Welche Tätigkeiten übernimmt ein Stoffprüfer während der Ausbildung?

Beim Hören der Stoffprüfer Ausbildung denken viele Menschen sicherlich zuerst an einen Beruf aus der Modebranche. Mit dieser Vermutung liegen sie jedoch falsch. Als Stoffprüfer bzw. Stoffprüferin bist du nämlich im Chemiesektor tätig.

Während deiner Ausbildung als Stoffprüfer erfährst du, welche Eigenschaften die zu untersuchenden Stoffe besitzen und wie sich diese Merkmale in bestimmten Situationen unterscheiden. Unter dem Einfluss von Wärme verändern sich beispielsweise Aggregatzustand oder Dichte.

Schon früh wirst du in die Analyse der Substanzen eingebunden. Du nimmst Proben, prüfst und beschriftest sie. Deine Ausbilder – oder Ausbilderinnen – zeigen dir, wie du die erforderlichen Geräte einsetzt, um effektiv und effizient zu arbeiten.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Stoffprüfer und wie ist der Ablauf?

Die duale Ausbildung zum Stoffprüfer bzw. -prüferin erstreckt sich über drei Jahre. Die Azubis besuchen während dieser Zeit sowohl die Berufsschule als auch den Lehrbetrieb, damit alle Facetten des späteren Berufes ergründet werden können.

In den ersten anderthalb Jahren lernen die Azubis im Unternehmen zunächst, wie sie Proben akkurat entnehmen, Stoffe dekantieren und Laborgeräte optimal verwenden. Parallel dazu stehen in der Berufsschule neben Fächern wie Deutsch und Mathematik natürlich vor allem chemische Elemente und ihre Zusammensetzungen auf dem Lehrplan.

Nach der Hälfte der Lehrzeit bereiten sich die Lehrlinge auf ihre Zwischenprüfung vor, die ihnen und ihren Ausbildern einen guten Einblick über ihre Kenntnisse liefert. Die letzten 18 Monate dienen anschließend der Vertiefung und Erweiterung des vorhandenen Wissens. So werden etwa Lösungen hergestellt oder spezielle Analyseverfahren angewendet.

Zu guter Letzt legen die Azubis ihre Abschlussprüfung ab, deren Ausgang über die weitere berufliche Zukunft der jungen Menschen entscheidet.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Stoffprüfer zu werden?

Du solltest dich vor deiner Bewerbung für einen Ausbildungsplatz als Stoffprüfer unbedingt auf Allergien testen lassen. Eine Unverträglichkeit auf eine Großzahl der zu untersuchenden Chemikalien macht es dir nämlich unmöglich, konzentriert zu arbeiten.

Obwohl der Staat keinen bestimmten Schulabschluss für diese Lehre vorgibt, haben Kandidaten und Kandidatinnen, die mindestens über einen Realschulabschluss verfügen, die besten Chancen auf einen positiven Ausgang des Bewerbungsprozesses.

Da dein Herz voll und ganz den Naturwissenschaften gehört, hast du in den Fächern Biologie, Chemie und Physik hervorragende Leistungen erbracht, was sich durch sehr gute Noten auf dem Zeugnis bemerkbar macht. Die Mathematik sollte dir ebenfalls sehr viel Freude bereiten, weil du in deinem zukünftigen Job eine Menge Zeit mit der Analyse von Werten und Tabellen aufwenden wirst.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Stoffprüfer arbeiten?

Deine ersten Berufserfahrungen kannst du zum Beispiel in einem Institut sammeln, wo du im Labor Proben prüfst und klassifizierst. Weil du dich nicht nur auf bestimmte Stoffe spezialisiert hast, bist du nach deiner Ausbildung in der Lage, in verschiedenen Branchen zu arbeiten.

Egal ob Keramik- oder Steinindustrie, du überzeugst mit deiner analytischen Vorgehensweise in jedem dieser Wirtschaftszweige. Sei es bei der Herstellung oder bei der Qualitätskontrolle.

Bauämter suchen ebenfalls nach kompetenten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Dort nimmst du unter anderem pH-Werte unter die Lupe, die einen bestimmten Grenzwert nicht über- oder unterschreiten dürfen.




Was verdiene ich als Stoffprüfer nach meiner Ausbildung?

In den ersten Jahren nach deiner Ausbildung ist dir ein Bruttoverdienst von 25.000 Euro im Jahr vergönnt. Mit der wachsenden Zahl der Berufsjahre steigt auch dein Gehalt. So liegt das Durchschnittseinkommen in dieser Branche bei ca. 45.000 Euro brutto jährlich.

Wenn du in diesem Job zu den besten Vertretern deiner Zunft zählst, kannst du sogar bis zu 65.000 Euro brutto pro Jahr verdienen. Tadellose Leistungen und eine hohe Kundenzufriedenheit ermöglichen dir den Aufstieg in diese finanzielle Sphären.

Welche Arbeitszeiten habe ich als Stoffprüfer?

Die meisten Labore rufen ihre Arbeitskräfte nur werktags zu sich. Du wirst demnach nur von montags bis freitags deiner Beschäftigung nachgehen. Die Einrichtung einer Gleitzeit erlaubt es dir sogar, deine acht bis neun Stunden Arbeitszeit pro Tag deinen Lebensbedingungen anzupassen.

Solltest du bei einem Industriebetrieb in der Herstellung gelandet sein, kann es allerdings sein, dass du in einer Produktionshalle arbeitest. Dort herrscht wegen der großen Auftragslage Schichtarbeit. Du wirst also in der Früh-, Spät- oder Nachtschicht antreten müssen.

Gibt es Besonderheiten im Job als Stoffprüfer zu beachten?

Du arbeitest den ganzen Tag mit Chemikalien und Reagenzgläsern, die sehr empfindlich sind. Agiere daher stets sorgsam und mit Bedacht. Schnelle Handlungen sind in diesem Beruf eher kontraproduktiv.

Sollte einmal eine Probe auslaufen, kann dies bei Hautkontakt zu gesundheitlichen Schäden führen. Aus diesem Grund tragen Stoffprüfer permanent Schutzkleidung.

Zu dieser Ausrüstung gehören neben dem obligatorischen Laborkittel auch Schutzbrille und Handschuhe. In besonderen Fällen ist ein Atemschutz ebenfalls alternativlos.

Des Weiteren zeichnet dich ein hohes Maß an Selbstständigkeit aus. Du legst kleinere und größere Testreihen an, ohne wiederholt bei deinen Vorgesetzten nachzufragen. Andernfalls hältst du die Arbeitsprozesse deiner Kollegen und Kolleginnen unnötig auf.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Stoffprüfer aus?

Mit deiner Arbeit leistest du einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit deiner Mitmenschen. Dein Job wird deshalb immer einen großen Stellenwert besitzen.

Nach deiner umfassenden Ausbildung besitzt du ein üppiges Repertoire an Fähigkeiten, sodass einer Anstellung nichts mehr Wege steht.

Berufliche Weiterbildungen führen dich darüber hinaus auf der Karriereleiter immer weiter nach oben.

Als Techniker bzw. Technikerin der Fachrichtung Chemietechnik erfährst du zum Beispiel noch mehr über die Erforschung chemischer Elemente und bist anschließend imstande, Arbeitsprozesse genauer festzulegen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.