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Vier Jahre harte Schule: Krippenbaumeister gibt sein Können weiter

15.12.2003

Bad Endorf (dpa) - Erst der Blick über den Zaun, in seinem Fall sogar bis nach Österreich, öffnete Adalbert Hartmannsgruber neue Perspektiven. Der kaufmännische Angestellte eines privaten Paketdienstes in Bad Endorf nahe dem oberbayerischen Chiemsee fuhr vier Jahre lang regelmäßig in die Tiroler Hauptstadt Innsbruck, um das werden zu können, was ihm in Bayern für immer verwehrt bleibt: Krippenbaumeister.

Im gesamten Freistaat gibt es nach Auskunft der Handwerkskammer für München und Oberbayern keinen Ausbildungszweig für den Krippenbau, der mit dem Meistertitel endet. Anders in Österreich. Nach dem erfolgreichen Abschluss in Innsbruck ist der verheiratete Meister in der Heimat daher gefragter denn je. Neben der Arbeit an seinen Krippen gibt er bis Weihnachten Kurse für Liebhaber des in Bayern weit verbreiteten Brauchtums.

Zwei Jahre musste Hartmannsgruber Mitglied im Krippenbauverein der Alpenrepublik sein, ehe er zur Meisterprüfung zugelassen wurde. «Bei uns zu Hause gibt es zwar Krippenbauvereine, aber die schauen mehr und bauen weniger», erläutert er mit leicht kritischem Unterton. Auf 47 Krippen im heimatlichen oder orientalischen Stil hat es der Meister bereits gebracht. Bis zu 80 Arbeitsstunden sind notwendig, um ein Kunstwerk zu vollenden.

Seit seinem 15. Lebensjahr interessiert sich Hartmannsgruber für Krippen. Bei einer Ausstellung in Teisendorf nahe Traunstein fiel sein Können erstmals auf. «Du hast Talent, du musst mehr aus Deinen Fertigkeiten machen», wurde er nach seiner Erinnerung mehrfach angesprochen. Dieses Kompliment weckte das Interesse an der österreichischen Meisterschule für den Krippenbau. In Innsbruck bot sich die Gelegenheit. Vier Jahre dauerte die Ausbildung, sie kostete 2.500 Euro. «Das war mir der Meisterkurs wert», so Hartmannsgruber. «Bei der Prüfung vor einem halben Jahr war ich der einzige Bayer, alle anderen kamen aus Österreich und aus Liechtenstein.»

Nun gilt es für den 39-Jährigen, die Kenntnisse auch hierzulande so intensiv zu vermitteln, dass der Krippenbau einen Aufschwung erlebt. «Ich will meine Erfahrungen und Entdeckungen auf dem Gebiet weitergeben.» Nicht schauen, sondern bauen - so lautet daher für Hartmannsgruber die Devise. In diesem Sinne bietet er im Advent Kurse an. Dabei erlangen seine Schülerinnen und Schüler Grundkenntnisse des Gelände- und Landschaftsbaues, lernen den Unterschied zwischen heimatlichen und orientalischen Krippen, die Anwendung der verschiedenen Materialien, die Einbindung von Naturstoffen und die Handhabung leichter Werkzeuge.

Treffpunkt ist jeden Samstag in einer Bad Endorfer Schreinerei, deren Inhaber selbst vom Krippenbau-Fieber angesteckt ist. Die Meister-Kurse sind ausgebucht, wer eine Krippe von ihm sein eigen nennen will, muss sich auf eine lange Warteliste setzen lassen. Eine echte Hartmannsgruber-Krippe ist also frühestens an Weihnachten 2004 zu haben.



Quelle: www.arbeit-und-arbeitsrecht.de

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