Ausbildung als Landwirt (m/w/d)
Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Landwirt/in während der Ausbildung?
Die Azubis werden zunächst ganz langsam an das Leben auf einem Landwirtschaftshof herangeführt. Während der Landwirt Ausbildung versorgen die Auszubildende Nutztiere und prüfen dabei das Futter, damit keine Krankheiten entstehen.
Inhaltsverzeichnis
Anschließend kümmern sie sich um die Unterbringung der Tiere. Dazu gehört zum Beispiel das Ausmisten der Ställe.
Mit der Zeit werden die Lehrlinge vermehrt auf dem Feld eingesetzt. Hier säen sie Samen, versorgen Gemüse und Getreide mit Wasser. Im Sommer unterstützen sie die Bauern beim Einholen der Ernte.
Zu den Aufgaben der Azubis gehört weiterhin auch das Einsammeln der tierischen Nutzprodukte. Sie holen die Eier aus den Hühnerställen und lernen, wie eine Kuh gemolken wird, ohne die Tiere nervös zu machen.
Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Landwirt/in und wie ist der Ablauf?
Die Ausbildung als Landwirt erstreckt sich über drei Jahre und findet sowohl in der Berufsschule als auch im Lehrbetrieb statt.
Im ersten Jahr wird das Fundament für den späteren Beruf gelegt. Die Azubis lernen alles über die Tier- und Pflanzenproduktion. Vom Düngen des Bodens bis zur Züchtung des Viehs werden die wichtigsten Elemente abgedeckt.
Im zweiten Lehrjahr werden die vorherigen Inhalte vertieft, bevor es am Ende dieses Abschnitts zu einer Zwischenprüfung kommt.
Anschließend spezialisieren sich die Azubis im letzten und dritten Ausbildungsjahr. Diese Fokussierung richtet sich nach der Art des Ausbildungsbetriebs.
Zum Bestehen ihrer Ausbildung müssen die erlernten Fähigkeiten dann noch einmal in einer Abschlussprüfung bestätigt werden.
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Landwirt/in zu werden?
Wenn du gute Noten in den Naturwissenschaften vorweisen kannst und darüber hinaus einen Realschulabschluss besitzt, stehen deine Chancen für eine Zusage gut.
Außerdem dürfen dich Schmutz und strenge Gerüche nicht abschrecken. Du bist den ganzen Tag entweder auf dem Acker unterwegs oder mit Tieren zusammen.
Der verarbeitete Dünger sowie die Ausscheidungen des Viehs und der verarbeitete Dünger sind nichts für Menschen mit einer empfindlichen Nase.
Ein technisches Grundverständnis hilft dir auf dem Bauernhof in vielen Situationen ebenfalls weiter. Du bedienst viele Maschinen, die zur Landwirtschaft benötigt werden. Diese Geräte fallen auch hin und wieder aus. Wenn du kleine Reparaturen selbstständig durchführst, ersparst du deinem Arbeitgeber eine Menge Zeit.
Eine gute Beobachtungsgabe ist gleichermaßen von Vorteil. Es hilft dir, Krankheiten beim Vieh und bei den Pflanzen zu erkennen. Sollte sich ein Tier auffällig verhalten, sagst du es am besten deinen Vorgesetzten, die das Tier dann isolieren.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Landwirt/in arbeiten?
Nach deiner Landwirt Ausbildung wirst du voraussichtlich auf einem landwirtschaftlichen Bauernhof tätig sein. Du bist natürlich auch in der Lage, deinen eigenen Hof zu eröffnen, wenn du dir ein passendes Konzept und dazugehörige Absatzwege überlegt hast.
Ansonsten richtet sich dein zukünftiger Arbeitsplatz sehr stark nach deinem Ausbildungsbetrieb, da du die erlernten Fertigkeiten weiterhin anwenden möchtest.
So kannst du gewiss als Arbeitskraft in einem Unternehmen anfangen, das sich auf den Anbau von Obst oder Gemüse verlegt hat.
Was verdiene ich als Landwirt/in nach meiner Ausbildung?
Da du nach deiner Ausbildung als Landwirt mit einem durchschnittlichen Gehalt von 32.500 Euro brutto pro Jahr rechnen darfst, kann sich die Arbeit in der Landwirtschaft für dich wirklich auszahlen.
Als Berufseinsteiger wartet zunächst ein monatliches Bruttoeinkommen von knapp 1.750 Euro auf dich, das sich im Laufe der Zeit allerdings auf bis zu 3.700 Euro brutto (ca. 44.300 Euro brutto im Jahr) steigern lässt.
Solltest du deinen eigenen Hof gründen, setzt du deine Preise natürlich individuell fest und hast damit auch eine andere Gewinnspanne.
Welche Arbeitszeiten habe ich als Landwirt/in?
In Filmen sieht man häufig, wie Bauern von ihrem Gockel beim ersten Sonnenstrahl geweckt werden. In diesem Fall weicht die Realität nicht so weit von der Fiktion ab.
Als Landwirt bzw. Landwirtin beginnt dein Arbeitstag kurz nach Sonnenaufgang. In der Mittagszeit kannst du einmal kurz durchatmen, bevor du dann bis in den frühen Abend weiterarbeitest.
Die Tiere fallen über das Wochenende nicht ins Koma. Sie benötigen also auch am Samstag und am Sonntag deine Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund übernimmst du auch als Angestellte häufig Wochenenddienste. Das Gleiche trifft auf Feiertage zu.
Gibt es Besonderheiten im Job als Landwirt/in zu beachten?
In diesem Beruf musst du mit Herzblut dabei sein. Nur so kannst du eine angemessene Betreuung für deine Pflanzen und vor allem für deine Tiere garantieren.
Sollte eine Stute kurz vor der Niederkunft stehen, ist der geplante Feierabend vom Tisch. Stell die Gesundheit der Tiere immer über deine Freizeit.
Bei deiner Arbeit hantierst du unter anderem mit Pflanzenschutzmitteln und trägst deshalb Handschuhe, um Hautausschläge zu verhindern. Daneben gehören Arbeitsschuhe, Gummistiefel und Blaumann zu deinen ständigen Begleitern.
Du musst außerdem ein hohes Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Neben den Tieren und Pflanzen verlassen sich auch deine Kollegen und Arbeitgeber auf dich. Handelst du fahrlässig, kommt es bei einem gemeinsamen Einsatz zu vermeidbaren und in der Regel auch gefährlichen Situationen.
Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Landwirt/in aus?
Der Fakt, dass in Deutschland ca. 2 % aller Berufstätigen Landwirte sind, macht so manchem Einsteiger Sorgen. Sie fragen sich, ob da dann noch genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.
Diese Bedenken sind völlig unnötig. Die Betriebe sind für jede zupackende Arbeitskraft dankbar, die ihnen mit ihrem Wissen weiterhilft. Du wirst deshalb problemlos einen Job auf einem landwirtschaftlichen Hof finden.
Du kannst auch einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten, indem du Biodiesel aus deinen Pflanzenölen gewinnst.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.