Welche Tätigkeiten übernimmt ein/e Fahrzeuglackierer/in während der Ausbildung?

In der Ausbildung Fahrzeuglackierer/in und im Beruf bist du die Rettung für Pechvögel, die beim Einparken kurz nicht aufgepasst haben. Du bist der Profi, der den Schaden so behebt, dass es aussieht, als wäre nichts passiert. Damit fängst du schon im ersten Ausbildungsjahr an. Du lernst das Schleifen, Spachteln und Grundieren und erfährst, dass zwischen einzelnen Beschichtungen getrocknet werden muss, damit auch alles hält. Und wie kriegt man es hin, den Farbton haargenau zu treffen? – Für dich schon bald kein Rätsel mehr und du mischst den Lack aus verschiedenen Farbtönen aufs Milligramm genau zusammen.

Dein Einsatz ist nicht nur zur Reparatur von Schäden gefragt, sondern auch, wenn es um dekorative Gestaltung geht. Wünscht ein Kunde einen bestimmten Schriftzug auf dem Auto, so bringst du ihn mit Hilfe von Folien und Schablonen auf. Auch Wünschen auf Design- und Effekt-Lackierung kommst du nach. Bei allen Arbeiten muss zuerst der Untergrund geprüft und bewertet werden.

Du lernst, wie man Bauteile montiert und demontiert, denn manchmal ist das zum Arbeiten nötig. Erledigt das der Kunde selbst und liefert die Teile an, so fährst du sie mit dem Gabelstapler an Ort und Stelle in die Werkstatt. Dort werden auch Funktionsprüfungen vorgenommen – du erfährst alles über die Methoden und Geräte, die dafür eingesetzt werden. Arbeitest du direkt am Auto, so werden nicht zu behandelnde Bereiche übrigens mit Folie geschützt – auch das will gelernt sein.

Dein Ausbildungsbetrieb, meist eine KFZ-Werkstatt, Lackiererei oder ein Automobilhersteller, wird dich als erstes in den Arbeitsschutz einweisen. Der ist enorm wichtig, denn du hast mit gefährlichen Stoffen zu tun und beim Auftragen von Beschichtungen trägst du eine Gesichtsmaske.

Auch der Umweltschutz wird durch das Qualitätsmanagement geregelt. Diese theoretischen Grundlagen lernst du auch in der Berufsschule, doch erst vor Ort nehmen die Inhalte echte Gestalt an. Du siehst dann beispielsweise, wie man einen Auftrag annimmt und wie man alle damit verbundenen Arbeiten plant und organisiert. Wie man eine Schadensdiagnose erstellt und wie man die Geräte und Materialien aussucht, die man zur Auftragsbearbeitung benötigt.

Du lernst die Informationssysteme kennen, die im Betrieb verwendet werden und die Arbeit unterstützen. Und auch die gesamte Organisation deines Betriebs wird im Lauf der Zeit immer klarer. Dazu gehört auch der professionelle Umgang mit Kunden, denn ohne Kunden keine Arbeit und kein Geld. Du siehst, im Beruf als Fahrzeuglackiererin oder Fahrzeuglackierer kannst du dich in vielerlei Hinsicht einbringen und an Langeweile ist nicht zu denken.

Die Ausbildungsinhalte werden ganz grob in dieser Reihenfolge vermittelt: Im ersten Ausbildungsjahr lernst du unter anderem, wie man metallische und andere Untergründe bearbeitet und auf das Lackieren vorbereitet. Du erfährst, wie man Oberflächen herstellt, behandelt und gestaltet. Wie man Geräte, Maschinen und Werkzeuge bedient und wartet. Wie qualitätssichernde Maßnahmen durchgeführt werden. Und du lernst alles zur Auftragsannahme und Organisation. Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr geht es beispielsweise um Montage und Demontage, um das Herstellen dekorativer Elemente, um die Durchführung von Instandsetzungsmaßnahmen und um die Gestaltung mobiler Werbeträger.

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Wie lange dauert die Ausbildung Fahrzeuglackierer/in und wie ist der Ablauf?

Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer oder zur Fahrzeuglackiererin dauert drei Jahre und erfolgt im dualen System. Das heißt, du arbeitest im Ausbildungsbetrieb und besuchst parallel dazu die Berufsschule (entweder an ein, zwei Tagen die Woche oder in Blockform).

Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres steht eine Zwischenprüfung an, nach Ende des dritten Jahres absolvierst du die Gesellenprüfung. Die Ausbildungszeit kann unter Umständen verkürzt werden, wenn du in der Berufsschule mit sehr guten Noten glänzt oder schon eine Ausbildung abgeschlossen hast.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um Fahrzeuglackierer/in zu werden?

Für diese Ausbildung benötigst du den Hauptschulabschluss, Betriebe nehmen auch gerne Bewerber mit einem mittleren Bildungsabschluss. Deine Noten in Chemie und Mathe, Technik und/oder Werken sollten zeigen, dass du über Begabungen verfügst, die für den Beruf wichtig sind.

Wo kann ich nach meiner Ausbildung als Fahrzeuglackierer/in arbeiten?

Als Fahrzeuglackierer/in findest du in Werkstätten für Fahrzeuglackierung, in KFZ-Werkstätten und bei Automobilherstellern Arbeit. Auch Lackierereien im Bereich Maschinen- und Anlagebau, Betriebe des Schiffs- und Bootsbaus sowie im Schienenbau können deine künftigen Arbeitgeber sein.

Was verdiene ich als Fahrzeuglackierer/in nach meiner Ausbildung?

Durchschnittlich verdient man als Fahrzeuglackierer/in in Deutschland 27.173 Euro jährlich, das entspricht rund 2.264 Euro im Monat. Das Anfangsgehalt liegt bei 18.500 Euro im Jahr (rund 1.541 Euro monatlich). Die Gehaltsobergrenze ist bei 35.496 Euro jährlich erreicht. Zur Berechnung sämtlicher Daten wurden alle Bundesländer berücksichtigt.

Welche Arbeitszeiten habe ich im Beruf?

Die Arbeitszeit richtet sich nach den Öffnungszeiten deines Betriebes. Üblicherweise hast du hier einen ganz normalen 8-Stunden-Tag.

Gibt es Besonderheiten im Job als Fahrzeuglackierer/in zu beachten?

Ja. Beim Lackieren entstehen giftige Dämpfe, deshalb benötigst du Schutzkleidung, insbesondere eine Schutzmaske. Dazu gibt es genaue Sicherheitsvorschriften. Solltest du eine chronische Lungenerkrankung haben, ist dieser Beruf für dich leider nicht geeignet.

Wichtig in diesem Job sind Genauigkeit, gutes Beobachtungsvermögen (Farbsehvermögen) und gestalterisches Talent. Da du regelmäßig Teile montierst und demontierst, sind auch handwerkliches und technisches Geschick gefragt. Zudem ist es vorteilhaft, wenn du den Umgang mit Menschen magst, denn in der Werkstatt ist Teamgeist gefragt.

Wie sieht meine Zukunftsperspektive aus?

Mit einer Weiterbildung zum Techniker oder zur Technikerin Farb- und Lacktechnik qualifizierst du dich für die mittlere Führungsebene. Auch die Weiterbildung zum Betriebswirt oder zur Betriebswirtin Farbtechnik verbessert deine Karriereaussichten. Wenn du die Meisterprüfung absolvierst, öffnet sich sogar die Tür zu einem eigenen Betrieb mit Auszubildenden.

Mit Hochschulreife kommt auch ein Studium in Betracht, beispielsweise im Studiengang Verfahrenstechnik oder Chemieingenieurwesen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.