Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e anästhesietechnische/r Assistent/in während der Ausbildung?

Während der Ausbildung anästhesietechnische Assistentin oder anästhesietechnischer Assistent darfst du auch mit ins Krankenhaus, wirst also praktisch ausgebildet. Hier wirst du in verschiedene Bereiche schnuppern, dazu gehören Abdominalchirurgie, Gynäkologie, Traumatologie, Orthopädie und Urologie. Außerdem suchst du dir noch weitere Wahlgebiete aus, in denen du dann auch praktisch eingesetzt wirst. Kennenlernen wirst du das Krankenhaus mit Notaufnahme, OP, Aufwachraum etc. auch.

Nach abgeschlossener Ausbildung übernimmst du als anästhesietechnische/r Assistent/in Aufgaben im OP wie das mehrmalige Sicherstellen der Identität des Patienten, die Patientenvor- und Nachbereitung, das Legen von Infusionen, das Anschließen von EKG-, Blutdruck- und Sauerstoffsättigungsgeräte und die Überwachung von Narkose und Vitalwerten. Während der praktischen Ausbildung wirst du hier sicherlich schon erste Erfahrungen machen und den ATA assistieren dürfen.

Wie lange dauert die Ausbildung und wie ist der Ablauf?

Entscheidest du dich für eine Vollzeitausbildung wird diese 3 Jahre dauern mit insgesamt 4600 Ausbildungsstunden. Unterteilt ist deine Ausbildung anästhesietechnische Assistentin oder anästhesietechnischer Assistent in Praxisblöcke und Theorieblöcke. Es gibt 18 Fächer, die blockweise behandelt werden in der Theorie, dazu gehören beispielsweise Hygiene, Mikrobiologie, Erste Hilfe, Physiologie etc.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Anästhesietechnische/r Assistent/in zu werden?

Um Anästhesietechnische/r Assistent/in brauchst du ein ärztliches Attest, welches deine gesundheitliche Eignung bestätigt. Du brauchst außerdem einen Realschulabschluss, keine Panik, wenn du diesen nicht hast, gibt es auch andere Möglichkeiten. Dazu gehören beispielsweise ein Hauptschulabschluss mit erfolgreicher Berufsausbildung oder eine einjährige Ausbildung als Alten- oder Krankenpflegerin/in. Generell solltest du gut mit Menschen umgehen können, ein naturwissenschaftliches Interesse (Biologie und Chemie) mitbringen und das Private gut vom Beruflichen trennen können.


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Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Anästhesietechnische/r Assistent/in arbeiten?

Als Anästhesietechnische/r Assistent/in arbeitest du hauptsächliche im OP. Sollte dir das aber nicht zusagen, kannst du durch eine Weiterbildung z.B. Hygienebeauftragte/r werden. Außerdem lassen sich auch Berufsschwerpunkte legen, sodass du meistens im Aufwachraum, der Endoskopie, der Schmerzambulanz oder in einer Facharztpraxis arbeitest. Meistens arbeiten Anästhesietechnische/r Assistent/in aber im Krankenhaus.

Was verdiene ich als Anästhesietechnische/r Assistent/in nach meiner Ausbildung?

Nach deiner Ausbildung anästhesietechnische Assistentin oder anästhesietechnischer Assistent beträgt das durchschnittliche Gehalt 42.696 Euro pro Jahr. Das sind im Monat etwa 3558 Euro. Das Mindest- oder auch Einstiegsgehalt liegt bei 30.033 Euro jährlich beziehungsweise 2502 Euro monatlich. Topverdiener verdienen bis zu 54.857 Euro jährlich, also 4571 Euro monatlich. Du solltest beachten, dass das Gehalt je nach Bundesland variiert. Außerdem gibt es auch Unterschiede zwischen privaten und städtischen Krankenhäusern, bei Letzteren wird das Gehalt nach dem Tarifvertrag für medizinische (Hilfs)berufe. Durch eine Fachweiterbildung nach deiner Ausbildung oder sonstige Qualifizierungen kannst du aber auch noch mehrere Hundert Euro mehr verdienen.

Welche Arbeitszeiten habe ich im Beruf?

Ein/e Anästhesietechnische/r Assistent/in arbeitet meistens 40 bis 42 Wochenstunden. Diese sind auf die Tagschicht und den Bereitschaftsdienst verteilt. Eine Nachtschicht gibt es nicht, da OPs eigentlich nur tagsüber stattfinden. Du bekommst also keine Nachtzulagen, aber Sonderzahlungen für den Bereitschaftsdienst.

Gibt es Besonderheiten im Job als anästhesietechnische/r Assistent/in zu beachten?

Bei der Ausbildung anästhesietechnische Assistentin oder anästhesietechnischer Assistent und im Beruf danach solltest du ein gutes naturwissenschaftliches Verständnis haben. Auch an Empathie sollte es dir nicht mangeln, denn der Umgang mit den Patienten ist hier sehr wichtig. Verfügst du über Resilienz, Teamfähigkeit und Motivation, ist das wunderbar. All das kannst du zusammen mit einer hohen Stresstoleranz sehr gut im hektischen Klinikalltag gebrauchen. Denn du musst dich auf andere verlassen können und andere müssen sich auf dich verlassen können. Im Krankenhaus seid ihr ein Team und müsst gut zusammen arbeiten können, hier sind Aufgeschlossenheit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gefragt und verhelfen zu einem angenehmen Arbeitsumfeld.

Zu beachten ist bei diesem Beruf außerdem, dass du im OP und auch sonst sterile Schutzkleidung tragen musst zum Schutz der Patienten, aber auch zum eigenen Schutz. Allerdings ist es damit nicht getan, denn als Anästhesietechnische/r Assistent/in achtest du vor der OP auch darauf, dass alle anwesenden medizinischen Fachkräfte etwaige Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen eingehalten haben und die OP somit gut von statten gehen kann. Du trägst also auch einiges an Verantwortung.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Wie bereits erwähnt kannst du nach der Ausbildung Anästhesietechnische Assistentin oder anästhesietechnischer Assistent Berufsschwerpunkte setzen, dich aber auch weiterbilden. In einem sechsmonatigen Lehrgang kannst du Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) werden oder dich als Hygienebeauftragte/r, Geräterbeauftragte/r oder Qualitätsmanagementbeauftragte/r spezialisieren. Bist du bestrebt in Führungspositionen aufzusteigen, kannst du Leitungspositionen im Anästhesie- und OP-Bereich oder dem OP-Management einnehmen. Sollte für dich auch noch ein Studium infrage kommen, könntest du dich beispielsweise in Richtung Medizin, Gesundheitökonomie, Gesundheitsmanagement oder Pflegemanagement orientieren. Als Anästhesietechnische/r Assistent/in hast du also durchaus viele Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten, sodass du dich und deinen Beruf ständig entwickeln und optimieren kannst!

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.