Ausbildung zum Betonfertigteilbauer/in (m/w/d)
Kennst du diese Häuser, die nach gerade mal einem Tag stehen? Während an anderen Häusern wochenlang, manchmal gar Monate gebaut wird, steht die Hülle eines Fertigteilhauses meist innerhalb eines Tages. Doch die Teile dafür müssen trotzdem hergestellt werden. Und dafür gibt es die Betonfertigteilbauer und Betonfertigteilbauerinnen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Tätigkeiten übernimmt man als Betonfertigteilbauer/in in der Ausbildung?
Wenn du dich für eine dreijährige Ausbildung in diesem Beruf entscheidest, lernst du, wie man fertige Bauteile herstellt und wie man mit Beton, Stahl sowie Holz richtig umgeht.
Die Ausbildung teilt sich auf in Berufsschule und praktische Arbeit im Betrieb. In der Berufsschule lernst du unter anderem die theoretischen Grundlagen zum Herstellen von Stahl- und Spannbetonbauteilen oder wie man solche Teile wieder repariert. Spannender wird es dann in der Praxis, denn dort wirst du von Beginn voll eingespannt.
Dir wird beigebracht, wie man Schalungen und entsprechende Formen für die Betonteile aus Holz oder auch aus Kunststoff herstellt und dafür entsprechende technische Pläne erstellt. Außerdem wirst du mit der Zeit verstehen, was du bei der Herstellung und dem Einbauen von Bewehrungen aus Betonstahl beachten musst und wie bestimmte Bewehrungen eingebaut werden müssen.
Die verschiedensten Betonrezepte werden dir nach Ende der Ausbildung bestens bekannt sein und du wirst mit Wasser, Zement und Zusatzstoffen so umgehen können, wie der Koch mit Fisch und Fleisch. Doch du wirst nicht nur Betonteile herstellen, aus denen später ganze Häuser zusammengesetzt werden, sondern diese auch reparieren und ausbessern. Und wenn du nicht gerade dabei bist, Maschinen zu bedienen oder Schalen herzustellen, beschäftigst du dich mit der Erstellung von technischen Zeichnungen, Stücklisten und Skizzen, um damit Betonteile nach Maß herstellen zu können.
Neben all den praktischen Arbeiten lernst du jede Menge über deine Rechte und Pflichten während der Ausbildung, wie dein Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie sich eure Arbeit beim Thema Umweltschutz einordnen lässt. All das wird verteilt auf drei Jahre.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Im ersten Jahr geht es erstmal damit los, dass du sämtliche Abläufe im Betrieb und auf der Baustelle kennen lernst und dich an diese gewöhnst. Auch das Vermeiden von Unfällen wird im ersten Lehrjahr eine tragende Rolle spielen. Außerdem wirst du im ersten Jahr lernen, wie du richtig mit Holz umgehst, um entsprechende Schalungen für die Betonteile herzustellen. Hin und wieder werden die Schalungen auch aus Stahl hergestellt, damit sie stabiler werden.
Im zweiten Lehrjahr steht dann das Betonmischen auf dem Plan. Denn der Beton muss dem entsprechenden Werkstück angepasst werden und dafür gibt es unterschiedliche Mischungen. Was dir jedoch dabei immer wieder begegnen wird, sind Sand, Kies, Zement und Wasser. Du musst dann entscheiden, wie viel von jedem Bestandteil sich wie auf den Beton auswirken. Die Mische machts.
Das dritte und letzte Lehrjahr bereitet dich dann optimal auf den Berufsalltag vor, denn da arbeitest du schon die meiste Zeit eigenverantwortlich. Dann musst du dich richtig konzentrieren, alles genau abmessen und planen, damit das Haus am Ende auch zusammenpasst. Doch dafür gibt es entsprechende Pläne, an die dich halten solltest.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung als Betonfertigteilbauer/in mitbringen?
