Du willst mit dabei sein, wenn ein Medikament gegen eine bisher unheilbare Krankheit gefunden wird? Du willst Zellen unter deinem Mikroskop beobachten, die vielleicht schon bald Dinge tun, die die Welt verändern werden? Wenn du diese Fragen mit einem klaren Ja beantworten kannst, gibt es eine gute Nachricht: Du kannst all dies zu deinem Arbeitsalltag werden lassen ohne studieren zu müssen. Denn die Ausbildung Biologielaborant oder Biologielaborantin machen dies möglich.

Da die Inhalte aber ähnlich anspruchsvoll wie ein Studium sind, dauert die Ausbildung mit ihren dreieinhalb Jahren länger als in den meisten anderen Berufen. Wenn du dich für diese Ausbildung entscheidest, kannst du später mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen Seite an Seite arbeiten und dabei helfen, bahnbrechende Entdeckungen zu machen.

Deine künftigen Einsatzorte können sowohl die medizinische als auch die biologische Forschung sein, genauso wie die angewandte Medizin oder das öffentliche Gesundheitswesen. Du bekommst mit dieser Ausbildung die Möglichkeit, hinter die Kulissen eines Forschungsinstituts zu blicken und aktiv daran mitzuwirken, neue Medikamente zu entwickeln oder andere biologische Prozesse zu verfolgen. Außerdem wird dies eine Ausbildung sein, in der du merken wirst, dass nicht alles umsonst war, was du in der Schule gelernt hast. Der Stoff aus den Fächern Biologie, Chemie und auch Mathe sowie Physik werden dir zu Beginn wieder begegnen.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Biologielaborant/in arbeiten?

Die Einsatzmöglichkeiten sind im Beruf Biologielaborant und Biologielaborantin sehr vielfältig. Neben der Molekularbiologie und der Gentechnik kannst du beispielsweise auch im Bereich des Pflanzenschutzes tätig werden. Dort wirst du, genauso wie im Bereich der Medizin oder Pharmazie, daran mitarbeiten, neue Produkte zu entwickeln und verschiedene Aspekte weiter zu erforschen. Du untersuchst verschiedenste Pflanzen, Tiere und führst Tests an kleinsten Zellen durch. Außerdem gehört zu deinen Aufgaben, dass du Messdaten erfasst, Versuche überwachst und natürlich auch, die gewonnenen Ergebnisse entsprechend aufzubereiten und zu dokumentieren.

Wie lange dauert die Ausbildung Biologielaborant/in und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung Biologielaborant oder Biologielaborantin läuft dual ab. Das bedeutet, du absolvierst einen Teil deiner Lehre in der Schule und den anderen Teil im Betrieb. Entweder findet der Unterricht blockweise, also mehrere Wochen am Stück statt, oder du hast feste Tage in jeder Woche, in denen du in die Schule gehst. Das regelt jeder Ausbildungsbetrieb individuell und in Absprache mit der Berufsschule. In dieser lernst du, wie du mit Chemikalien, Tieren, Pflanzen und technischen Einrichtungen umgehst.

Nach etwa vier Monaten wirst du so viel gelernt haben, dass du das erste Mal in einem Forschungslabor eingesetzt werden kannst. Hier wirst du dann die nächsten vier bis sechs Monate verbringen. Auch diese Länge richtet sich wieder nach dem entsprechenden Ausbildungsbetrieb. Doch dieser praktische Einblick ist unabdingbar um die vielen verschiedenen Arbeitstechniken zu lernen, die du nach abgeschlossener Ausbildung selbst routiniert durchführen wirst. Teil deiner Lehre wird auch sein, zu lernen, wie man Versuchstiere in Narkose versetzt und anschließend Gewebeproben entnimmt. Mit diesen wirst du dann gentechnische Untersuchungen durchführen.

