Welche Tätigkeiten übernimmt eine Fachfrau / ein Fachmann Systemgastronomie während der Ausbildung?

In der Systemgastronomie kannst du was erleben – nicht nur als Kunde, sondern auch als Fachmann oder Fachfrau für diesen Bereich. Hier bist du richtig, wenn du den Trubel magst, gerne mit Leuten umgehst und gleichzeitig den Laden am Laufen hältst, indem du im Hintergrund die Strippen ziehst. Bei der Ausbildung Fachfrau oder Fachmann Systemgastronomie und im Beruf befolgst du klare Vorgaben des Unternehmens, denn genau das macht die Systemgastronomie aus: Sämtliche Filialen, ob in London, Berlin oder Zürich, folgen demselben Konzept. Die Filialen sind ähnlich ausgestattet, die Uniformen der Dienstleister gleich gestaltet und, ganz wichtig, auf allen Karten stehen die gleichen Speisen und Getränke.

Schon während deiner Ausbildung bist du mitten im Geschehen. Dabei merkst du rasch, dass ein Schwerpunkt des Berufes auf dem Kaufmännischen liegt. Du bist verantwortlich für das Personalwesen und lernst während der Ausbildung, wie man Personalpläne schreibt und deren Einhaltung überprüft, wie man neue Mitarbeiter findet, wie Einstellungsgespräche funktionieren und wie man die Leute einarbeitet. Auch Mitarbeiterschulungen führst du durch und wenn es mit der kollegialen Harmonie mal nicht so klappt, bist du die Ansprechperson.

Du bist auch fürs Marketing deiner Filiale zuständig. Während der Ausbildung bekommst du beispielsweise die Aufgabe, ein neues Menü zu bewerben und zu organisieren. Mit Plakaten, Flyern oder Tischaufstellern setzt du das Marketing um, jetzt müssen nur noch die passenden Mengen an Zutaten geordert werden. Als angehende Fachkraft kennst du die Zahl der täglichen Gäste, verkauften Speisen und benötigten Zutaten. Auf dieser Grundlage kannst du in etwa abschätzen, wie oft das neue Produkt voraussichtlich über die Theke gehen wird und welche Mengen an Zutaten für welchen Zeitraum bestellt werden müssen. Bestellwesen und Lagerhaltung sind hier die Themen, die ebenfalls später unter deinen Fittichen perfekt funktionieren.

Man sieht schon, wie in der Systemgastronomie die verschiedenen Bereiche ineinander greifen. Nun kommt noch der Service hinzu. Das Unternehmen hat eine klare Vorstellung davon und genau die setzt du um – und achtest darauf, dass das bei den Mitarbeitern auch der Fall ist. Freundlichkeit gegenüber Kunden ist praktisch immer erwünscht, egal ob Fast-Food-Kette, Mensa oder Raststätte. Gilt auch für Sauberkeit und Hygiene sowohl vor als auch hinter den Kulissen. Als Fachkraft für Systemgastronomie schaust du darauf, dass sowohl im Gästebereich, im Ausgabebereich als auch in der Küche alles tip-top sauber ist.

Das Spannende an der Ausbildung Fachfrau / Fachmann Systemgastronomie und später im Beruf ist, dass du sowohl an vorderster Front als auch im organisatorischen Bereich arbeitest. Bei Engpässen hilfst du an der Kasse aus, wischst über den einen oder anderen Tisch, nimmst Bestandszahlen des Lagers auf und im Büro erledigst du die Bestellungen für morgen. Du motivierst deine Angestellten immer wieder aufs Neue und trägst mit souveränem Organisationstalent und umsichtiger Arbeitsweise dazu bei, dass die Filiale in jeder Hinsicht erfolgreich ist und dass sowohl Mitarbeitende als auch Kunden zufrieden sind.

Die Ausbildung ist übrigens in drei Teile gegliedert: In die berufliche Grundbildung mit Inhalten wie Sicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutz, Betriebsorganisation, Umgang mit Gästen, Arbeitsplan, Hygiene, Büro-Organisation und Warenwirtschaft. Der zweite Teil, die gemeinsame berufliche Fachbildung, beinhaltet unter anderem den Einsatz von Geräten, Maschinen und Gebrauchsgütern, die Warenwirtschaft und die Werbung. Es folgt die besondere berufliche Fachbildung mit den Inhalten Systemorganisation, Personalwesen sowie Steuerung/Kontrolle der betrieblichen Leistungserbringung.

Wie lange dauert die Ausbildung zur Fachfrau / zum Fachmann Systemgastronomie und wie ist der Ablauf?

