
Ausbildung als Modist /in (m/w/d)

Für die meisten Menschen ist es nicht nur wichtig etwas im Köpfchen zu haben, sondern auch darauf. In der Modistin bzw. Modist Ausbildung fertigst du stilechte Kopfbedeckungen an und hilfst deinen Auftraggebern und Auftraggeberinnen dabei, ein modisches Statement zu setzen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Tätigkeiten übernimmt ein Modist/in während der Ausbildung?
In der Modist Ausbildung erlernst du zunächst das Entwerfen von Skizzen und das Lesen von Vorgaben. Anschließend überträgst du diese Entwürfe auf das Rohmaterial, das vor dir liegt. Du kommst dabei mit verschiedenen Stoffen wie Filz oder Leder in Berührung und erfährst, welches Material am besten für das bevorstehende Projekt geeignet ist.
Deine Kreativität wird außerdem auf ein neues Level gehoben. Du verzierst Hüte mit Schleifen oder Blütenblättern, bringst Reißverschlüsse an und lässt aktuelle Trends der Modewelt in deine Arbeiten mit einfließen.
Wie lange dauert die Modistin bzw. Modist Ausbildung und wie ist der Ablauf?
Die duale Ausbildung als Modist bzw. Modistin erstreckt sich über drei Jahre und wird in der Berufsschule und im Lehrbetrieb absolviert. Während viele Unternehmen ihre Azubis für mehrere Wochen zum Blockunterricht abstellen, bevorzugen einige von ihnen den wöchentlichen Unterricht für ihre Schützlinge. Der Blockunterricht erfreut sich so großer Beliebtheit, weil zu wenige Berufsschulen ihre Schüler auf den Job als Modist/in vorbereiten.
Das erste Lehrjahr ist im Lehrbetrieb von der Planung und Vorbereitung der Arbeitsschritte sowie vom Verkehr mit den Kunden geprägt. Die Lernfelder Bügeln, Nähen und Zuschneiden sorgen in der Schule gleichzeitig für das Fundament der späteren Arbeit.
Im zweiten und dritten Lehrjahr stellen die Azubis der Modistin Ausbildung dann Unterformen her, nehmen Änderungen vor und fertigen Modelle nach Vorlagen an.
Vor dem Ende des zweiten Lehrjahres die steht die Zwischenprüfung an. Diese muss bestanden werden, um an der Abschlussprüfung teilnehmen zu dürfen. Die Abschlussprüfung findet zum Ende des dritten Lehrjahres statt.
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Modist/in zu werden?
Wie bereits beschrieben, fördern deine Ausbilder deine Kreativität in diesem Job. Du solltest dafür allerdings bereits über eine Menge Einfallsreichtum verfügen. Dein Kopf sprudelt nur so über vor lauter Ideen, die herausgelassen und verwirklicht werden wollen.
Damit du deine Vorstellungen visualisieren kannst, musst du sehr gut zeichnen können. Deine Skizzen bedeuten den ersten Arbeitsschritt in deinen neuen Beruf. Sowohl deine Ausbilder als auch die Kunden wollen von deinen Entwürfen überzeugt werden.
Obwohl die Hälfte der Anfänger/innen in diesem Job die Schule mit einem Abitur verlassen hat, ist dieser Abschluss keine Grundvoraussetzung. Die Unternehmen legen viel mehr Wert auf gute Noten in Kunst und Technik oder Werken. Des Weiteren sind ausgeprägte Rechenkünste gerne gesehen, weil die Maßangaben strengstens eingehalten werden müssen.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung arbeiten?
Deine Fertigkeiten werden nach der Modist Ausbildung vor allem in Werkstätten und Ateliers benötigt. Es kann allerdings auch vorkommen, dass du bei einem Betrieb anheuerst, der neben einer Werkstatt auch eine Verkaufsfiliale betreibt. Dort stehen dann vermehrt Kundengespräche im Fokus.
Noch abwechslungsreicher ist die Arbeit an einem Theater oder Filmset. Du entwirfst die Kopfbedeckungen für die Darsteller/innen und komplettierst auf diesem Wege ihre Outfits. Die Schauspieler/innen fungieren bei der Ausübung ihres Jobs gleichzeitig als kostenlose Werbeträger für deine Kreationen.
Was verdiene ich als Modist/in nach meiner Ausbildung?
Als Berufsanfänger startest du nach der Ausbildung als Modist bzw. Modistin voraussichtlich mit einem Jahresgehalt von ca. 27.000 Euro brutto. Im Gehaltsvergleich mit deinen erfahreneren Kollegen und Kolleginnen, die sich im Schnitt über 31.500 Euro brutto pro Jahr freuen dürfen, hast du da natürlich noch das Nachsehen.
Da der Spitzenwert erst bei einem Bruttogehalt von knapp 37.000 Euro jährlich erreicht ist, kannst du deine Mitstreiter durch harte Arbeit und Zuverlässigkeit aber hinter dir lassen. Vergiss nur eines nicht: Zu viel Konkurrenzdruck hemmt die eigene Kreativität.
Welche Arbeitszeiten habe ich als Modist/in?
Deine Arbeitszeiten richten sich nach dem Betrieb, für den du tätig bist. Hast du dich zum Beispiel für ein Produktionsunternehmen entschieden, wirst du um Schichtarbeit nicht herumkommen. Es warten dann entweder Früh-, Spät- oder Nachtschicht auf dich.
Bei der Anstellung in einer Verkaufsfiliale arbeitest du in der Regel von montags bis freitags in einer 40-Stunden-Woche. Am Theater oder Filmset hängen die Arbeitszeiten mit den Aufführungsterminen und Drehplänen zusammen. Sollte eine Korrektur am Set oder einer Figur vorgenommen werden, die du einkleidest, könnten kurzfristige Änderungen an deiner Kopfbedeckung notwendig werden.
Gibt es Besonderheiten im Job als Modist/in zu beachten?
In diesem Gewerbe entscheidet handwerkliches Geschick über den beruflichen Werdegang. Bei dir muss jeder Handgriff sitzen. Andernfalls leidet entweder dein Arbeitstempo oder dein Ergebnis unter der fehlenden Genauigkeit.
Um die Materialien in die passende Form zu bringen, agierst du als Modist/in unter anderem mit Feuer. Da du dir nicht permanent die Finger verbrennen möchtest, solltest du Schutzhandschuhe tragen. Zu starke Rauchentwicklung erfordert neben einer Schutzbrille einen Mund- und Nasen- Schutz.
Für die Kundengespräche ist ein offenes und kommunikatives Wesen von Vorteil. Erst durch den engen Kontakt bekommen die Mitarbeiter/innen eine Vorstellung von den Wünschen ihrer Gegenüber. Änderungsvorschläge werden niemals persönlich genommen. Sie dienen nur der Optimierung des Ergebnisses.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Modist/in aus?
Sei es nun zum Schutz gegen die Witterung, zur Bändigung der Haare oder als modisches Statement: Kopfbedeckungen erfreuen sich seit mehreren Jahrhunderten großer Beliebtheit. Daran wird sich auch in den nächsten Einhundert Jahren nichts ändern, was dich zu einer gefragten Fachkraft macht.
Deinen Fähigkeiten kannst du darüber hinaus im gesamten Kleidersektor unterbringen, was dir sehr viel Spielraum für deine berufliche Entfaltung einräumt. Um dich noch weiter in die Welt der Fashionista vorzuwagen, bietet sich ein Studium nach der Ausbildung an. Das Studienfach Modedesign trifft dabei sicherlich ganz genau deinen Geschmack.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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