
Ausbildung Bergbautechnologe/-technologin (m/w/d)

Dich interessiert, was unter der Erdoberfläche schlummert? Du willst wissen, welche Schätze auf dich und deine Mitmenschen da unten warten? Dann solltest du dir die Ausbildung zum Bergbautechnologen bzw. zur Bergbautechnologin mal genauer anschauen. Um diesen Beruf ausüben zu können, lernst du innerhalb von drei Jahren, wie man mit Bergbaumaschinen richtig umgeht, wie man sie für welche Gesteine am Besten benutzt und welche Materialien du benutzen kannst, um erfolgreich unter Tage zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Welche sind die Aufgaben eines Bergbautechnologen bzw. einer Bergbautechnologin?
Im Gegensatz zu den meisten anderen Berufen entscheidest du dich auf dem Gebiet der Bergbautechnologie schon vor Beginn der Ausbildung für eine Fachrichtung. Du hast die Wahl zwischen Tiefbautechnik und Tiefbohrtechnik.
Wie der Name schon verrät, beschäftigst du dich im Bereich Tiefbohrtechnik mit dem Graben von Löchern, allerdings in ganz anderen Dimensionen, wie du Löcher damals am Strand gegraben hast. Hier kommen riesige Maschinen zum Einsatz, welche die Gruben ausheben, mit denen sich dann wiederum die Tiefbautechniker beschäftigen.
Dabei lernst du nicht nur, wann welche Maschinen zum Einsatz kommt, sondern du wirst sie auch bedienen lernen.
Im Bereich Grubenbau wirst du lernen, wie du ihn durchführst, sicherst, und am Ende auch verwahrst, damit viele Jahre nach dem Grubenbau kein Unglück passiert. Du wirst allerdings nicht nur an oder in der Grube stehen, sondern dich auch mit der IT beschäftigen und entsprechende Fähigkeiten im Rahmen der Ausbildung lernen.
Die Grabung und Bearbeitung einer Grube muss auch entsprechend geplant werden. Deshalb gehört die theoretische Vorbereitung ebenfalls zu deinen Aufgabengebieten. Dazu gehören auch bestimmte Messverfahren.
Bei den Arbeitsbedingungen unter Tage ist es besonders wichtig, die Arbeitseinsätze bis ins kleinste Detail zu planen, denn Sicherheit ist oberste Priorität.
Rohstoffe, Berge und Gruben – über diese Themen wirst du nach deiner dreijährigen Ausbildung im Bereich Bergbautechnologie bestens Bescheid wissen. Der Bergmannsgruß „Glück auf!“ wird dir ins Blut übergehen, Bewetterung wird kein Fremdwort mehr für dich sein und hin und wieder wirst du auch mal alte Männer zurücklassen. So nennen Bergleute nämlich verlassene und damit nicht mehr funktionstüchtige Gruben.
Welche Tätigkeiten erlernt ein angehender Bergbautechnologe bzw. Bergbautechnologin während der Ausbildung?
Wenn du dich für die Ausbildung im Bereich der Bergbautechnologie entscheidest, wirst du dich auf ein duales System einstellen müssen. Das bedeutet, eine bestimmte Zeit lang besuchst du die Schule und die andere Zeit arbeitest du in deinem gewählten Betrieb.
Bevor du deine Ausbildung beginnst und dich auf die Suche nach einem passenden Betrieb machst, kannst du zwischen vielen verschiedenen Bereichen wählen. Zwar sind alles Betriebe der Rohstoffgewinnung, diese wiederum können aber sehr unterschiedlich sein. Willst du lieber im Bereich des Steinkohlebergbaus arbeiten? Oder doch lieber glitzerndes Erz unter Tage abbauen? Darüber solltest du dir im Vorfeld deiner Ausbildung bewusst sein und dir dein Unternehmen danach aussuchen.
Während deiner Zeit im Ausbildungsbetrieb lernst du unter anderem, wie man die Eigenschaften von Wertstoffen und deren Veränderungen beurteilt und wie man sie nach ihrer Verwendung auswählt und richtig benutzt.
Außerdem beschäftigst du dich mit qualitätssichernden Maßnahmen für deinen eigenen Arbeitsbereich und lernst, wie du den geologischen Aufbau von Lagerstätten beschreibst.
Etwas, was du am eigenen Leibe erfahren wirst, lernst du ebenfalls in deinem Betrieb: Wie man unter Tage richtig lüftet. Das sogenannte Bewetterungssystem, also Belüftungssysteme für die Gruben lernst du ausführlich kennen und damit umzugehen.
Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung und Organisation des Betriebs sowie das Thema Umweltschutz werden während deinen praktischen Phasen immer wieder Thema sein.
Ergänzt wird das umfangreiche Wissen in der Praxis durch verschiedene Lernfelder in der Berufsschule.
Hier lernst du das Erkennen und Einschätzen von geologischen Verhältnissen sowie das das Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten von technischen Systemen. Auch Deutsch, Wirtschaftskunde und Sozialkunde werden auf deinem Stundenplan nicht zu kurz kommen.
Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um Bergbautechnologen bzw. Bergbautechnologin zu werden?
Wenn du die mittlere Reife vorweisen kannst, steht einer erfolgreichen Bewerbung zum Bergbautechnologen oder zur Bergbautechnologin nichts mehr im Weg. Übrigens: Frauen dürfen erst seit 2009 als Bergbautechnologinnen arbeiten. Vorher waren sie für die Ausbildung nicht zugelassen.
Es gibt neben der mittleren Reife noch weitere Voraussetzungen, mit denen du dich auseinandersetzen solltest. Beispielsweise wird es immer wieder vorkommen, dass du unter Tage arbeitest. Das bedeutet, stundenlang kein Tageslicht und spezielle Witterungsbedingungen. Dort kann es mal sehr kalt, mal aber auch sehr warm sein, laut sein oder auch sehr feucht.
Wenn du im Bereich der Bergbautechnologie arbeiten möchtest, solltest du kein Problem mit Schichtarbeit haben, denn so werden die Arbeitszeiten in diesem Beruf geregelt.
Körperlich sind die meisten Tätigkeiten sehr anstrengend und du bist immer in Schutzkleidung unterwegs. Vor allem ohne Helm solltest du niemals eine Grube betreten. Wenn du dabei bist, Maschinen zu warten oder zu benutzen, wirst du außerdem Handschuhe tragen.
Außerdem solltest du kein Problem mit verschiedenen Wetterlagen haben, denn die können an der Erdoberfläche ganz anders sein als ein paar Meter weiter unten. Ständige Gefahr durch die Arbeit unter Tage und auch meist beengte Verhältnisse machen den Job des Bergbautechnologen besonders.
Wenn all das für dich kein Problem ist, stehen die Chancen für eine erfolgreiche Ausbildung schon mal nicht schlecht.
Dann solltest du dich auch für Geologie, beziehungsweise geologisches Material interessieren und dich von außergewöhnlichen Arbeitsbedingungen nicht einschüchtern lassen. Wenn du jedoch Angst vor großen Maschinen hast, Arbeit im Freien überhaupt nicht magst und dich auch nicht so gern an strikte Vorschriften hältst, solltest du dir die Berufswahl nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Was verdient man als Bergbautechnologen bzw. Bergbautechnologin nach der Ausbildung?
Wenn du einen Arbeitsplatz gefunden hast, kannst du dich auf ein monatliches Bruttogehalt von rund 2100 Euro einstellen. Wenn du dich nach der Ausbildung noch für Weiterbildungen entscheidest, kann das Gehalt natürlich steigen.
Wie sehen die Zukunftsaussichten als Bergbautechnologen oder zur Bergbautechnologin?
Wenn du dich zum Bergbautechnologen oder zur Bergbautechnologin ausbilden lassen hast, kannst du danach ganz klassisch im Bereich des Bergbaus arbeiten.
Außerdem findest du auch in Betrieben, die sich mit der Gewinnung von Rohstoffen beschäftigen, ebenfalls einen Arbeitsplatz. Dabei stellst du Bergwerksanlagen her, mit denen du dann über oder unter Tage Rohstoffe abbaust. Das bedeutet, du bohrst, baust, sicherst und unterhältst Gruben, Stollen und Schächte, gewinnst da unten die vorhandenen Rohstoffe und beförderst sie ans Tageslicht.
Teilweise kannst du sogar bei Sprengungen dabei sein, natürlich nur unter Aufsicht.
Deine Zukunftsaussichten hast du letztendlich selbst in der Hand. Wenn dir die Arbeit als Bergbautechnologe allein nicht reicht, kannst du beispielsweise die Fachrichtung wechseln oder verschiedene Zusatzqualifikationen erwerben. Auch einen Techniker mit der Fachrichtung Bohrtechnik kannst du noch oben drauf setzen. Wenn du Abitur hast, ist sogar ein Studium, beispielsweise im Bereich der Geotechnologie möglich. In diesem Sinne: Glück auf!
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