Beton- und Stahlbetonbauer/in (m/w/d)
Beton – der Stoff aus dem die Städte sind. Es gibt wohl mittlerweile kaum noch einen Bereich, wo man nicht auf Beton stößt. Selbst in der Wohneinrichtung hat sich der Baustoff inzwischen als Dekoelement etabliert.
Inhaltsverzeichnis
Wenn du dich für die Ausbildung zum Beton- und Stahlbauer, bzw. zur Beton- und Stahlbauerin entscheidest, hast du es aber mit den großen Elementen zu tun. Nicht der Sockel für die Glühlampe wird von dir kreiert, sondern ganze Häuser.
Auf sämtlichen Baustellen wirst du im Einsatz sein, Beton anmischen, in Schalungen gießen und mit Bewehrungsstahl verstärken. Anschließend wirst du dein Werk weiterbearbeiten.
Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Beton- und Stahlbetonbauer/in während der Ausbildung?
Der Arbeitsalltag als Beton- und Stahlbauer ist abwechslungsreich und meist an der frischen Luft, gemischt mit Schmutz und anstrengender Arbeit. Aber nicht nur Häuser wirst du mit erschaffen, auch Brücken, Treppen oder ganze Geschossdecken brauchen Beton- und Stahlbauer, wie du einer werden könntest. Mal wird neu gebaut, mal saniert und mal auch nur modernisiert oder ausgebessert.
In der Ausbildung lernst du, wie du auf den verschiedensten Baustellen Schritt für Schritt vorgehst, damit das Werk am Ende nicht in sich zusammenfällt. Bevor du mit dem eigentlichen Star, dem Beton, in Berührung kommst, musst du zunächst lernen, eine entsprechende Schale zu bauen, in die der Beton dann hineingegossen wird.
Dann wirst du zu Beginn der Ausbildung vielleicht denken, du bist versehentlich in der Kochschule gelandet. Denn der Beton, der in die Schalen gegossen wird, lässt sich streng nach Rezept am besten anrühren. Man nehme ein bisschen Wasser, ein bisschen Zement und eine Mischmaschine. Bei größeren Projekten werden natürlich Mengen genommen, die in einer Küche eher selten üblich sind.
Wie du die genauen Mengen und den Dichtheitsgrad bestimmst, lernst du in der Berufsschule. Wenn der Beton viel aushalten muss, wird in der Regel noch sogenannter Betonstahl hinzugegeben, der das Ganze dann stabilisiert. Wenn du mit allerlei Maschinen den flüssigen Beton in deine zuvor geschaffene Schale gegossen hast, wird es im wahrsten Sinne des Wortes handwerklich. Denn dann verstreichst du den Beton und ziehst ihn vorsichtig gleichmäßig glatt.
Zum Schluss wird die Schale entfernt und für eine eventuelle Wiederverwendung gesäubert und sicher verwahrt.
So einfach, wie das jetzt alles klang, ist es natürlich nicht. Nicht umsonst dauert die Ausbildung drei Jahre und beinhaltet jede Menge Lerninhalte in der Berufsschule.
Dort und auch im Betrieb wirst du schnell feststellen, dass sich nicht alles nur im Beton dreht. Denn auch Holzbalken und Stahlkonstruktionen werden dir begegnen, denn aus irgendwas müssen die Schalen für den Beton ja bestehen.
Sägen, zuschneiden und verdrahten wirst du also auch in dein Fähigkeitsrepertoire aufnehmen. Wenn es sich um größere Projekte handelt, wirst du lernen, Gerüste auf- und abzubauen oder auch die Baustelle mit den entsprechenden Zäunen abzugrenzen.
Außerdem wird das Herstellen von ganzen Bauteilen aus Beton ebenfalls zu deinen Ausbildungsinhalten gehören. Egal, an welcher Baustelle du gerade werkelst, du musst dich immer genau an Baupläne und Zeichnungen halten.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Beton- und Stahlbetonbauer/in zu werden?
Zwar übernehmen oftmals Maschinen die schwere Arbeit, körperlich fit solltest du für die Ausbildung im Bereich Beton- und Stahlbau sein. Fitness ist also eine wesentliche Voraussetzung, aber auch handwerkliches Geschick sollte vorhanden sein.
