Fast jeder hat die diversen „Management by“-Begriffe bereits gehört. Sie bezeichnen unterschiedliche Führungsstile und gehören zu den schillerndsten Begriffen in mehr oder weniger wissenschaftlichen Abhandlungen und Ratgebern für Fach- und Führungskräfte. Doch was genau verbirgt sich hinter ihnen? Wir klären auf!

Management by crisis

Dieser Führungsstil setzt auf die bewusste Provokation von Krisen in Unternehmen und Teams. Der hohe Druck soll zu mehr Leistung, Flexibilität und Entscheidungsfreude der Mitarbeiter führen.
Tatsächlich lässt sich in Versuchssituationen beweisen, dass Leistung und Motivation von Mitarbeitern in Unternehmenskrisen deutlich ansteigen. Kritisiert werden kann an dieser Methode jedoch, dass Gefühlslagen wie Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes hier ausgenutzt werden.

Management by decision rules

Genaue Vorgaben und Regeln für alle Arbeitsschritte kennzeichnen das Management by decision rules. Ziel ist, durch ein Korsett detaillierter Vorgaben Mitarbeiter zur Erreichung der Ziele zu führen.
Bürokratie im Unternehmen und wenig Entscheidungsspielraum für den Einzelnen sind die Folgen, die an diesem Management-Stil häufig kritisiert werden.

Management by delegation

Zur Entlastung der Führungsebene wird hier auf die Übertragung von Aufgaben auf untergeordnete Hierarchieebenen gesetzt.
Kritisch: Was manche Mitarbeiter als die Übertragung von mehr Verantwortung begrüßen, bedeutet für andere schnell Überforderung.

Management by exception

Dieser Führungsstil erfordert im Idealfall den Eingriff durch das Management lediglich im Ausnahme- bzw. Krisenfall. Führungskräfte bleiben so vom Tagesgeschäft weitgehend entlastet, solange Prozesse innerhalb festgelegter Toleranzgrenzen verlaufen und keine unvorhergesehenen Ereignisse ihr Eingreifen erfordern.
Die Kommunikation zwischen den Ebenen wird so auf das Nötigste beschränkt, setzt aber das Vertrauen voraus, dass Mitarbeiter Krisensituationen richtig einschätzen können und Themen rechtzeitig eskalieren. Häufig wird auch kritisiert, dass der Eindruck, Krisen nicht alleine bewältigen zu können, Mitarbeiter leicht demotivieren kann.

Management by objectives

In der betrieblichen Praxis zählt dieser Führungsstil als der meistverbreitete. Führungskräfte und Mitarbeiter vereinbaren dabei gemeinsam Ziele, für deren Erreichung der Mitarbeiter weitgehend selbst verantwortlich ist. Im Gegensatz zum Management by decision rules erhält der Mitarbeiter einen großen eigenen Spielraum bei der Entscheidung, wie er die vereinbarten Ziele erreicht.
Häufig kritisiert wird, dass vereinbarte Ziele in hohem Maß von Faktoren abhängen, die der einzelne Mitarbeiter nicht beeinflussen kann. Das führt vor allem dann zu Konflikten, wenn Teile der Vergütung an die Erreichung der Ziele geknüpft werden.

Management by results

Hier werden Mitarbeiter durch die laufende Kontrolle bestimmter Größen wie Umsätze, Stückzahlen und Gewinne geführt. Anders als bei Management by objectives gibt hier der Manager alleine die Ziele vor.
Unrealistische Zielvorgaben und der rein quantitative Blick auf Zahlen führen dabei oft zu Demotivation im Team und zu einem Qualitätsverlust.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.