Du liest lieber Notenblätter als Zeitschriften? Mozart kennst du nicht nur wegen den Mozartkugeln? Dein Fuß wippt bei sanften Jazztönen genauso mit wie bei harten Gitarrensoli? Dann kommst du in der Musikfachhändlerin bzw. Musifachhändler Ausbildung voll auf deine Kosten.

 

Welche Tätigkeiten übernimmt man ein/e Musikfachhändler/in während der Ausbildung?

In der Musikfachhändler Ausbildung bist du vorwiegend für die Beratung von Kunden zuständig. Deine Ausbilder zeigen dir daher, wie du Musikinstrumente oder CDs an den Mann oder die Frau bringst. Ausgehend vom individuellen Geschmack der Kunden bist du dann in der Lage, Vorschläge für den Kauf zu unterbreiten.

Die Einrichtung der Verkaufsräume fällt ebenso in deinen Aufgabenbereich. Du erfährst, wie du durch kluge Produktplatzierung den Gewinn deines Unternehmens nach oben kurbelst. Mit Aufstellern und Postern machst du beispielsweise auf Neuerscheinungen aufmerksam.

 

Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Musikfachhändler/in und wie ist der Ablauf?

Die duale Ausbildung zum Musikfachhändler dauert drei Jahre und findet sowohl in der Berufsschule als auch im Lehrbetrieb statt. Sehr auffällig ist, dass es für diese Lehre nur eine einzige Berufsschule gibt. Im bayrischen Mittenwald existiert die Staatliche Berufsschule für Geigenbauer und Zupfinstrumentenmacher, an der die Azubis ihr theoretischen Rüstzeug erwerben.

In den ersten zwei Lehrjahren werden die Lehrlinge in die Beratung, den Service und das Marketing eingeführt. Daneben stehen Kundengespräche, Warenpräsentation und Geschäftsvorgänge auf dem Lehrplan. Damit sie stets über alle Trends informiert sind, lernen die angehenden Musikfachhändler/innen außerdem, wie sich über die Musikbranche informieren.

Haben die Azubis in diesem Zeitraum alle Anforderungen erfüllt, dürfen sie vor dem Ende des zweiten Lehrjahres ihren ersten Teil der Gesellenprüfung ablegen.

In den letzten Monaten der Musikfachhändler Ausbildung wird der Fokus auf die Kundenbindung, das Erstellen von Abrechnungen und die Mitarbeiterführung in einem Unternehmen gelegt. Abschließend wartet der zweite Teil der Gesellenprüfung auf die Lehrlinge.

 

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Musikfachhändler/in zu werden?

Als angehende/r Musikfachhändler/in musst du nicht unbedingt wissen, dass Bing Crosbys „White Christmas“ die bis heute meistverkaufte Single der Welt ist. Ein Faible für Musik und alles, was in der Welt der Töne so vor sich geht, solltest du aber schon haben. Im besten Fall spielst du selbst ein Instrument, sodass du deine Kunden noch besser beraten kannst.

Beim Bewerbungsprozess sind es übrigens nicht nur die musikalischen Noten, die überzeugen. Potenzielle Arbeitgeber verlangen für die Musikfachhändler Ausbildung mindestens das Fachabitur. Sie legen besonderen Wert auf gute Leistungen in den Fächern Musik und Deutsch.

Da der kaufmännische Aspekt in der Lehre nicht zu kurz kommt, solltest du in Mathematik ebenfalls ein Ass sein. Verkaufsbuchungen und Abrechnungen gehören zu den alltäglichen Aufgaben in diesem Beruf. Kleinere Fehler bringen Bilanzen durcheinander und führen im Extremfall zu Problemen mit den Finanzämtern.

 

Wo kann ich nach meiner Ausbildung arbeiten?

Auch nach deiner Musikfachhändler bzw. Musikfachhändlerin Ausbildung ist der Name in diesem Beruf Programm. Du wirst vermutlich in einem Musikfachladen arbeiten und dabei versuchen Instrumente, CDs und DVDs zu verkaufen. Du kannst allerdings auch vorwiegend in den Büroräumen einer solchen Filiale arbeiten, wo du dich mit der Personalplanung und der Lieferung der Waren beschäftigst.

