„Schädlingsbekämpfung“ – das klingt nach Ratten, Kakerlaken und anderen Tierchen, die niemand gern im Haus hat. Tatsächlich musst du dich während der Schädlingsbekämpfer Ausbildung häufig mit solchen Plagen befassen.

Doch auch Tauben richten Schäden an, wenn sie sich in großer Zahl einnisten. Gleiches gilt für Pilze, Milben oder den Eichenprozessionsspinner, der sich in Deutschland immer weiter ausbreitet.

Wie lassen sich Schädlinge dieser und weiterer Art präventiv fernhalten und was ist zu tun, wenn sie sich bereits eingenistet haben?

Als Schädlingsbekämpfer bist du für diese und weitere Probleme zuständig, in privaten Eigenheimen ebenso wie in öffentlichen Einrichtungen, in Forst- und Landwirtschaft sowie in Industrie, Handwerk und Gastronomie.

 

Welche Tätigkeiten übernimmt ein Schädlingsbekämpfer während der Ausbildung?

Während deiner Schädlingsbekämpfer Ausbildung lernst du, welche Schädlinge wo auftreten, woran du sie erkennst und unterscheidest und mit welchen Mitteln du sie fangen, vertreiben oder im Ernstfall auch ausrotten kannst.

Unter Anleitung wirst du beispielsweise Taubennetze anbringen, um die Vögel davon abzuhalten, sich auf Balkonen und Dachsimsen heimisch zu fühlen.

Du wirst in der Gastronomie Maßnahmen kontrollieren und an Gesprächen mit Kunden und Behörden teilnehmen, die Beratung benötigen.

Gegen Ende deiner Lehrzeit wirst du dann eine eigene größere Aufgabenstellung weitgehend selbstständig bearbeiten, die sich bereits in einer bestimmten Region ausgebreitet hat.

 

Wie lange dauert die Ausbildung als Schädlingsbekämpfer und wie ist der Ablauf?

Die Schädlingsbekämpfer Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre. Sie kann unter bestimmten Voraussetzungen verkürzt werden.

Es handelt sich um eine duale Ausbildung, das heißt, du nimmst am theoretischen Unterricht in einer Berufsschule teil und schließt einen Ausbildungsvertrag mit einem branchenüblichen Unternehmen ab.

Die Schädlingsbekämpfung findet in den Bereichen Gesundheitsschutz und Vorratsschutz, Holzschutz und Bautenschutz sowie als Pflanzenschutz Anwendung.

Kann dein Unternehmen nicht alle Inhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, dass du einen Teil der Ausbildung in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte absolvierst.

Im ersten Teil der Ausbildung lernst du die Grundlagen der Arbeit als Schädlingsbekämpfer kennen, also

  • gesetzliche Regelungen und Vorschriften,
  • Umgang mit chemischen und biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln,
  • Feststellung der Art und des Umfangs eines Schädlingsbefalls,
  • Planung und Durchführung der entsprechenden Maßnahmen.

Vielfach wirst du mit deinem Ausbilder auf Tour gehen, um den Befall vor Ort zu prüfen und vorbereitende Maßnahmen zu treffen. Doch auch im Büro gibt es für Schädlingsbekämpfer immer etwas zu tun – sei es die Beratung von Kunden, die Kontaktaufnahme mit Behörden oder auch die Beschaffung von Arbeitsmitteln sowie die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen.

Die ersten beiden Ausbildungsjahre schließen mit einer Zwischenprüfung ab. Im dritten Lehrjahr wirst du dann die bereits erworbenen Kenntnisse anhand praktischer Aufgaben weitgehend selbstständig anwenden lernen. Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung.

 

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Schädlingsbekämpfer zu werden?

Möchtest du dich um einen Ausbildungsplatz als Schädlingsbekämpfer bewerben, benötigst du einen guten mittleren Schulabschluss (oder höher) ist aber von Vorteil. Darüber hinaus solltest du Interesse und Verständnis für naturwissenschaftliche Fächer und Fragestellungen mitbringen.

Da du als ausgebildeter Schädlingsbekämpfer selbstständig Dosierungen mischen und allerlei Berechnungen anstellen musst, sind auch mathematische Grundkenntnisse unerlässlich.