Diese Ausbildung dauert im Normalfall drei Jahre. Praktische Kenntnisse erwirbst du vor Ort im Ausbildungsbetrieb, das Theoretische erfährst du in der Berufsschule – so funktionieren duale Ausbildungen. Was du in der Berufsschule beispielsweise zu Hygienevorschriften lernst, kannst du im Betrieb gleich praktisch nutzen. Auch dein in der Schule erworbenes Wissen zum klugen Umgang mit Gästen und Kollegen setzt du im Betrieb gleich praktisch um.

Wenn du besonders gute Leistungen erbringst – ersichtlich anhand deiner guten Noten in der Berufsschule –, kann deine Ausbildungszeit eventuell verkürzt werden. Wird dein Antrag genehmigt, beträgt deine Ausbildungszeit nur noch zweieinhalb oder sogar nur zwei Jahre. Auf dein Engagement kommt es an!

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Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Fachfrau / Fachmann Systemgastronomie zu werden?

Eine formale Voraussetzung zu dieser Ausbildung liegt nicht vor. Allerdings hast du umso bessere Chancen, je höher dein Schulabschluss ist. Doch du kannst auch mit dem Hauptschulabschluss einen Ausbildungsplatz ergattern, wenn du gute Noten in Deutsch, Englisch und Mathematik vorweist und insbesondere mit deinen Skills überzeugst. Die da wären: Hohes Organisationstalent, körperliche Fitness (selten verbringst du ganze Tage auf dem Bürostuhl) sowie ein kommunikatives Wesen und Sozialkompetenz.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung Fachfrau / Fachmann Systemgastronomie arbeiten?

Alle Betriebe, die Systemgastronomie betreiben, kommen als künftige Arbeitgeber in Frage. Das sind große wie auch kleinere Fast-Food-Ketten, Pizza-Services, Selbstbedienungs-Restaurants, Raststätten und Mensen sowie Unternehmen aus dem Catering-Bereich. Da viele dieser Unternehmen im Franchise-System arbeiten, besteht auch die Möglichkeit, eine Filiale zu übernehmen – das wäre dann kein Angestellten-Verhältnis mehr, sondern der Schritt in die Selbstständigkeit. Und er ist mit Investitionskosten verbunden.

Was verdiene ich als Fachfrau / Fachmann Systemgastronomie nach meiner Ausbildung?

Fachleute der Systemgastronomie verdienen im Angestelltenverhältnis in Deutschland durchschnittlich 32.373 Euro jährlich, entsprechend rund 2.697 Euro monatlich. Beim Start nach der Ausbildung liegt das Anfangsgehalt bei 19.940 Euro jährlich (rund 1.661 Euro im Monat). Die Gehaltsobergrenze liegt laut Datenerhebung durch stellenanzeigen.de bei 44.834 Euro. Es wurden Daten aller Bundesländer berücksichtigt.

Welche Arbeitszeiten habe ich im Beruf?

Deine Arbeitszeit liegt eher nicht im Zeitrahmen zwischen 8 und 17 Uhr, denn Filialen der Systemgastronomie haben meist bis in den späten Abend, teilweise sogar fast rund um die Uhr, geöffnet. Deshalb ist Schichtarbeit die Regel.

Gibt es Besonderheiten im Job als Fachfrau / Fachmann Systemgastronomie zu beachten?

Individuelle Kleidung benötigst du bei deiner Arbeit in der Systemgastronomie nicht, denn hier wird in einheitlicher Uniform gearbeitet. Die Ausprägung ist jedoch unterschiedlich. Teilweise gibt es lediglich Vorschriften zur Farbe, die durch firmentypische Accessoires wie Caps oder Schals ergänzt werden.

Zusätzlich ist ein kontaktfreudiges, freundliches Wesen unabdingbar. „Kaufmännisches Denken“ musst du nicht erst auf Google nachschlagen und dass du ein Organisationstalent bist, wurde dir schon beim Ausrichten des Schulabschluss-Party bestätigt. Dazu kommt noch die körperliche Belastbarkeit: Definitiv solltest du gerne in Bewegung sein, denn in diesem Job kommst du nur selten für längere Zeit zum Sitzen. Wichtig ist auch, dass Lärm, Stress sowie wechselnde Temperaturen dich nicht stören.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Viele Unternehmen der Systemgastronomie richten die Ausbildung ihrer Fachleute von Beginn an darauf aus, sie später ins Management zu übernehmen. So hast du gute Chancen, nach der Ausbildung Fachfrau / Fachmann Systemgastronomie im Betrieb zu bleiben und dort eine Karriere zu starten. Du kannst auch Weiterbildungen absolvieren, etwa zur Fachwirtin oder zum Fachwirt Gastgewebe oder zur Betriebswirtin oder zum Betriebswirt für Systemgastronomie. Oder spezialisiere dich durch Weiterbildungen zum Experten oder zur Expertin in Sachen Marketing.

Bei Vorliegen der Hochschulreife kannst du auch ein Studium in Angriff nehmen und beispielsweise den Studiengang Gewerbelehramt absolvieren.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.