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SunDiesel im Tank - Raffinerie von Choren in Freiberg bietet Jobs

03.07.2006

Freiberg (dpa) - Im Freiberger Gewerbegebiet Saxonia wird bei Choren Industries an einem Kraftstoff der Zukunft gearbeitet. In etwa einem halben Jahr wird das Unternehmen die erste kommerziell genutzte Raffinerie zur Produktion von so genanntem SunDiesel in Betrieb nehmen, einem Kraftstoff aus Biomasse. «Etwa 49 Millionen Euro investieren wir in diese weltweit einmalige Anlage, mit einer Kapazität von 15 000 Tonnen pro Jahr», sagt Projektleiter Matthias Rudloff. Mit im Boot sind Shell als direkter Partner sowie VW und DaimlerChrysler, mit denen gemeinsam geforscht wurde.

Für den Standort sucht Choren derzeit Fachkräfte mit Berufserfahrung in der Chemie. «Rund 50 Jobs sind zu besetzen», sagt Prokuristin Annette Schwandtke. «Wir brauchen vor allem Anlagenfahrer sowie ausgebildete Chemikanten. Bevor wir woanders Anzeigen schalten, hoffen wir auf Bewerber aus Sachsen, Sachsen- Anhalt und Berlin-Brandenburg. Das Alter spielt keine Rolle, wir suchen eine gute Mischung. Bis September soll das Team stehen.» Beste Erfahrungen gebe es bereits mit Pendlern aus dem Raum Halle/Leipzig und der Lausitz. Auch Ingenieure für Verfahrenstechnik, speziell für Vergasung und Synthese seien künftig von Interesse. Zudem wolle Choren zwölf Lehrlinge ausbilden.

Das Unternehmen, das gegenwärtig 150 Mitarbeiter hat, will in den nächsten Jahren kräftig expandieren. Gemeinsam mit Shell ist für 2008 eine Fabrik in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern geplant. 2010 soll dort der erste SunDiesel fließen. Zügig sollen Anlagen in Dormagen (Nordrhein-Westfalen) und im niedersächsischen Uelzen folgen. «Läuft alles nach Plan, gibt es noch zwei weitere Standorte in den neuen Ländern», sagt Rudloff. Jede dieser Raffinerien würde rund 150 Arbeitsplätze schaffen und weitere Stellen in Landwirtschaft und Forsten nach sich ziehen. Für den Standort in Uelzen hätten sich zum Beispiel Bauern der Region stark gemacht.

Der Kraftstoff der Zukunft wird nach einem von Choren-Mitbegründer Bodo Wolf entwickelten Verfahren zur Vergasung organischer Rohstoffe und der Shell SMDS Fischer-Tropsch-Synthese gewonnen. «Diese Technologie, jahrelang verschüttet geglaubt, brachte uns gemeinsam voran», berichtet Rudloff. Ausgangsstoffe sind Holz, Stroh oder andere Biomasse. «Wenn man bedenkt, dass jährlich etwa 30 Millionen Tonnen Stroh in Deutschland nicht genutzt werden, ist mir nicht bange», sagt der 37 Jahre alte Maschinenbauingenieur. Daraus könnten rund acht Milliarden Liter SunDiesel gewonnen werden.

Im Vergleich zu Biodiesel sei die Ausbeute von SunDiesel viel höher. Es werden nicht nur die Früchte, sondern die gesamte Pflanze genutzt. In Deutschland brach liegende Agrarflächen könnten zum Beispiel mit schnell wachsender Weide bepflanzt werden. Das helfe auch den Landwirten. Am SunDiesel habe zudem die Forstwirtschaft Interesse.

Der neue «Autosaft» ist durchsichtig, fast geruchlos und extrem sauber. «Er ist frei von gesundheitsschädlichen Aromaten und Schwefel und stößt auch weniger Rußpartikel aus als herkömmlicher Diesel», erklärt Rudloff. Die beiden Automobilbauer VW und DaimlerChrysler haben den Choren-Stoff getestet und für gut befunden. Autos könnten ohne jegliche Umrüstung betankt werden. «Wir brauchen keine neuen Zapfsäulen und Motoren», sagt Rudloff.

Laut EU müssen zunächst bis 2010 jedem Liter Kraftstoff 5,75 Prozent Biokraftstoff beigemischt werden. Danach soll dieser Anteil steigen. Voraussetzung ist, dass Biokraftstoffe wie SunDiesel bis dahin in ausreichender Menge hergestellt werden. Shell, Minderheitsgesellschafter von Choren, habe sich die gesamte Produktionsmenge von SunDiesel der nächsten sechs Jahre bereits gesichert, hieß es.

Internet: www.choren.com


Quelle: www.arbeit-und-arbeitsrecht.de

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