Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Lacklaborant/in während der Ausbildung?

In dieser Lacklaborantin bzw. Lacklaborant Ausbildung befassen sich die Lehrlinge vor allem mit der Herstellung & Untersuchung von Lacken und Farben. In Experimenten erhalten sie neue Erkenntnisse über Beschichtungsstoffe und deren Verwendungszweck.

Bei diesen Tests darf die Dokumentation der Ergebnisse nicht unterschätzt werden. Die Azubis halten ihre Messwerte in Tabellen fest, die sie später zusammen mit ihren Ausbildern auswerten. Diese Ergebnisse werden anschließend veröffentlicht und bilden die Grundlage für neue Forschungen.

Darüber hinaus erlernen die angehenden Lackexperten, welche Beschichtung zu welchem Untergrund passt. Sie erfahren zum Beispiel, welcher Stoff für Metall oder Kunststoff geeignet ist und welche Farbe unter gar keinen Umständen für Holz verwendet werden darf.

Durch ihr angeeignetes Wissen tragen sie einen großen Beitrag zur Qualitätssteigerung bei.

Wie lange dauert die Ausbildung als Lacklaborant bzw. Lacklaborantin?

Die Azubis benötigen für diese Ausbildung einen langen Atem, da sich die Lehrzeit auf 42 Monate bemisst und damit länger ausfällt, als die meisten anderen Ausbildungen.

Die duale Ausbildung gliedert sich in zwei Teile. In den ersten 18 Monaten erhalten die Lehrlinge im Betrieb unter anderem Einblicke in den Umgang mit Werkstoffen und werden an chemische und physikalische Methoden herangeführt.

In der gleichen Zeit lernen sie in der Berufsschule alles über die Eigenschaften des Materials und die Herstellung von Beschichtungsstoffen.

Nach dieser ersten Etappe der Lacklaborant Ausbildung absolvieren die Azubis den ersten Teil ihrer Abschlussarbeit. Anschließend nimmt die Intensität noch einmal zu.

Während im Unternehmen nun die Inhaltsstoffe der Lacke praktisch untersucht werden, erhalten die Lehrlinge in der Schule die dazugehörigen theoretischen Grundlagen. Nach den 3,5 Jahren erfolgt dann der zweite Teil der Abschlussarbeit.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Lacklaborant/in zu werden?

Für die Ausbildung können sich eigentlich alle Interessenten bewerben, die mindestens über einen Hauptschulabschluss verfügen. Allerdings präferieren die Unternehmen meistens Kandidaten mit einem Abitur.

Sie achten besonders auf gute Noten in den Fächern Chemie & Physik. Da die Zutaten für die Beschichtungsstoffe genau berechnet werden, ist ein Grundverständnis der Mathematik ebenfalls wichtig.

Du musst außerdem über eine sehr gute Beobachtungsgabe verfügen. In den Experimenten fallen dir so auch kleinste Veränderungen auf, die du genaustens festhalten musst. Ansonsten werden Testergebnisse verfälscht.

Die Dokumentation der Untersuchungen findet natürlich digital statt. Aus diesem Grund benötigst du zumindest ein Grundwissen über Excel & Word. Fehlende Kenntnisse verzögern den Arbeitsprozess nur unnötig.

Wo kann ich nach der Ausbildung arbeiten?

Bei dem Wort Experiment denken die meisten Menschen sofort an Laboreinrichtungen und sie liegen damit im Hinblick auf diesen Beruf völlig richtig.

Als Lacklaborant bzw. Lacklaborantin wirst du nach deiner Ausbildung mit großer Wahrscheinlichkeit in einem chemischen Labor mit der Forschung & Herstellung von Lacken beschäftigt sein.

Wenn du dich eher auf die Dokumentation der Forschungsergebnisse stürzen möchtest, kann dein Arbeitsplatz auch im Büro verortet sein. Dort analysierst du die Messungen und schreibst die dazugehörigen Evaluationen.

Was verdiene ich als Lacklaborant/in nach meiner Ausbildung?

Ein Job als Lacklaborant oder Lacklaborantin ermöglicht dir im Schnitt ein jährliches Einkommen von ungefähr 40.000 Euro brutto, wobei du dich zu Beginn deiner Tätigkeit wohl eher mit 28.200 Euro begnügen musst.

Durch deine wachsende Berufserfahrung und ständige Weiterbildungen bist du jedoch in der Lage deine Einkünfte auf bis zu 50.000 Euro brutto pro Jahr zu steigern. Wie du siehst, zahlen sich Fleiß und Wissen in diesem Beruf buchstäblich aus.

Welche Arbeitszeiten habe ich als Lacklaborant/in?

Sowohl im Labor als auch im Büro arbeitest du werktags von morgens bis nachmittags in einer klassischen 40-Stunden-Woche.

Einige Unternehmen setzen bei der Einteilung des Arbeitsplans auch auf ein Schichtsystem, auf das sich dein Körper nach einigen Wochen eingestellt hat.

Sollten die Experimente nicht ausufern, werden sich Überstunden selten anhäufen. Du kannst deinen Feierabend also in der Regel ruhig verplanen.

Gibt es Besonderheiten im Job als Lacklaborant/in zu beachten?

Bei deiner Tätigkeit im Labor trägst du während deiner gesamten Arbeitszeit Schutzkleidung. Diese besteht aus Arbeitskitteln, Schutzbrillen und Handschuhen.

Nur so kann die Sicherheit der Mitarbeiter gewährleistet werden.

Außerdem hängen stets verschiedene Gerüche in der Luft an du dich erst noch gewöhnen musst. Mit der Zeit steigt jedoch deine Toleranzschwelle, sodass die Arbeit davon nicht mehr behindert wird.

Unterziehe dich vor dem Beginn deiner Ausbildung sicherheitshalber noch einmal einem Allergietest. Du arbeitest täglich mit unterschiedlichen Stoffen und musst vor dem Experiment wissen, welche Gefahren für dich bei der Durchführung bestehen.

Das Erforschen von, zum Teil, giftigen Stoffen erfordert eine hohe Konzentration. Es ist elementar, dass du deinen Fokus über den gesamten Tag aufrecht erhältst. Kleine Fehler haben ansonsten schwerwiegende Folgen.




Wie sieht meine Zukunftsperspektive als Lacklaborant/in aus?

Die Nachfrage nach Beschichtungsstoffen für Autos und Handys blieb in den letzten Jahren konstant hoch.

Die Automobilbranche gehört beispielsweise zu den Säulen der deutschen Wirtschaft. Alleine im Dezember des Jahres 2020 wurden über 300.000 Neuwagen zugelassen.

Weiterhin kannst du die Ausbildung als Lacklaborant bzw. -laborantin auch als Sprungbrett nutzen, um dich danach weiterzubilden.

Zusätzliche Schulungen bieten dir weitere Einsatzmöglichkeiten. Ein Hochschulstudium ermöglicht etwa einen Abschluss in Chemieingenieurwesen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.