Ausbildung Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r (m/w/d)
Du findest die Arbeit in der Apotheke spannend und überlegst, selbst dort tätig zu werden? Dann könnte die Ausbildung pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) oder Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter etwas für dich sein! Nachfolgend findest du die wichtigsten Informationen über die Ausbildung und die spätere Berufstätigkeit.
Inhaltsverzeichnis
Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r während der Ausbildung?
Während der Ausbildung bist du bereits voll in den Betriebsablauf der Apotheke eingebunden. Du kümmerst dich um die Bestellung von Arzneimitteln, Medizinprodukten und sonstigen Waren, nimmst die angelieferten Produkte entgegen, zeichnest sie aus, sortierst sie ein und kümmerst dich um die Abrechnung von ausgegebenen Produkten. Darüber hinaus darfst du Kundinnen und Kunden zu Medizinprodukten wie Blutdruckmessgeräten, Verbandsmaterial oder Inkontinenzprodukten und zu Kosmetika beraten, Ernährungsberatungen durchführen und einfache Dienstleistungen wie das Messen des Blutdrucks oder das Anpassen von Kompressionsstrümpfen übernehmen. Arzneimittel darfst du jedoch nicht abgeben und auch keine diesbezügliche Beratung durchführen – das ist ausschließlich dem sog. pharmazeutischen Personal gestattet, zu dem du als Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r nicht zählst. Hauptsächlich wirst du also im Backoffice der Apotheke tätig sein.
Wie lange dauert die Ausbildung und wie ist der Ablauf?
Die Ausbildung zum oder zur PKA dauert gewöhnlich drei Jahre. Es handelt sich dabei um eine klassische duale Berufsausbildung. Das bedeutet, dass du nicht nur in der Apotheke arbeitest, sondern auch zur Berufsschule gehst. Dort lernst die Grundlagen des Rechnungswesens, des Marketings, der Warenwirtschaft und die pharmazeutische Fachsprache kennen. Darüber hinaus erwirbst du in der Berufsschule Wissen über Medizinprodukte, Arzneimittel und andere Waren, die in der Apotheke angeboten werden, und wirst mit den für den Apothekenbetrieb zentralen rechtlichen Regelungen vertraut gemacht.
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r zu werden?
Als angehende/r PKA wird von dir in der Regel ein mittlerer Schulabschluss mit mindestens durchschnittlichen Noten in Mathematik, Deutsch und anderen relevanten Fächern erwartet. Manchmal genügt auch ein Hauptschulabschluss. Darüber hinaus solltest du einige persönliche Voraussetzungen mitbringen, um im Job erfolgreich zu sein: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Team- und Organisationsfähigkeit sowie die Kompetenz, mit Stress umgehen zu können, sind in der Apotheke gefragt. Wer mit Fachhochschulreife oder Allgemeiner Hochschulreife in die Ausbildung einsteigt, kann sie meist auf zweieinhalb Jahre verkürzen.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung arbeiten?
Haupttätigkeitsfeld der oder des PKA ist die Apotheke. Apotheken in ganz Deutschland suchen immer wieder nach ausgebildetem nicht-pharmazeutischem Personal, das sich um die betriebswirtschaftlich-organisatorischen Belange der Apotheke sowie um die Beratung zu Kosmetikprodukten und ähnlichen Waren kümmert. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind eher spärlich gesät: In Drogeriemärkten, teilweise auch bei Krankenkassen und Pharmaunternehmen ergeben sich Jobmöglichkeiten für ausgebildete PKA.
Was verdiene ich als pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r nach meiner Ausbildung?
Im ersten Berufsjahr nach der Ausbildung erhältst du höchstwahrscheinlich ein Monatsgehalt von etwas mehr als 1.800 Euro. Im Laufe der Jahre kann dieses Gehalt auf bis rund 2.300 Euro ansteigen. Große Gehalts- oder Karrieresprünge sind als PKA nicht möglich, da die Einsatzmöglichkeiten in der Apotheke rechtlich begrenzt sind. Willst du mehr verdienen, bleibt dir die Möglichkeit, zusätzliche Qualifikationen zu erwerben oder in einen verwandten Beruf, der mehr Chancen bietet, umzusteigen.
Eine Zusatzqualifikation als Kosmetiker/in oder Handelsfachwirt/in bietet etwa die Möglichkeit, mehr Verantwortung in der Beratung oder in der Betriebsorganisation zu übernehmen. Mit einer zusätzlichen Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin oder Assistenten darfst du auch zu Arzneimitteln beraten und diese abgeben – und verdienst ein wenig mehr Geld.
Welche Arbeitszeiten habe ich im Beruf?
Die Arbeitszeiten sind vor allem vom Unternehmen, in dem du arbeitest, abhängig. In der typischen öffentlichen Apotheke wird von montags bis samstags gearbeitet. Kleinere Apotheken schließen mittags in der Regel, während größere von morgens bis abends geöffnet sind. In Notdiensten bist du weder in der Ausbildung Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r noch als fertige PKA tätig – an Sonn- und Feiertagen sowie nachts hast du also frei. Mit Arbeit am Samstag musst du aber rechnen, darfst dich dafür aber unter der Woche über einen halben freien Tag freuen.
Gibt es Besonderheiten im Job als pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r zu beachten?
In der Apotheke kann es ganz schön stressig zugehen! Mehrmals am Tag treffen umfangreiche Lieferungen ein, die du zügig durchsehen, entgegennehmen und bearbeiten musst. Im Backoffice der Apotheke wird es dann nicht selten unübersichtlich – als PKA musst du für die nötige Organisation und Struktur sorgen. Organisationstalent, schnelle Auffassungsgabe und Stressresistenz sind in diesem Beruf also ein Muss. Darüber hinaus solltest du dazu bereit sein, während der Arbeit einen Schutzkittel zu tragen, ständig mit fremden Menschen zu sprechen und damit zurechtkommen, auf kranke Menschen zu treffen. Auch das Arbeiten im Team sollte dir liegen.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?
Apotheken suchen ständig nach qualifizierten Fachkräften – und als PKA bist du eine solche. Die Berufsaussichten nach deiner Ausbildung Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte oder Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter sind gut; es sollte dir kaum schwerfallen, einen Job zu finden. Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in diesem Beruf jedoch nicht. Willst du karrieretechnisch höher hinaus, musst du eine zusätzliche Aus- oder Weiterbildung absolvieren und deinen Arbeitsplatz aller Wahrscheinlichkeit nach wechseln.
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