Starkwindsegel, Leichtwindsegel oder Racing-Segel: In der Segelmacher Ausbildung lernst du aus verschiedenen Materialien genau die Segel zu fertigen, die zum Boot und zu den Touren deiner Auftraggeber passen.

Die Tätigkeit ist vielseitig und umfasst einen spannenden Mix aus Kopf- und Handarbeit, Einzelaufgaben und Teamprojekten.

Segelmacher entwerfen am PC selbstständig Schnittmuster, nähen oder schweißen Tücher und Stoffe und sorgen dafür, dass auch die kleinste Öse sicher und perfekt am richtigen Platz sitzt.

Neben Bootssegeln stellen viele Unternehmen der Branche weitere Produkte wie Sonnensegel, Zelte oder Planen für Pkw-Anhänger her und bieten auch die Montage der von ihnen hergestellten Produkte an.

 

Welche Tätigkeiten übernimmt man während der Segelmacher Ausbildung?

Während deiner Ausbildung als Segelmacher lernst du die vielfältigen Aufgaben, die zum Beruf Segelmacher gehören, von der Pike auf kennen.

Dabei beginnst du unter Anleitung natürlich mit den leichteren Aufgaben, beispielsweise mit dem korrekten Auslegen von Tuchbahnen, die anschließend zugeschnitten werden, oder mit dem Zusammennähen der Bahnen an der Nähmaschine.

Darüber hinaus lernst du in der Praxis, welche Segelarten es gibt, wie du den Materialbedarf berechnest, welches Zubehör du benötigst und wie Segel repariert werden.

Auch die Kundenberatung und das Verhalten an Bord gehört zu den Ausbildungsinhalten.

 

Wie lange dauert die Segelmacher Ausbildung und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung zum Segelmacher dauert drei Jahre und findet als duale Ausbildung in der Berufsschule sowie in deinem Ausbildungsbetrieb statt.

Kann dein Ausbildungsbetrieb nicht alle Inhalte der Ausbildung vermitteln, absolvierst du einen Teil der Ausbildung in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte. Häufig werden auch länderübergreifende Klassen gebildet, in denen der Berufsschulunterricht stattfindet.

Im zweiten Lehrjahr ist die Zwischenprüfung angesagt, die du bestehen solltest und zum Abschluss des dritten Lehrjahres wird die Abschlussprüfung abgelegt.

Hast du die Ausbildung erfolgreich absolviert und beide Prüfungsteile bestanden, hast du offiziell die Bezeichnung Geselle erreicht, denn Segelmacher ist ein klassischer Handwerksberuf.

Während deiner Ausbildung lernst du alles, was du im Büro, in der Werkhalle und an Bord wissen und können musst, nämlich

  • planen und beraten, messen und aufschnüren,
  • Materialien auswählen und fachgerecht bearbeiten,
  • nähen, kleben, schweißen sowie
  • montieren oder warten.

Außer an den Lernorten Berufsschule und Betrieb wirst du auf Booten oder an anderen Einsatzorten tätig sein – etwa wenn Planen oder Markisen bei Kunden anzubringen sind.

In der Berufsschule erweiterst du dein Allgemeinwissen, lernst, mit einer CAD-Software umzugehen und erwirbst spezifisches Know-how über die Herstellung von Vorsegeln, Großsegeln sowie von weiteren Produkten.

Im letzten Ausbildungsjahr wirst du dann schon eigenständig ein Segel herstellen und anschlagen (befestigen)🔨💪.

 

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Segelmacher zu werden?

So abwechslungsreich der Beruf Segelmacher, so anspruchsvoll ist auch die Arbeit und das dafür benötigte Wissen. Viele Unternehmen, die Segelmacher ausbilden, erwarten einen guten mittleren oder höheren Schulabschluss.

Lief es in der Schule nicht so gut bei dir, kannst du aber nachweisen, dass du trotzdem alle wichtigen Voraussetzungen mitbringst, weil du beispielsweise selbst Segler bist? Dann lass dich nicht entmutigen. Auch ohne Schulabschluss kannst du dich um einen Ausbildungsplatz als Segelmacher bewerben!

Wichtig ist, dass du grundlegende Mathematik-Kenntnisse mitbringst, um beispielsweise Materialvolumen und Materialbedarf zu berechnen. Außerdem solltest du dich im Kundengespräch gut ausdrücken können und natürlich über handwerkliches Geschick und hohe Lernbereitschaft verfügen.

 

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Segelmacher arbeiten?

Die meisten Segelmacher arbeiten in Segelmachereien und Bootsbaubetrieben. Doch auch in verwandten Berufen finden Segelmacher Beschäftigung, zum Beispiel als Näher in der Modebranche, als Zuschneider in der Textilbranche oder bei Planen- und Zeltherstellern.

 

Was verdiene ich als Segelmacher nach meiner Ausbildung?

Als Segelmacher kannst du mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von ca. 26.500 Euro brutto im Jahr rechnen.

Mit zunehmender Erfahrung steigt dieses Gehalt zumeist an, der Durchschnitt liegt bei 32.230 Euro brutto jährlich für einen Segelmacher mit Berufserfahrung.

Als Spitzengehalt für Segelmacher gilt in Deutschland ein Gehalt von ca. 40.344 Euro brutto im Jahr.

 

Welche Arbeitszeiten habe ich als Segelmacher?

Die Arbeitszeiten im Betrieb entsprechen den regulären Arbeitszeiten im Handwerk. Bist du in einem Unternehmen tätig, das auch die Montage seiner Produkte ausführt, kann dies mit unregelmäßigen Arbeitszeiten/Überstunden verbunden sein.

 

Gibt es Besonderheiten im Job als Segelmacher zu beachten?

Der Beruf Segelmacher stellt hohe Anforderungen an deine körperliche Belastbarkeit. Das gilt für die Tätigkeiten in der Halle, wo du regelmäßig mit Staub und Chemikalien in Kontakt kommst, sowie für die Montage der Produkte auf Booten oder an anderen Orten.

Du solltest also körperlich robust sowie schwindelfrei sein, nicht zu Allergien neigen und dir vorstellen können, auch mal bei „Wind und Wetter“ an Bord zu arbeiten.

In der Werkhalle tragen Segelmacher häufig einen speziellen Schutzhandschuh, bei der Montage kann auch das Tragen von Sicherheitsschuhen und Helm geboten sein.

Erwartet wird zudem, dass du dir der Verantwortung bewusst bist, die dein Beruf mit sich bringt. Denn für die Menschen an Bord hängt alles davon ab, dass du gute und sorgfältige Arbeit geleistet hast.

Gleiches gilt für die Menschen, die die Anhängerplanen oder Industrie- und Festzelte sowie Markisen nutzen, die du als Segelmacher angefertigt hast.




 

Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Segelmacher aus?

Talentierte Segelmacher werden dringend gesucht. Jobs in Bootsbaubetrieben und Segelmachereien findest du vor allem, aber nicht ausschließlich, an der Küste, also im Norden der Republik.

Doch natürlich gibt es auch überall dort, wo Binnengewässer zum Segeln einladen, Segelmachereien. Entscheidest du dich für eine Tätigkeit in einer verwandten Branche, wird die Auswahl an offenen Stellen noch größer.

Alternativ kannst du dich als Segelmacher/in auch selbstständig machen. Eine vorherige Weiterbildung zum/zur Segelmachermeister/in wird empfohlen, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.