Für die Beratung von Kunden benötigst du ein gutes Ausdrucksvermögen, außerdem solltest du mobil sein und einen Pkw-Führerschein besitzen beziehungsweise neben der Ausbildung erwerben.

 

Wo kann ich nach meiner Schädlingsbekämpfer Ausbildung arbeiten?

Viele Schädlingsbekämpfer arbeiten selbstständig oder als Angestellte bei Dienstleistungsunternehmen der Branche, zum Beispiel in Sachverständigen- und Ingenieurbetrieben, die sich auf Gefahrenabwehr und Materialprüfungen sowie Schädlingsbekämpfung spezialisiert haben.

Andere finden eine Anstellung in Unternehmen, die Schädlingsbekämpfungsmittel herstellen und erproben. Eine dritte Gruppe wird in Ämtern und Behörden tätig, beispielsweise in der Forstverwaltung oder in Gesundheitsämtern.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an anderen Einsatzbereichen, in denen Schädlingsbekämpfer eine Beschäftigung finden. So bieten manche Entrümpelungs- und Haushaltsdienstleister oft ebenfalls eine Schädlingsbekämpfung und Desinfektion an.

 

Was verdiene ich als Schädlingsbekämpfer nach meiner Ausbildung?

Direkt nach der Ausbildung verdienen Schädlingsbekämpfer in Deutschland ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von 25.800 Euro brutto jährlich.

Abhängig vom Bundesland und dem Unternehmen, in dem du tätig bist, kannst du dein Gehalt auf durchschnittlich 31.000 Euro brutto im Jahr steigern. Hierbei spielen auch deine persönliche Qualifikation und dein Verhandlungsgeschick eine Rolle.

Der Spitzenverdienst für Schädlingsbekämpfer liegt derzeit bei ca. 40.000 Euro brutto.

 

Welche Arbeitszeiten habe ich als Schädlingsbekämpfer?

Schädlingsbekämpfer haben reguläre Arbeitszeiten, sind also überwiegend tagsüber im Einsatz.

Gelegentlich können jedoch auch Einsätze am Abend oder am Wochenende erforderlich sein.

 

Gibt es Besonderheiten im Job zu beachten?

Da du als Schädlingsbekämpfer häufig mit Chemikalien und eben mit verschiedenen Arten von Schädlingen in Berührung kommst, ist das Tragen von Schutzkleidung, Handschuhen und oft auch von Atemschutzmasken während deiner Einsätze erforderlich.

Als Schädlingsbekämpfer musst du es dir natürlich zutrauen, auf das Vorhandensein von Ratten und Mäusen, Mardern und Iltissen, Milben, Schimmelpilzen und weiteren Schädlingen panikfrei zu reagieren.

Da du auch in luftigen Höhen arbeiten wirst, musst du schwindelfrei sein und solltest über eine gute körperliche Balance verfügen. Auf der Suche nach Schädlingen wirst du vielfach an schwer zugänglichen Stellen nach deren Spuren fahnden – dazu benötigst du ein gewisses Mindestmaß an körperlicher Beweglichkeit und Belastbarkeit.

Wichtig ist zudem, dass du dich als sorgfältig und verantwortungsbewusst erweist – sowohl in der Planung und Durchführung deiner Maßnahmen als auch in der Anwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln, bei der es viele Vorschriften einzuhalten gilt.




 

Wie sieht meine Zukunftsperspektive nach der Schädlingsbekämpfer Ausbildung aus?

Schädlingsbekämpfer leisten einen wichtigen Beitrag zur Hygiene in den Städten und zur Pflege von Wäldern und landwirtschaftlichen Räumen. Für Schädlingsbekämpfer wird es also immer Bedarf und somit Jobs geben.

Deine beruflichen Chancen kannst du erhöhen, indem du dich beständig weiterbildest und dich auch für leitende Tätigkeiten qualifizierst. Als Beispiel sei hier die Weiterbildung zum Fachwirt für Umweltschutz genannt.

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung und zusätzlichen Qualifikationen in Sachen Betriebsführung und Existenzgründung kannst du dich als Schädlingsbekämpfer/in selbstständig machen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.