Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Handelsfachwirt/in während der Ausbildung?

Nach der Ausbildung Handelsfachwirt oder Handelsfachwirtin arbeitest du in Einzel- und Großhandelsunternehmen in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Marketing und Personalwesen. Die Überwachung, Koordinierung und Kontrolle der wirtschaftlichen Prozesse unter Berücksichtigung der vorgegebenen Richtlinien gehört für dich zur Tagesordnung. Deine Tätigkeiten umfassen nicht nur die ordnungsgemäße Lagerung, sondern auch die Einführung von Produktpaletten.

Du verhandelst mit verschiedenen Lieferanten, koordinierst Liefertermine und bestellst Waren, das heißt du bist für den Einkauf zuständig. In deiner Ausbildung lernst du die Sortimentspräsentation, damit das geeignete Produkt zur richtigen Zeit zum Verkauf angeboten wird. Du ermittelst den Warenbedarf und steuerst Transport-, Entsorgungs- und Lagerprozesse.

Du erlernst das Erstellen von Marketingstrategien und Werbemaßnahmen, um den Warenabsatz zu steigern und Kunden zu gewinnen. Ebenso lernst du die Bereiche des Personalmanagement kennen und bekommst dort gezeigt, wie Mitarbeitende eingestellt, Weiterbildungen geplant und Dienstpläne erstellt werden.

Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Handelsfachwirt/in und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung zur Handelsfachwirtin oder zum Handelsfachwirt ist eine Abiturientenausbildung, in der du zusätzlich die Qualifikation Handelsfachwirt erwirbst, indem du an IHK-Lehrgängen teilnimmst. Neben der Abschlussprüfung im dualen Ausbildungsberuf legst du die Prüfung zum Handelsfachwirt ab, die aus zwei schriftlichen und einer mündlichen Teilprüfung besteht. Dann kannst du dich „Geprüfte/r Handelsfachwirt/in“ nennen.

Du kannst die Ausbildung auf klassische Weise absolvieren und abwechselnd im Unternehmen und der Berufsschule lernen. Die Ausbildung dauert 3 bis 4 Jahre. Mit dem Bestehen der Ausbildung kannst du zwei Ausbildungsabschlüsse vorweisen. Die Ausbildung kannst du in verschiedenen Wirtschaftsbranchen absolvieren. Dafür besuchst du ein Bildungszentrum.

Dort wirst du auf deine Prüfung und auf das Arbeitsleben vorbereitet. Typische Fächer, die du während der Weiterbildung hast, sind Marketing, Verkauf und Rechnungswesen. Fächer wie Unternehmensführung oder Personalmanagement kommen später hinzu. Bereits während deiner Ausbildung übernimmst du Tätigkeiten, die Verantwortungsbewusstsein und Organisationstalent erfordern. Während deiner Ausbildung lernst du alle Bereiche deines Unternehmens kennen.

Unter Umständen unternimmst du bereits während deiner Ausbildung Geschäftsreisen, um andere Niederlassungen deines Unternehmens kennenzulernen. Im Gegensatz zu anderen Ausbildungen hast du hier von Beginn an Verantwortung für verschiedene Geschäftsfelder. Du kommunizierst mit Kunden, legst Verhandlungsstrategien fest, koordinierst Lieferanten und Warenannahmen. Zu deinen Ausbildungsinhalten zählt also nicht nur die Unternehmensführung und -steuerung, Führung, Personalmanagement, sondern auch das Handelsmarketing, Beschaffung und Logistik, Außenhandel und die Betriebssteuerung.

Normalerweise hast du nach eineinhalb Jahren den Ausbildungsabschluss. Nach drei Jahren kannst du dich dann Handelsfachwirt/in nennen, oder du machst die Weiterbildung zum Handelsfachwirt nach deiner Erstausbildung.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen um Handelsfachwirt/in zu werden?

Gute Deutsch- und Mathenoten sowie Talent für Organisation und Kommunikation im Umgang zählen zu den wichtigsten Voraussetzungen. Dabei arbeitest du verantwortungsbewusst, mit Ehrgeiz und legst ein geschäftliches Denken an den Tag. Deine Fremdsprachenkenntnisse erleichtern die Kommunikation mit Kunden und Lieferanten.