Wie bereits erwähnt, dauert die Lehre zum Biologielaboranten oder zur Biologielaborantin im Schnitt dreieinhalb Jahre. Du kannst die Ausbildung allerdings auch um ein halbes Jahr verkürzen, beispielsweise wenn du ein Abitur hast. Doch auch gute Leistungen in der Schule und im Betrieb können dir ermöglichen, die Lehre um ein halbes Jahr zu verkürzen. Bereits am Ende des zweiten Lehrjahres findet der erste Teil der großen Abschlussprüfung statt. Der zweite schriftliche und theoretische Teil findet dann nach dem Ende der Ausbildung statt. Wenn du beide Teile erfolgreich absolviert hast, darfst du dich staatlich geprüfter Biologielaborant oder geprüfte Biologielaborantin nennen.

Willst du dich nach dem Ende der Ausbildung noch weiterbilden und die Karriereleiter weiter nach oben klettern, kannst du Fortbildungen zum Labor- oder Biotechniker/in absolvieren. Auch ein berufsbegleitendes Biologiestudium wäre denkbar. Dort hättest du dann zusätzlich zum Ausbildungszeugnis noch den Bachelor of Science in der Tasche.




Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Biologielaborant/in zu werden?

Natürlich solltest du auch eine Reihe von Voraussetzungen mitbringen, damit die Ausbildung Biologielaborant oder Biologielaborantin dir am Ende auch Freude bereitet. Dazu sollte gehören, dass du leidenschaftlich gern experimentierst. Wenn du in der Schule die Stunden, in denen durchs Mikroskop geschaut wurde, gar nicht mochtest, ist dieser Beruf sicher nicht die richtige Wahl. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du kein Problem mit Tierversuchen haben solltest. Denn im Rahmen deiner Lehre und auch später im Beruf wirst du immer wieder mit Versuchstieren konfrontiert werden und auch dabei helfen, Experimente an ihnen durchzuführen. Außerdem ist es bei dieser Ausbildung von Vorteil, wenn du perfektionistisch veranlagt bist. Denn Genauigkeit ist in der Forschung und vor allem im Labor oberste Priorität.

Besonders gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz hast du mit guten Noten in Biologie. Denn wenn du verstehst, wie Stoffkreisläufe funktionieren, kann dir das in der Ausbildung sehr helfen. Auch gute Noten in Physik und Kenntnisse über die Gesetze der Physik können dir nur Vorteile einbringen.

Jedoch solltest du dich nicht entmutigen lassen, wenn deine Noten in diesen Fächern nicht super sind. Es gibt auch noch andere Voraussetzungen, mit denen du punkten kannst. Beispielsweise sind ein hohes Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein essenziell, um erfolgreich im Labor arbeiten zu können.

Gibt es Besonderheiten im Job als Biologielaborant/in zu beachten?

Die Besonderheiten dieses Berufs sind in jedem Fall, dass du es immer wieder mit gefährlichen Mikroorganismen zu tun hast und durch verschiedene Experimente auch mal Gefahren entstehen können. Außerdem hast du im Labor immer einen Kittel, Handschuhe und meist auch eine Schutzbrille an und wirst immer wieder mit Tierversuchen konfrontiert.

Wenn dir all das nichts ausmacht und du gern flexible Arbeitszeiten hast, ist der Job genau das Richtige für dich. Es kann auch passieren, dass du in Schichten arbeitest und nachts in deinem Labor stehst. Das ist abhängig von deinem Arbeitgeber.

Was verdiene ich als Biologielaborant/in nach meiner Ausbildun?

Dein späteres Gehalt als ausgebildeter Biologielaborant oder ausgebildete Biologielaborantin hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel macht es einen Unterschied, in welcher Branche du arbeitest, viel viel Berufserfahrung du mitbringst und ob dein Arbeitgeber beispielsweise an einen Tarifvertrag gebunden ist. Das ist je nach Unternehmen und Region unterschiedlich. In der Regel startest du mit einem Gehalt von 2000 bis 3000 Euro brutto monatlich. Wenn du in den Bereichen Chemie und Pharmazie tätig bist, kannst du mit einem Bruttogehalt von 2500 bis 3100 Euro rechnen. Im öffentlichen Dienst dagegen nur mit 2000 bis 2600 Euro.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.