellung der Produkte können natürlich immer wieder Fehler auftreten. Du nimmst hin und wieder Proben und untersuchst sie auf ihre Eigenschaften. Unregelmäßigkeiten meldest du deinen Vorgesetzten. Als Team findet ihr anschließend heraus, ob mehrere Artikel betroffen sind und ausgetauscht werden müssen.

Um eine möglichst große Stückzahl in kurzer Zeit zu produzieren, werden bei der Fertigung Maschinen eingesetzt. Als Verfahrensmechaniker Azubi wirst gleich zu Beginn an den technischen Geräten eingewiesen, sodass du die Messangaben korrekt lesen und interpretieren kannst.

Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Verfahrensmechaniker und wie ist der Ablauf?

Die duale Ausbildung erstreckt sich über drei Jahre und findet sowohl im Lehrbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Der Unterricht kann im wöchentlichen Rhythmus oder als Block vermittelt werden.

Die Lehrlinge können außerdem wählen, welchen Themenschwerpunkt sie bevorzugen. Zur Auswahl stehen neben der Kunststoff- und Kautschuktechnik auch der Transportbeton, die Beschichtungstechnik und die Glastechnik.

Unabhängig von der Spezialisierung sind die ersten 24 Monate der Ausbildung in der Schule durch das Kennenlernen der Werkstoffe, die Herstellung simpler Baugruppen und die Anwendung von Steuerungstechniken geprägt.

Im Lehrbetrieb stehen parallel dazu die Durchführung von Messungen, die Instandhaltung von Betriebsmitteln und die Planung der Arbeitsprozesse auf dem Plan.

Vor dem Ende des zweiten Lehrjahres erwartet die Azubis dann der erste Teil ihrer Abschlussprüfung. Im Anschluss wird die Vertiefung des Lernstoffes vorangetrieben. Die Lehrlinge stellen Formteile mithilfe von Blas- oder Thermoformen her und bereiten polymere Werkstoffe auf, um sie später zu verwenden. Vor Beendigung der Ausbildung muss letztlich noch der zweite Teil der Abschlussprüfung erfolgreich absolviert werden.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Verfahrensmechaniker zu werden?

Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss für diesen Bildungsweg vorgeschrieben. Dennoch stellen die Unternehmen vorwiegend Bewerbende ein, die mindestens einen Realschulabschluss besitzen. Da die meisten Schüler nach der mittleren Reife noch nicht volljährig sind, müssen sie zusätzlich einen ärztlichen Nachweis für die Erstuntersuchung vorlegen.

In der Schule hast du durch gute Leistungen in den Fächern Werken und Technik gezeigt, dass dir die handwerkliche Arbeit Vergnügen bereitet und dass dir der Umgang mit Werkzeug vertraut ist. Bestnoten in der Mathematik verdeutlichen potenziellen Arbeitgebern, dass du in deinem späteren Beruf keinerlei Probleme mit den Berechnungen für Materialmischungen haben wirst.

Obwohl die Maschinen einen Großteil der Arbeit übernehmen, musst du in körperlich sehr guter Verfassung sein. Du verbringst viel Zeit im Stehen und musst schwere technische Geräte bedienen, um dein Pensum zu schaffen.

Dein räumliches Vorstellungsvermögen sollte ebenfalls sehr stark ausgeprägt sein. Du musst technische Zeichnungen lesen und verstehen können. Vor deinem inneren Auge sollte sich ein Modell der Skizzen erheben.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Verfahrensmechaniker arbeiten?

Nach deiner Verfahrensmechaniker Ausbildung wird sich dein Arbeitsplatz in der Regel nur geringfügig verändern. Wie in deiner Lehrzeit wirst du bei einem Industrieunternehmen unterkommen, das sich der Produktion von Waren verschrieben hat.

Je nach Spezialisierung suchst du dir deine zukünftigen Arbeitgeber aus. Durch dein Expertenwissen verfügst du über Kenntnisse, auf die beispielsweise sowohl in der Kunststoffbranche als auch im Chemiesektor gerne zurückgegriffen wird.

Was verdiene ich als nach meiner Verfahresmechaniker Ausbildung?

Dieser Beruf ist ein perfektes Beispiel dafür, dass sich handwerkliche Jobs in Deutschland immer noch auszahlen. Nach deiner Lehre startest du sofort mit einem Anfangsgehalt von ca. 30.000 Euro brutto pro Jahr. Bei gleichbleibend guten Leistungen ist der maximal mögliche Bruttoverdienst von 65.000 Euro ebenfalls kein unerreichbares Ziel für dich.

Im Durchschnitt freuen sich die meisten Verfahrensmechaniker aber über ein jährliches Einkommen von ca. 50.000 Euro brutto.

Welche Arbeitszeiten habe ich als Verfahrensmechaniker?

In Industrieunternehmen arbeiten die Mitarbeitende unter Hochdruck, da die Betriebe eine große Anzahl an Aufträgen zu realisieren haben. Die Produktionshallen sind aus diesem Grund zu jeder Tageszeit besetzt.

Für dich bedeutet dieser Umstand allerdings nicht, dass du 24 Stunden am Tag arbeiten musst. Du wirst vielmehr im Schichtsystem agieren und dabei im regelmäßigen Wechsel die Früh-, Spät- oder Nachtschicht übernehmen. Am Wochenende ruht die Arbeit in diesem Wirtschaftszweig übrigens auch nicht. Als Ausgleich für die Wochenendarbeit bekommst du unter der Woche zwei freie Tage.

Gibt es Besonderheiten im Job als Verfahrensmechaniker zu beachten?

Ein technisches Grundverständnis hilft dir bei der Einarbeitung an den Anlagen. Wenn es einmal zu Problemen mit den Maschinen kommt, kannst du logisch nachvollziehen, welche Fehler du vorab begangen hast.

Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, trägst du in der Produktionshalle durchgehend Schutzkleidung. Diese Ausrüstung besteht unter anderem aus einer Arbeitshose, Arbeitsschuhen, Handschuhen und einer Schutzbrille. Der Lärm durch laute Maschinen wird durch einen Hörschutz vermindert.

In diesem Job sollst du natürlich selbstständig deine Tätigkeiten verrichten. Nichtsdestotrotz bist du stets Teil eines Teams und solltest dich deshalb regelmäßig mit deinen Kollegen und Kolleginnen über aktuelle Projekte austauschen. Ein positives Arbeitsklima steigert die Produktivität ungemein.




Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Verfahrensmechaniker aus?

Die Unternehmen beschweren sich seit Jahren über einen Fachkräftemangel in den handwerklichen Berufen. In Zukunft werden die Klagen nicht unbedingt verstummen, weil viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Mit deinen Fähigkeiten bist du also eine sehr gefragte Arbeitskraft.

Durch Fortbildungen auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik bist du der Konkurrenz immer eine Nasenspitze voraus und auf Trends der Branche vorbereitet. Nach einer abgelegten Prüfung zum/zur Industriemeister/in steigst du darüber hinaus weiter in der Karriereleiter auf und bist sogar in der Lage, dich selbstständig zu machen.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.