Immerhin werden Zollstock, Sägen und Zangen deine steten Begleiter auf der Baustelle sein. Eine weitere körperliche Beschaffenheit, die nicht unwesentlich ist: schwindelfrei sein. Wenn du an großen Hausprojekten mitarbeitest und draußen auf dem Gerüst ganz oben stehst, um den Beton zu verstreichen, sollte dir die Höhe nichts ausmachen.
Wenn du lieber drinnen arbeitest, dir Ruhe im Arbeitsalltag wichtig ist oder du von dir selbst behauptest, zwei linke Hände zu haben, ist ein Beruf im Bereich Beton- und Stahlbetonbau nicht das Richtige.
Um die Ausbildung beginnen zu können, brauchst du mindestens einen Hauptschulabschluss. Besonders bei diesem Beruf ist, dass du meist mit schmutziger Kleidung nach Hause kommst und auf der Baustelle immer einen Helm tragen musst. Je nach Einsatzort kann es auch vorkommen, dass das Tragen von Warnwesten Pflicht ist. Auch Handschuhe werden deine neuen treuen Begleiter auf der Baustelle sein.
Wie lange dauert die Ausbildung als Beton- und Stahlbetonbauer/in und wie ist der Ablauf?
Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und hat in den ersten zwei Jahren viele Gemeinsamkeiten mit der Ausbildung zum Maurer. Erst im dritten und letzten Jahr der Ausbildung spezialisierst du dich für den Bereich Beton- und Stahlbauer.
Kurz davor absolvierst du eine Zwischenprüfung zum Hochbaufacharbeiter. Sämtliche theoretische Grundlagen lernst du in der Berufsschule. Dazu gehört unter anderem, wie man eine Baustelle einrichtet und was nötig ist, um bestimmte Betonmischungen herzustellen.
Das Gelernte setzt du dann während deiner praktischen Zeit mit deinem Betrieb auf der Baustelle um. Es gibt auch Modelle, bei denen die Ausbildung zum Beton- und Stahlbauer, bzw. zur Beton- und Stahlbauer/in komplett schulisch ablaufen, das ist jedoch selten der Fall.
Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Beton- und Stahlbauer/in arbeiten?
Die Einsatzmöglichkeiten nach deiner Ausbildung sind vielfältig, beschränken sich jedoch auf Baufirmen. Auf allen möglichen Baustellen kannst du eingesetzt werden, vorausgesetzt, es wird Beton benötigt.
Was verdiene ich als Beton- und Stahlbauer/in nach der Ausbildung?
Das Gehalt im Bereich des Beton- und Stahlbaus variiert zwischen gut 1500 Euro und knapp über 3000 Euro brutto. Je größer das Unternehmen ist, indem du angestellt wirst, desto besser werden auch deine Verdienstmöglichkeiten sein.
Jedoch verdienst du während deiner Ausbildung mehr als sämtliche andere Berufe.
Außerdem kannst du sowohl Gehalt als auch Zukunftsperspektiven verbessern, indem du dich weiterbildest und Berufserfahrung sammelst. So kannst du dich später beispielsweise zum Polier oder Vorarbeiter weiterbilden lasse und dein Bruttogehalt auf über 3000 Euro steigern.
Als Vorarbeiter musst du einige Jahre Berufserfahrung vorweisen können. Der anschließende Lehrgang dauert in der Regel nicht länger als zwei Wochen und dann bist du in der Lage, Arbeitsgruppen anzuleiten und Aufgaben zu verteilen.
Als Werkpolier solltest du ebenfalls bereits ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet haben. Dann kannst du die Fortbildung zum geprüften Werkpolier beginnen, die meist mehrere Wochen dauert. Wenn du diese erfolgreich abgeschlossen hast, kannst du nicht nur Arbeitsgruppen leiten, sondern ganze Baustellen. Das bedeutet, du beaufsichtigst die Bauarbeiten und führst die Mitarbeiter an. Gleichzeitig musst du auch darauf achten, dass sie die nötigen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen einhalten.
Wie in den meisten handwerklichen Berufen kannst du auch hier einen Meister machen und nach der zweijährigen Weiterbildung eine Führungsposition in einem Bauunternehmen einnehmen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
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