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Interview: "Der Auswahlprozess eskaliert"

23.01.2012

Personaler brauchen eine gute Faktenbasis für eine professionelle Personalauswahl. Bewerber wollen sich möglichst optimal präsentieren. Dieser Zwiespalt ist an sich kein Problem, verändert aber doch den Auswahlprozess. Wie und warum erklärt Professor Cornelius König im Interview mit dem Personalmagzin.

personalmagazin: Bewerber wollen sich verständlicherweise im Auswahlprozess möglichst optimal vor dem Personaler positionieren. Wie verändert das den Prozess an sich?

Cornelius König: Bewerber können sich heute dank der umfassenden Ratgeberliteratur über alle Auswahlinstrumente informieren und entsprechend vorbereiten. Das hat einerseits zur Folge, dass sie sich positiver darstellen können und andererseits - und das ist hier ausschlaggebend - zeigen alle ein ähnliches Verhalten im Bewerbungsprozess. Dadurch lassen sich nur marginale Unterschiede zwischen den Bewerbern feststellen, was Personalern die Auswahl erschwert. Deshalb müssen sie bestehende Instrumente weiterentwickeln oder neue Instrumente einsetzen, die noch nicht bekannt sind.

personalmagazin: Über kurz oder lang werden aber auch diese Instrumente wieder in den Ratgebern auftauchen ...

König: Genau, dann müssen Personaler wieder kreativ werden. Dieser Prozess ist ja auch schon längst im Gang. Früher haben die Personaler zum Beispiel immer die Standardfrage nach den Schwächen des Bewerbers gestellt. Die Ratgeberautoren nahmen das auf und schlugen vor, darauf mit "Ungeduld" zu antworten. Als das die meisten Bewerber beherzigten, bekamen die Personaler eine Standardantwort. Deswegen brauchten sie wieder neue Fragen. Dieser Prozess lässt sich anhand der Theorie des "Signaling Game" erklären, wie ich in einer Studie belegt habe.

personalmagazin: Wo wird dieser interaktive Prozess hinführen?

König: Meine Prophezeiung ist, dass der Auswahlprozess immer weiter eskalieren wird. Die Bewerber können sich immer besser informieren und vorbereiten, die Personaler müssen immer weitere Instrumente entwickeln.

personalmagazin: Wie sieht dann die Zukunft der Auswahlinstrumente aus?

König: Ich denke, Personaler werden verstärkt Technologien entwickeln und einsetzen. Es gibt zum Beispiel derzeit eine Forschungsarbeit, bei der mithilfe eines sogenannten "Eye Tracker" versucht wird, die Position der Pupillen zu verfolgen, um so herauszufinden, ob jemand ehrlich antwortet. Ob das funktioniert, wird noch getestet. Andere Wissenschaftler untersuchen gerade, ob ein neuartiger Bewerbungstest bessere Erkenntnisse bringen könnte. Dieser soll auf den ersten Blick so aussehen wie ein Leistungstest, bei dem es objektiv richtige Antworten gibt. Die Fragen werden aber so gestellt, dass keine eindeutige Antwort möglich ist. Anhand des Antwortverhaltens kann dann die Persönlichkeit des Bewerbers erfasst werden.

personalmagazin: Hat das ständige Aufrüsten bei den Auswahlinstrumenten mit dem Fachkräftemangel ein Ende?

König: Auf der Bewerberseite schon. Die werden sich nicht mehr so gut vorbereiten und positiv darstellen müssen, um zu überzeugen. Dann wird der Prozess aber aufseiten der Unternehmen eskalieren. Die Arbeitgeber werden sich mit ihrer Eigendarstellung gegenseitig überbieten.

Das Interview führte Kristina Enderle da Silva.

Das vollständige Interview ist im Personalmagazin, Ausgabe 1/2012 erschienen.

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