Deine Expertise ist außerdem bei Versandläden und Onlineshops gefragt. Hier nimmst du Bestellungen entgegen und bist für die Verpackung und den Transport der Artikel verantwortlich.

 

Was verdiene ich als Musikfachhändler/in nach meiner Ausbildung?

Die Musikfachhändler/innen verdienen in Deutschland durchschnittlich 27.000 Euro brutto im Jahr. Zu Beginn deiner Karriere wirst du allerdings nach der Ausbildung zum Musikfachhändler vorerst kleinere Töne anschlagen müssen, da 20.000 Euro Bruttogehalt keine allzu großen Sprünge erlauben.

Solltest du mit der Zeit zu einer Meisterin bzw. einem Meister deines Fachs geworden sein, darfst du dich über ein finanzielles Upgrade freuen. Die Spitzenverdiener/innen streichen jährlich nämlich bis zu 34.000 Euro ein.

 

Welche Arbeitszeiten habe ich als Musikfachhändler/in?

Wenn du viel Wert auf einen geregelten Alltag legst, werden dir die Arbeitszeiten in diesem Beruf sehr zusagen. In den Musikfachläden wird von Montag bis Samstag gearbeitet, wobei am Samstag meistens nur halbtags geöffnet ist.

An den Werktagen wirst du von morgens bis zum späten Nachmittag deiner Arbeit nachgehen. Abweichungen von deiner 40-Stunden-Woche sind eher die Seltenheit. Kundengespräche lassen sich immer auf den nächsten Tag verschieben, sodass dich nachts niemand um den Schlaf bringen wird.




 

Gibt es Besonderheiten im Job als Musikfachhändler/in zu beachten?

An deinem Arbeitsplatz kommst du sehr viel mit Musik in Kontakt. Die Musik ist dein ständiger Begleiter und sie sollte bereits vor deiner Musikfachhändler Ausbildung einen festen Platz in deinem Leben einnehmen. Ansonsten werden die Nebengeräusche schnell zu einem Störfaktor.

Als Musikfachhändler/in musst du eine erhöhte Lernbereitschaft vorweisen. Das Musikgeschäft ist ein schnelllebiges Business, in dem die Trends von heute morgen schon überholt sind. Informiere dich daher in regelmäßigen Abständen über Neuerscheinungen und Newcomer.

Da du einen Großteil deiner Zeit den Gesprächen mit den Kunden widmest, solltest du ein kontaktfreudiger Mensch sein. Erkundige dich aktiv nach den Vorlieben deiner Besucher/innen und empfiehl ihnen passende Produkte. Sei dabei aber nicht zu aufdringlich. Einige Kunden benötigen vor der Kontaktaufnahme etwas Zeit, um sich zu orientieren.

 

Wie sieht meine Zukunftsperspektive nach der  Musikfachhändler Ausbildung aus?

Musik spielt von jeher eine große Rolle im Leben der Menschen. Durch die Ausübung deines Berufs trägst du deinen Teil dazu bei, die Klänge in die Welt hinauszubefördern. In den Musikfachhandlungen finden Musiker/innen und Konsumenten und Konsumentinnen gleichermaßen Befriedigung.

Vor der zunehmenden Digitalisierung brauchst du dich in deinem Job übrigens nicht zu fürchten. Dein Fachwissen macht dich zu einer gefragten Arbeitskraft im Onlinegewerbe. Am Telefon oder per Mail informierst du deine Kunden und Kundinnen über die dargestellten Produkte und gibst dabei nützliche Gebrauchshinweise.

Um die Karriereleiter weiter aufzusteigen, lohnt sich die Absolvierung von attraktiven Weiterbildungen. Als Musikfachwirt/in erschließen sich dir beispielsweise neue Jobs in der Führungsebene.

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.