Ebenso wichtig sind Eigeninitiative und Entschlossenheit, besonders im Bereich der Führungs- und Personalkompetenz. Hier solltest du auch die notwendige soziale Kompetenz mitbringen, um Mitarbeitergespräche, Kundenberatungen und Verhandlungsgespräche zu führen. Ein ausgeprägtes kaufmännisches Grundverständnis ist für Preiskoordination, Buchhaltung und Marketing unerlässlich.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Handelsfachwirt/in arbeiten?

In der Regel arbeitest du nach deiner Ausbildung bei Einzelhändlern oder in einen Großhandel. Aber auch der Versandhandel oder Werks- und Handelsvertretungen sind mögliche Arbeitgeber. Du kannst in vielen verschiedenen Unternehmensbereichen als Handelsfachwirt/in tätig sein. Beispielsweise in Filialen, Fachgeschäften und Kaufhäusern.

Du arbeitest vorwiegend in der mittleren Führungsebene von Einzel- oder Großhandelsbetrieben, in den Bereichen des Ein- und Verkaufs, der Werbung, des Personalwesens, des Rechnungswesens oder der Verwaltung. Dort übernimmst du Aufgaben, wie zum Beispiel die Budgetplanung für den Wareneinkauf, die Überwachung, das Führen von Verkaufsverhandlungen oder das Festlegen von Preisen.

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Was verdiene ich als Handelsfachwirt/in nach meiner Ausbildung?

Dein Gehalt als Handelsfachwirt/in hängt von deiner Berufserfahrung, deinem Arbeitsort und der Branche ab, in der du tätig bist. Wenn dein Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden ist, ist dein Gehalt tariflich festgelegt. Als ausgebildete/r Handelsfachwirt/in wirst du in eine höhere Gehaltsgruppe eingestuft. Wenn du im Einzelhandel, Großhandel und Außenhandel beschäftigt bist, kannst du mit einem Anfangsgehalt von 2.000 bis 3.000 Euro rechnen.

Welche Arbeitszeiten habe ich als Handelsfachwirt/in?

Deine Arbeitszeiten als Handelsfachwirt/in richten sich nach dem Betrieb, in dem du beschäftigt bist. Im Einzelhandel hast du in der Regel eine Fünf-Tage-Woche, wobei die Arbeitszeiten in Bezug auf Früh-, Mittel, und Spätschichten schwanken können. Deine Arbeitszeit richtet sich auch nach deinem Arbeitsvertrag. Dort ist normalerweise eine 40-Stunden-Woche verzeichnet. Im Einzel- und Großhandel kann es darüber hinaus dazu kommen, dass du samstags arbeitest und dafür einen anderen Tag unter der Woche frei hast.

Gibt es Besonderheiten im Job als Handelsfachwirt/in zu beachten?

Zusätzlich zu den formalen Anforderungen wie dem Abitur gibt es auch einige persönliche Besonderheiten für diejenigen, die Handelsfachwirt/in werden möchten. Aufgrund der Soft Skills solltest du nicht nur flexibel sein und ein gutes strategisches Bewusstsein haben, sondern auch die Fähigkeit zu organisieren und zu kommunizieren.

Zu deinen Veranlagungen sollten auch Führungskompetenzen zählen, die du während deiner Ausbildung formen kannst, denn du solltest sowohl dein Team motivieren können als auch externe und interne Kunden kompetent beraten.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Deine Zukunftsperspektive als Handelsfachwirt/in ist umfangreich und auf dem Arbeitsmarkt bist du eine gefragte Arbeitskraft. Mit dem Abschluss als Einzelhandelskaufmann/-frau und als Handelsfachwirt/in kannst du direkt nach deiner Ausbildung eine Position in der mittleren Führungsebene einnehmen.

Wenn du die Karriereleiter weiter erklimmen möchten, kannst du dich ebenso für ein Studium entscheiden. Ein Bachelor-Studiengang mit Schwerpunkt Marketing, Unternehmensführung oder Management bietet dir bessere Möglichkeiten, bestimmte Führungspositionen einzunehmen, und somit eine noch bessere Gehaltsaussicht. Wenn du nicht auf die Vorteile des Arbeitslebens verzichten möchtest, kannst du ein berufsbegleitendes Studium angehen.

Du kannst dich auch zum/zur Handelsbetriebswirt/in weiterbilden lassen. Mit einem Vollzeitkurs hast du innerhalb von drei Monaten den Abschluss, in Teilzeit dauert der Abschluss ein bis zwei Jahre. Die meisten Ausbildungsbetriebe werden dich dabei unterstützen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.