Um die Konstruktionspläne richtig zu verstehen und anwenden zu können, sollte dir Mathe nicht fremd sein. Und auch beim Herstellen von Beton gilt es, die richtigen Mengen ausrechnen zu können, damit der Beton am Ende auch fest wird.
Wenn du mit der Herstellung der Bauteile beschäftigt bist, arbeitest du meist in einer Fabrikhalle. Auf die Baustelle kommst du erst, wenn du die Teile dann montierst. Du arbeitest in der Regel von Montag bis Freitag je acht Stunden und verbringst diese entweder in der Fabrikhalle oder auf der Baustelle. In beiden Fällen wirst du Witterungen ausgesetzt sein und hin und wieder gefährlichen Situationen. Außerdem beginnen Betonfertigteilbauer meist recht früh. Du solltest also kein Problem mit dem frühen Aufstehen haben, wenn du pünktlich 6 Uhr zu Schichtbeginn auf Arbeit sein willst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du der ideale Anwärter für die Ausbildung im Bereich Betonfertigteilbau bist, wenn du gern genau arbeitest, keine Probleme mit körperlich schwerer Arbeit hast und gut mit Zahlen jonglieren kannst. Wenn du ein Problem mit schweren Betonteilen hast, geräuschempfindlich bist oder jeden Tag die gleiche Arbeitskleidung zu tragen eine schreckliche Vorstellung ist, solltest du deine Berufswahl überdenken.
Gibt es Besonderheiten im Job als Betonfertigteilbauer/in zu beachten?
Die Besonderheit in diesem Beruf ist, dass du wahrscheinlich niemals mit sauberen Klamotten nach Hause kommen wirst, wenn du dich nicht auf Arbeit umziehst. Denn die Kluft, die du auf der Baustelle trägst, wird schnell voll mit Betonresten und anderem Baustellendreck sein. Außerdem solltest du kein Problem mit Helmen und Handschuhen haben, die werden dich in deinem Arbeitsalltag stets begleiten.
Zukunftsaussichten: Was kann ich aus der Ausbildung später einmal machen?
Deine Zukunftsaussichten nach der Ausbildung sind auch nicht schlecht. Wenn du Fremdsprachenkenntnisse vorweisen kannst, gibt es für dich sogar die Möglichkeit, in ganz Europa auf Montage zu arbeiten.
Außerdem sind die meisten Betriebe froh, wenn ihre Azubis nach Ende der Ausbildung bei ihnen bleiben. Aber schon während der Ausbildung hast du die Möglichkeit, dich weiterzubilden und so Zusatzqualifikationen, beispielsweise im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht zu erwerben. Das verbessert deinen Start auf dem Arbeitsmarkt.
Du kannst dich bei sämtlichen Unternehmen vorstellen, die Betonbauelemente herstellen und im Bereich Stahlbeton- und Fertigteilbau aktiv sind. Wenn du deine Chancen innerhalb des Betriebs steigern willst, lohnt es sich, einen Meister zu machen. Dann sitzt du vielleicht irgendwann auf dem Chefsessel.
Was verdiene ich als Betonfertigteilbauer/in nach meiner Ausbildung?
Was den Verdienst nach der Ausbildung betrifft, bist du im Bereich Betonfertigteilbau besser gestellt als so manch anderer Handwerksberuf. Allerdings hängt das Gehalt stark von deinen Aufgaben ab und als Einsteiger kannst du dich auf ein monatliches Gehalt von 1600 bis 2000 Euro einstellen.
Je mehr Erfahrungen du sammelst, desto höher wird mit der Zeit auch die Zahl auf deinem Lohnzettel. Wenn du ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt hast und dich als Facharbeiter bezeichnen kannst, liegt das monatliche Bruttogehalt schnell zwischen 2000 und 2300 Euro. Wenn du später mal im Bereich der Werksleitung tätig bist, können monatlich 3500 Euro brutto drin sein.
Außerdem kommt zu dieser Grundvergütung meist noch Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder ein dreizehntes Monatsgehalt dazu.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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