Ausbildung Maler/in und Lackierer/in (m/w/d)
Welche Tätigkeiten übernimmt ein Maler und Lackierer bzw. eine Malerin und Lackiererin während der Ausbildung?
Du streichst jährlich die Wände in deiner Wohnung neu, würdest am liebsten die Garage in deiner Lieblingsfarbe anstreichen und das Haus neu verputzen? Du bietest bei Umzügen freiwillig an, beim Streichen zu helfen, und weißt sogar, welche Farbe man dafür am besten benutzt? Herzlichen Glückwunsch, du hast deine Berufung – und deinen neuen Ausbildungsberuf gefunden! In deiner Ausbildung Maler und Lackierer bzw. Malerin und Lackiererin lernst du, wie man Beton, Stahl, Metall oder Holz richtig streicht oder verputzt, welche Farbe dafür benutzt wird, welche Grundierung notwendig ist und wie von A bis Z professionell vorgegangen wird. Du bist auf verschiedensten Baustellen unterwegs und bist weit weg von einem langweiligen Arbeitsalltag.
Inhaltsverzeichnis
Drei verschiedene Fachrichtungen stehen für deine Ausbildung zur Auswahl:
- Bauten- und Korrosionsschutz: Du beschäftigst dich mit der Sanierung von Bauten und Gebäuden, auch Gebäudesicherung und Brandschutzmaßnahmen durch spezielle Beschichtungen sind Teil deiner Arbeit.
- Gestaltung und Instandhaltung: Der Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Optik von Außenfassaden, Wänden und Decken, die du mit dem richtigen Anstrich erstrahlen lässt.
- Kirchenmalerei und Denkmalpflege: Historische Gebäude, Skulpturen, Ornamente – oft ist hier viel Fingerspitzengefühl beim neuen Anstrich gefragt.
Generell ist die Ausbildung abwechslungsreich und umfasst – außer allem, was mit Farben zu tun hat -viele weitere spannende Themen: Arbeitsrecht und Tarifrecht, Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Umweltschutz, Informations- und Kommunikationstechniken, Angebots- und Auftragsbearbeitung, Planung und Organisation von Arbeitsaufgaben, Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und Anlagen, Prüfung und Bearbeitung von Untergründen, Bearbeitung und Gestaltung von Oberflächen, Qualitätsmanagement und vieles mehr.
Mit dem Abschluss in der Tasche bist du in der Lage, diverse Streichtechniken zu unterscheiden und anzuwenden, Farbe nach Vorgabe anzumischen, Wände und Fassaden zu verputzen, zu isolieren und zu dämmen, die Wüsche deiner Kunden perfekt umzusetzen und – last but not least – mit giftigen Abfällen sachgerecht umzugehen.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Maler und Lackierer / zur Malerin und Lackiererin und wie ist der Ablauf?
Deine dreijährige Ausbildung verläuft dual, also im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Nach dem zweiten Lehrjahr findet eine Zwischenprüfung statt, danach folgt das dritte Lehrjahr mit der Spezialisierung auf ein Fachgebiet. Abgeschlossen wird mit einer Gesellenprüfung (schriftlich, mündlich, praktisch). Mit Bestehen der Gesellenprüfung darfst du dir zu deinem neuen Berufstitel gratulieren lassen.
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen um Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin zu werden?
Mit einem Hauptschulabschluss oder höheren Abschlüssen kannst du sehr gut in deine Ausbildung einsteigen. Während deiner Ausbildungszeit werden dir eine gewisse handwerkliche Affinität und vielleicht schon gemachte Erfahrungen in den Bereichen Werken oder Technik weiterhelfen. Ein grundsätzliches Verständnis für Mathematik kannst du gut gebrauchen, um bei Farbmischungen oder der Herstellung der richtigen Menge einer Farbe die korrekten Berechnungen anzustellen.
Du arbeitest gerne im Freien? Baustellen waren schon immer dein Ding? Verschiedene Arbeitsorte sind kein Problem für dich? Du hast Spaß daran, ein solides Handwerk zu erlernen und bist körperlich fit? Dann bist du in deinem neuen Ausbildungsberuf als Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin genau richtig. Höhenangst, Kontaktallergien (Hautausschlag bei Farb- oder Lösungsmittelkontakt) und zwei linke Hände sind eher Indikatoren dafür, dass du deine Berufswahl vielleicht überdenken solltest.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung arbeiten?
Dein zukünftiges Einsatzgebiet sind Malereibetriebe und Lackierereien. Je nachdem ob du an deine Gesellenprüfung noch eine Meister-Ausbildung hängst, bist du vielleicht irgendwann dein eigener Chef und führst einen eigenständigen Betrieb und führst deine Mitarbeiter.
Was verdiene ich als Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin nach meiner Ausbildung?
Mit dem Abschlusszeugnis der Gesellenprüfung in der Tasche kannst du mit einem attraktiven Einstiegsgehalt von durchschnittlich 23.000 Euro rechnen. Je nach Spezialisierung, Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen kannst du ein durchschnittliches Gehalt von 35287 Euro pro Jahr verdienen.
Welche Arbeitszeiten habe ich als Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin?
Eines steht fest: Als Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin darfst du nicht zu der Fraktion der Morgenmuffel gehören. Je nach Projekt und je nach Baustelle geht es schon früh morgens los. Du und dein Team sprecht euch mit anderen Gewerken ab und arbeitet Hand in Hand – mal seid ihr die ersten auf der Baustelle, und mal legt ihr los, wenn die anderen ihren Teil der Arbeit erledigt haben, so dass du bis spät am Nachmittag beschäftigt bist. Grundsätzlich kannst du mit einer Arbeitswoche von ca. 35 – 40 Stunden in einer Vollzeitstelle rechnen.
Gibt es Besonderheiten im Job als Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin zu beachten?
Sorgfalt und ein gutes Auge für das Mischen von Farbe sind für Maler und Lackierer / Malerinnen und Lackiererinnen eine Selbstverständlichkeit. Außerdem bist du oft draußen unterwegs, Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit sollten dir deshalb wenig ausmachen. Du arbeitest in deiner Arbeitskleidung mit Sicherheitsschuhen und – je nach Projekt – mit Helm. Teamfähigkeit und Begeisterung für dein Handwerk lassen die Arbeit zum Vergnügen werden.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?
Neben der Spezialisierung, die bereits in deiner Ausbildung erfolgt, kannst du dich nach Abschluss deiner Ausbildung für verschiedenste weitere Möglichkeiten der Weiterbildung entscheiden. Ob du als Maler und Tapezierer Innenräume gestaltest oder dich als Wärmeisolierer darum kümmerst, dass Gebäude den heutigen Isolier-Standards genügen, oder ob du als Betonsanierer dafür zuständig bist, dass Hochhäuser, Brücken oder Tunnel instand gehalten werden – für jedes Interesse findet sich in deinem neuen Beruf die passende Spezialisierung. Nachdem du ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt hast, packt dich vielleicht das Interesse und du entscheidest dich für die Weiterbildung zum Technischen Fachwirt oder zum Malermeister.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.