"Weiterbildung zur Begabtenpädagogin": die Karg-Stiftung für Hochbegabtenförderung bildet Erzieherinnen weiter
02.02.2004
Frankfurt am Main (ots) - Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen. Erzieherinnen leisten qualifizierte pädagogische Arbeit. Dies stärker in das öffentliche Bewusstsein zu bringen, ist ein Ziel, das die in Frankfurt am Main ansässige Karg-Stiftung für Hochbegabtenförderung mit ihrem neuen Projekt erreichen will. Am vergangenen Wochenende fand das erste Seminar im Rahmen der "Weiterbildung zur Begabtenpädagogin" in der Begegnungsstätte der Karg-Stiftung in Hannover statt. 30 Erzieherinnen aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen teil. Die Weiterbildung zur Begabtenpädagogin umfasst drei Semester. In dieser Zeit finden 11 zweitägige Seminare statt, die von Fachreferenten geleitet werden. Den Abschluss bildet eine Prüfung, die aus Klausur, schriftlicher Hausarbeit und Kolloquium besteht.
Themen sind unter anderem:
"Das hoch begabte Kind: Persönlichkeit, Bedürfnisse, Verhalten", "Diagnostik von Hochbegabung" und "Sprache des Kindes".
Die Erzieherinnen sollen in der Weiterbildung lernen, Hochbegabte schon im Vorschulalter erkennen und fördern zu können. Außerdem erwerben sie Kompetenzen zur Beratung von Eltern hoch begabter Kinder.
"Wer erzieht, muss sich darüber im Klaren sein, dass sein Tun zu strukturellen Veränderungen im Gehirn der Kinder führt, die irreversibel sein können." So Prof. Wolf Singer, Leiter des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Projekts "Weiterbildung zur Begabtenpädagogin".
Außer ihm gehören diesem Gremium Dr. Donata Elschenbroich, Autorin des Bestsellers "Weltwissen der Siebenjährigen", Prof. Gerd Schäfer, Kleinkindexperte der Universität Köln und Prof. Christoph Perleth, Experte auf dem Gebiet der Hochbegabungssforschung von der Universität Rostock, an. Der Beirat vertritt wissenschaftliche Disziplinen, die für das Projekt wesentlich sind: Hirnforschung, Kleinkindpädagogik und Hochbegabungsforschung. Der Beirat wird die Abschlussprüfung zertifizieren.
Den Anstoß für das Projekt und wichtige Anregungen für die Inhalte der Weiterbildung gaben langjährige Projektpartner: die Begegnungsstätte der Karg-Stiftung in Trägerschaft des CJD Hannover, die Hans-Georg-Karg-Kindertagesstätte in Nürnberg und zwei Kindertagesstätten in Dresden.
Die Mitarbeiterinnen dieser Einrichtungen haben wiederholt die Notwendigkeit von profunder Weiterbildung betont. Denn sie stoßen in ihrer Arbeit, trotz langjähriger Erfahrungen im Umgang mit hoch begabten Kindern, immer wieder an Grenzen, weil sie z. B. bestimmte Verhaltensweisen nicht "dekodieren" können.
"Oft bemerke ich zwar, dass sich ein Kind 'irgendwie anders' verhält, anders spielt, der Gruppe voraus ist, weiß aber nicht, wie ich an es heran kommen kann." berichtete eine Teilnehmerin am Wochenende. "Die Begabtenpädagoginnen müssen eine Aufmerksamkeit ausbilden für die besonderen Begabungen einzelner Kinder." Beschreibt Donata Elschenbroich ein Lernziel der Weiterbildung.
Hinzu kommt auch ein großer Beratungsbedarf auf Seiten der Eltern, dem die Erzieherinnen gerecht werden müssen. Außerdem wünschen sich die Erzieherinnen durch die Weiterbildung eine gesellschaftliche Aufwertung ihres Berufsbilds.
Die Karg-Stiftung für Hochbegabtenförderung haben Hans-Georg und Adelheid Karg 1989 errichtet. Ziel der Stiftungsarbeit ist es, dass hoch begabte Kinder und Jugendliche ihre Persönlichkeit entwickeln und zu verantwortlich handelnden Mitgliedern der Gesellschaft werden.
Die Karg-Stiftung will mit der "Weiterbildung zur Begabtenpädagogin" Standards im Bereich der Frühförderung von Hochbegabten setzen.
Originaltext: Karg-Stiftung für Hochbegabtenförderung
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