Welche Tätigkeiten übernimmt ein Notarfachangestellte/r während der Ausbildung?

Der Beruf Notarfachangestellte/r klingt zunächst nach einem langweiligen Bürojob. Jedoch sind die Aufgabenfelder vielfältig. Die Hauptaufgabe ist es, einem Notar bei allen anfallenden Aufgaben zu unterstützen.

Dazu zählen Eheverträge, Vertragsabschlüsse, Scheidungspapiere, Immobilienkäufe, Testamente und auch Unternehmensgründungen. Du als Notarfachangestellte/r erstellst alle benötigten Unterlagen und Verträge. Außerdem bist du im Kontakt mit den Mandanten, Beteiligten und den Behörden. Nicht nur der Umgang mit den Dokumenten ist sehr verantwortungsvoll, sondern auch der Umgang mit den Menschen.

 

Wie lange dauert die Notarfachangestellter Ausbildung und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Bei guten Noten ist eine Verkürzung der Ausbildung auf 2-2.5 Jahre möglich. In dieser Zeit arbeitest du in einem Ausbildungsbetrieb und lernst die theoretischen Grundlagen in der Berufsschule.

 

Wie läuft die Ausbildung als Notarfachangestellte/r ab?

Während deiner Ausbildung lernst du neben dem Erstellen von Verträgen auch die richtigen juristischen Formulieren und gesetzlichen Grundlagen. Diese sind wichtig, um Auskünfte an die Behörden und Mandanten geben zu können. Außerdem erfährst du, wie du Termine richtig organisierst und vorbereitest.

Als Ausbildungsbetriebe fungieren meist Notariate. Dort lernst du beispielsweise wie Gespräche mit Mandanten geführt werden und wie Verträge entworfen werden.

Während der Theoriephasen in der Berufsschule lernst du die gesetzlichen Grundlagen in den Bereichen Familien-, Erb- und Handelsrecht kennen. Zusätzlich stehen die Fächer Wirtschafts- und Sozialkunde und Deutsch auf dem Stundenplan. Abhängig von der zuständigen Schule findet der Unterricht entweder blockweise alle paar Wochen oder an zwei Tagen die Woche statt.

Deine Zwischenprüfung an der Berufsschule findet zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres statt. Nach absolvierten drei Jahren Ausbildung folgt die Abschlussprüfung. Diese besteht aus mehreren Prüfungsbereichen. Nach erfolgreichen Bestehen darfst du dich staatlich anerkannte/r Notarfachangestellte/r nennen.

 

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen um Notarfachangestellte/r zu werden?

Um dich für eine Ausbildung als Notarfachangestellte/r zu bewerben, reicht bereits ein guter Hauptschulabschluss. Bessere Chancen hast du allerdings mit einem Realschulabschluss oder sogar einem (Fach-)Abitur.

Auf gute Noten in Deutsch wird besonders großen Wert gelegt, da du als Notarfachangestellte/r viel Schreib- und Lesearbeit erledigen musst. Außerdem ist ein guter Ausdruck wichtig, um mit den Mandanten und Beteiligten kommunizieren zu können.

Du solltest außerdem in der Lage sein, jedes Anliegen zu verstehen und Höflichkeit und Empathie aufzubringen.

 

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Notarfachangestellte/r arbeiten?

Nach deiner Ausbildung kannst du hauptsächlich in Notariaten arbeiten. Allerdings suchen auch Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister ständig qualifiziertes Personal. Du hast also eine große Auswahl an Betrieben. Nutzt du nach deiner Ausbildung die Chance, dich fortzubilden, stehen dir noch weiter Möglichkeiten offen.

 

Was verdiene ich als Notarfachangestellte/r nach meiner Ausbildung?

Nach deiner Ausbildung richtet sich die Höhe des Gehalts als Notarfachangestellte/r nach deiner Berufserfahrung, dem Arbeitsort und der Branche. Als Notarfachangestellte/r kannst du mit einem durchschnittlich 2.800 Euro brutto monatlich rechnen. Das Einstiegsgehalt liegt bei 2.100€.

Wie viel du während deiner Ausbildung verdienst, richtet sich danach, in welcher Region du arbeitest und in welcher Branche dein Ausbildungsbetrieb tätig ist. Für den Beruf des Notarfachangestellte/r gibt es keinen Tarifvertrag. Das bedeutet, jeder Arbeitgeber darf das Gehalt selbst bestimmen.

 

Welche Arbeitszeiten habe ich nach der  Notarfachangestellte/r Ausbildung?

Damit du als Notarfachangestellte/r die Notare bestmöglich unterstützen kannst, musst du flexibel sein, was deine Arbeitszeit angeht. Späte Termine und gelegentliche Dienstreisen können den Alltag im Notariat abwechslungsreich gestalten. Beruf. Die durchschnittliche Arbeitszeit liegt bei 38.5 Stunden pro Woche.

 

Gibt es Besonderheiten in der Ausbildung zu beachten?

Um einen guten Ausbildungsplatz zu bekommen, zahlen sich gute Noten in den Fächern Mathe und Wirtschaft aus. Diese helfen dir auch bei der Buchführung und bei der Bearbeitung von Rechtsangelegenheiten. Außerdem solltest du gute Deutschkenntnisse mitbringen. Am wichtigsten ist allerdings ein großes Interesse an der Ausbildung als Notarfachangestellte/r.

Zu deinen persönlichen Stärken sollten analytische Fähigkeiten und ein gutes Durchhaltevermögen gehören. Bringst du außerdem eine genaue und sorgfältige Arbeitsweise mit, wirst du keine Probleme beim erstellen und prüfen von Rechnungen haben. Für die Notariate ist es außerdem wichtig, einen guten Umgangston und eine entsprechende Ausdrucksweise mitzubringen, um mit Mandanten und Behörden Gespräche führen zu können. Du solltest also auf keinen Fall schüchtern sein.

Notarfachangestellte/r zählt zu den kaufmännischen Berufen. Du solltest dir bewusst sein, dass du die meiste Zeit deines Arbeitsalltags im Büro verbringst.

 

Wie sieht meine Zukunftsperspektive nach der Ausbildung aus?

Die Anforderungen an Notarfachangestellte/r sind nicht nur während der Ausbildung recht hoch, sondern auch im späteren Berufsleben. Jedoch bringt dir dein Abschluss auch hervorragende Aussichten auf Jobs. Viele Unternehmen suchen qualifiziertes Fachpersonal.

Gleichzeitig hast du die Möglichkeit, dich beispielsweise als Notarfachwirt/in fortzubilden. Bringst du ein (Fach-)Abitur mit, kannst du außerdem ein Studium im Bereich Wirtschaft oder Recht an die Ausbildung anschließen.




Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.